13. Januar 2023, 13:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Manch ein Hund scheint Fettpolster regelrecht anzuziehen, während andere Hunde auch zusätzliche Futtergaben dem Anschein nach sofort verstoffwechseln. Es gibt tatsächlich einige Hunderassen, die zu Übergewicht neigen. PETBOOK gibt eine Übersicht, welche dies sind und wie vorgebeugt werden kann.
Übergewicht schadet Hunden ähnlich wie Menschen: Es kann zu diversen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder auch einer Überlastung der Gelenke führen. Es sollte deshalb nicht nur vermieden werden, bereits übergewichtige Hunde sollten auf Diät gesetzt werden. Aber wie kommt es, dass manche Hunde scheinbar besonders schnell zunehmen?
Übersicht
Hunderassen, die häufig an Übergewicht leiden
Es gibt Rassen, denen genetisch bedingt jegliches Sättigungsgefühl fehlt. Diese kann man einerseits sehr gut mit Leckerlis bestechen, auf der anderen Seite fressen sie einfach immer weiter, weil sie niemals satt werden. Dazu gehören zum Beispiel Golden Retriever als auch der Labrador Retriever. Bei beiden beliebten Hunderassen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Futternapf der im selben Haushalt lebenden Katze oder Essensreste auf der Straße schnell verputzt werden. Dies kann auf Dauer nicht nur zu Magenverstimmungen führen, sondern eben auch zu einer hohen Kalorienaufnahme und damit zu Übergewicht.
Andere Rassen haben an sich einen geringeren Grundumsatz und verbrennen weniger Kalorien. Oder sie neigen rassebedingt dazu, mehr Fett einzuspeichern als andere. Zudem kommt es auch bei älteren oder körperlich eingeschränkten Hunden, die sich häufig weniger bewegen als viele Artgenossen zu einer Neigung für Übergewicht.
Folgende Hunderassen und die aus ihnen hervorgehenden Mischlinge neigen besonders häufig zu Übergewicht:
- Retriever, wie Golden Retriever oder Labrador Retriever
- Beagle
- Dackel
- Cocker Spaniel
- Collies, wie Bearded Collie oder der beliebte Border Collie
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Wie erkenne ich, ob mein Hund Übergewicht hat?
Gerade bei Hunden mit viel oder langem Fell wird Übergewicht oft erst spät erkannt. Es gibt aber einige Symptome, die frühe Warnzeichen für beginnendes Übergewicht sein können:
- Das Halsband sitzt auf einmal sehr eng und muss geweitet werden
- Der Hund ist weniger aktiv
- Kurzatmigkeit
- Die Rippen am Brustkorb sind unter der Haut nicht mehr tastbar
Spätestens jetzt sollte der Hund Zuhause oder beim Tierarzt auf eine Waage gestellt werden. Liegt das Gewicht 10 Prozent über dem Idealgewicht des Hundes, gilt er als übergewichtig.
Wie kann man Übergewicht bei Hunden vorbeugen?
Grundsätzlich gilt, dass Übergewicht meist nur dann entstehen kann, wenn mehr Kalorien zugeführt als verbraucht werden. Deshalb gibt es zwei mögliche Stellschrauben beim Hund, um ein gesundes Gewicht zu gewährleisten:
- Bewegung: Nur Hunde, die sich viel und ausdauernd bewegen, verbrauchen auch Kalorien. Einerseits sollten aktive und gesunde Hunde also mehrmals täglich nicht nur gemütlich an der Leine neben Frauchen oder Herrchen herlaufen, sondern auch mal Sprints hinlegen oder ausdauernd laufen. Auch kurze Spieleinheiten können den Bewegungsdrang fördern. Gerade ältere Hunde und bestimmte Rassen neigen eher zu Gemächlichkeit. Diese benötigen teilweise vielleicht ein wenig mehr Überzeugungskraft, um in Aktion gebracht zu werden. Der Halter kann hier aber als gutes Beispiel vorangehen. Schließlich wollen die meisten Hunde doch am liebsten immer an der Seite ihres Menschen sein.
- Ernährung: Es gibt einige Möglichkeiten, die Kalorienzufuhr beim Hund zu begrenzen. Einerseits gelingt dies natürlich über die Futtermenge. Der Hund sollte immer nur eine an sein Gewicht, seine Größe, sein Alter und seinen Bewegungsdrang angepasste Futtermenge erhalten. Auch Leckerlis müssen in die tägliche Kalorienzufuhr mit einberechnet werden. Dies wird von einigen Hundehaltern oft vergessen. Und Zusatzstoffe wie Zucker oder ein hoher Getreideanteil im Futter können die Kaloriendichte zusätzlich erhöhen und dem Hund andererseits auch mehr Appetit machen. Auch die Gabe von Nassfutter kann Übergewicht vorbeugen oder dieses helfen zu reduzieren. Nassfutter enthält bei gleichem Gewicht einen höheren Wasseranteil als Trockenfutter und damit auch etwas weniger Kalorien. Wer noch Trockenfutter hat, kann dieses in Wasser servieren, um den Magen des Hundes so schneller kalorienarm zu füllen.
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Was tun, wenn der Hund bereits zu viel wiegt?
Eine Crash-Diät macht weder beim Menschen noch beim Hund Sinn. Diese bedeutet erstens viel Stress für Körper und Psyche. Zweitens werden bei einer zu schnellen Gewichtsabnahme nicht nur Fettzellen, sondern auch Muskeln abgebaut. Übergewichtige Hunde sollten also langsam abnehmen. Hierfür kann nach und nach die Länge und Intensität von Spaziergängen gesteigert werden. Und auch die Futtermenge kann nach und nach reduziert und angepasst werden. Wichtig ist, dass sich alle Familienmitglieder an den Diätplan des Hundes halten, damit das Tier bald von seinen überschüssigen Pfunden befreit ist und ein gesundes Hundeleben führen kann.