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Oft unterschätzt

So gefährlich ist Streusalz für Hund und Katze 

Corgi-Hund läuft mit seinem Besitzer auf verschneitem Weg
Wenn es glatt wird, setzen manche Gemeinden Streusalz ein. Dies landet dann auch auf den Pfoten unserer Hunde und Freigänger-Katzen und kann schlimme Folgen haben. Foto: Getty Images / fotografixx
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

6. Dezember 2023, 13:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Streusalz kann für Wildtiere und Pflanzen schlimme Folgen haben. Daher ist der Einsatz für Privatleute verboten. Manche Kommunen dürfen diese Taumittel unter bestimmten Umständen aber weiterhin einsetzen. So landet das Streusalz auch an den Pfoten unserer Hunde und Katzen – mit weitreichenden Folgen.

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Mit dem Winter kommen auch Schnee uns Eis. Salze wie Natriumchlorid oder Kalziumchlorid sorgen dafür, dass vereiste Flächen schnell wieder abtauen. Heute sind diese Streusalze eigentlich größtenteils verboten, da sie in Gewässer gelangen können und Pflanzen und Tiere schädigen. Aber nicht alle halten sich an dieses Verbot. Zudem dürfen Kommunen die Salze unter bestimmen Umständen doch einsetzen. Für Hund und Katze kann das Streusalz so zur Gefahr werden, die viele Halter unterschätzen.

Wo Streusalz zum Einsatz kommt

Wenn es schneit und die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gehen, kann es rutschig werden. Um Unfälle zu vermeiden, müssen Bürgersteige, Zufahrten und Straßen des öffentlichen Verkehrs in einen verkehrssicheren Zustand gebracht werden. Dabei ist der Einsatz jeglicher Auftaumittel, also nicht nur Salze, generell verboten.

Mitunter gelten aber Ausnahmen auf bestimmten Fahrbahnen bei besonderer Glätte. So können Kommunen von dem Verbot abweichen. Etwa bei Eisregen und Blitzeis. Auch auf privaten Grundstücken kann der Einsatz von salzhaltigen Auftaumitteln unter bestimmten Umständen gestattet sein. Zum Beispiel bei starkem Eisregen oder an besonders gefährlichen Gehwegstellen wie Treppen oder Rampen. Eine einheitliche Regelung auf Bundes- oder Länderebene existiert zudem nicht.

Warum Streusalz für Hund und Katze gefährlich ist

Streusalz greift die Pfoten von Hunden und Katzen an. Das Salz kann zu teils schweren Verätzungen und Entzündungen an den Fußballen führen. Aber auch, wenn der Hund die Nase in den Schnee steckt, kann die Haut verätzen. Dazu reicht sogar schon ein relativ kurzer Kontakt.

Die größere Gefahr besteht jedoch darin, dass die Tiere das Salz durch Lecken aufnehmen. Etwa, wenn Hund oder Katze sich die Pfoten nach dem Spaziergang sauber schlecken. Das kann zu ernsthaften Reizungen und Schäden der Magenschleimhaut führen. Je nach Menge des aufgenommenen Salzes kann es auch zu starken Vergiftungen kommen, die sogar tödlich enden können.

  • Bei Hunden sind bereits 2 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht gefährlich.
  • Bei Katzen reichen sogar 0,5 bis 1 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht aus, um lebensgefährlich Folgen zu haben.

Vor allem, wenn Hunde Schnee fressen, können sie schnell größere Mengen an Salz aufnehmen. Aber auch wenn Schnee und Eis schmelzen, kann es leicht zu Vergiftungen kommen, wenn Hunde oder Katzen aus den Pfützen trinken, in denen sich das Streusalz sammelt.

Auch interessant: Welche Pflege brauchen Hundepfoten im Winter?

Anzeichen einer Salzvergiftung bei Hund und Katze

Haben Hund oder Katze größere Mengen an Streusalz aufgenommen, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Vermehrter Durst (Aufnahme von Wasser)
  • Apathie
  • Krämpfe
  • erhöhte Herzfrequenz

Die Folgen der Salzvergiftung können von Nierenschäden über Koma bis hin zum Tod reichen. Es handelt sich dabei also tatsächlich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Daher sollten Sie bei Verdacht einer Salzvergiftung sofort einen Tierarzt aufsuchen.

So schützen Sie Haus- und Wildtiere

Vor allem Hunde laufen Gefahr, größere Mengen Streusalz aufzunehmen. Als Hundehalter können Sie die Gefahr minimieren, indem Sie bevorzugt im Winter in Gebieten spazieren gehen, in den kein Streusalz verwendet wird – auch nicht bei Blitzeis. Das sind vor allem naturnahe Gebiete oder Felder und kleinere Wege.

Nach dem Spaziergang sollte man die Pfoten des Hundes mit lauwarmem Leitungswasser abspülen, um so Entzündungen vorzubeugen. Bei Katzen gelingt das eher weniger. Die Freigänger schützt man am besten, indem man seine Katze aufmerksam beobachtet oder den Freigang bei Blitzeis oder Tauwetter vorsorglich einschränkt.

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Quellen

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