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Potenziell lebensgefährlich

Walnussvergiftung beim Hund – das müssen Halter wissen

Walnüsse können unter Umständen für Hunde und Katzen gefährlich sein – insbesondere wenn sie von bestimmten Schimmelpilzen befallen sind
Walnüsse können unter Umständen für Hunde und Katzen gefährlich sein – insbesondere wenn sie von bestimmten Schimmelpilzen befallen sind Foto: Getty Images & Bild in der Blase (picture alliance / dpa | Rolf Haid)
Dennis Agyemang
Redakteur

16. Oktober 2024, 17:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Walnüsse sind eigentlich dafür bekannt, voller Vitamine, Mineralien und ungesättigter Fettsäuren zu sein und werden von vielen als regelrechtes Superfood bezeichnet. Doch was viele Haustierhalter nicht wissen, ist, dass Walnüsse für Hunde und Katzen tödlich sein können.

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„Alles fing damit an, dass Ella nicht ganz fit war“, beginnt eine Petfluencerin ihr Video bei TikTok, in dem sie davon berichtet, wie ihre Französische Bulldogge Ella plötzlich starke Vergiftungserscheinungen zeigte. „Der Tag war eventuell anstrengend. Daher haben wir sie schlafen lassen. Aber am nächsten Morgen verhielt sie sich ganz merkwürdig. Sie lief im Kreis, aus ihrem Maul tropfte Schaum, sie würgte und sabberte“, berichtet die Halterin im Video mit brüchiger Stimme.

Hündin zeigt schwere neurologische Aussetzer nach Walnussvergiftung

Daher habe man schnell einen Tierarzt aufgesucht, der bei der siebenjährigen Frenchie-Hündin schwere Vergiftungserscheinungen diagnostizierte – ausgelöst durch Walnüsse. Diese seien wohl vom Nachbargarten herübergeweht und wohl im Anschluss von der Hündin gefressen worden, vermutet die Halterin.

Das Tier habe schwere neurologischen Ausfälle gezeigt, berichtet die Petfluencerin des Channells „paul_ella“ ihren Followern weiter. „Ihre Atmung war unregelmäßig, ihre Lefzen zuckten, das Ohr stand schief und sie wirkte regelrecht apathisch.“

Mit der Zeit hätten sich diese Symptome bei Ella gesteigert. „Irgendwann nickt sie sogar regelrecht mit dem Kopf. Sie hechelte stark und begann zu hyperventilieren“, schildert die Halterin die furchtbaren Szenen. Die Hündin habe irgendwann ihre Bewegungen nicht mehr kontrollieren können und sei nicht mehr ansprechbar gewesen.

Die Sache mit den schwarzen Walnüssen

Der behandelnde Tierarzt habe alle Register gezogen und versucht, der apathischen Hündin mit Infusionen, Medikamenten und sogar leichten Narkosen zu helfen. Doch schlussendlich kam für die Hündin alle Hilfe zu spät und Ella starb nach wenigen Tagen an den Folgen ihrer Walnussvergiftung, wie die Halterin ihre Fans am Ende des Videos wissen ließ.

Doch sind Walnüsse grundsätzlich giftig für Hunde? An sich sind reife Walnüsse für Hunde nicht giftig, doch der Verzehr kann für Vierbeiner unter Umständen Gefahren bergen. Dr. Petra Kölle von der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München rät daher im Gespräch mit dem „Bayrischen Rundfunk“ Haustierhaltern tunlichst davon ab, Hunden Walnüsse zu füttern.

„Walnüsse können einen Schimmelpilz enthalten, der innen an der Schale sitzt oder auf dem Häutchen, das die Frucht umgibt – und dieser produziert einen Giftstoff, der für Hunde potenziell tödlich ist.“ Für Menschen hingegen sei dieser völlig ungefährlich.1

So schnell zeigt sich eine Walnussvergiftung

Dabei kann unter anderem der blau-grüne Pinselschimmel (Penicillium crustosum), der oft nicht mit dem bloßen Auge erkennbar ist, die Schale befallen. Dieser Schimmelpilz hat eine ähnlich toxische Wirkung wie Strychnin und kann für Hunde im Zweifelsfall tödlich sein.2 Dieser Schimmel kann aber nicht nur die Schale von Walnüssen, sondern auch die von Kastanien und Eicheln befallen. Daher sollten Halter am besten einen weiten Bogen um diese runden Herbstfrüchte machen und ihre Hunde nicht damit spielen lassen.3

Sollte der Hund aber trotzdem diesen Giftstoff aufgenommen haben, kann es zwei bis drei Stunden dauern, bis erste Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern oder auch Krämpfe auftreten können. Ob und wie stark die Reaktion eines Vierbeiners auf diesen Giftstoff ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren wie der aufgenommenen Menge sowie dem Körpergewicht des Hundes ab.

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Das sollten Halter bei einer Walnussvergiftung ihres Hundes beachten

Sollte das Tier Vergiftungsanzeichen zeigen, sollten Halter sofort einen Tierarzt aufsuchen. Das empfiehlt auch Dr. Kölle bei auftretenden Symptomen: „Er kann das Tier erbrechen lassen, ihm ein Mittel gegen Krämpfe geben und gegebenenfalls auch eine Infusion legen.“

Im Fall von Frenchie-Hündin Ella konnte der Tierarzt nicht mehr helfen. Zwar schien sich der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres nach zwei Tagen zu verbessern. Doch richtig fressen habe das Tier nicht wollen. Und auch anfassen ließ sich Ella nur noch in sediertem Zustand, beschreibt die Petfluencerin in ihrem Video. „Durch die Vergiftung hat sich ihre ganze Art – ihr ganzes Wesen – verändert. Aber wir haben ihr so viel Liebe geschenkt, wie wir eben konnten“, erinnert sie sich zurück. Es sei enorm schwer gewesen, dieses Video zu machen, „uns war es aber ein unglaublich großes Anliegen, darüber aufzuklären.“

Quellen

  1. br.de“, „Dürfen Hunde Walnüsse essen?“, (aufgerufen am 16.10.2024) ↩︎
  2. medikamente-per-klick.de, „Vergiftungsgefahr im Herbst für Hunde“, (aufgerufen am 16.10.2024) ↩︎
  3. rtl.de“, „Walnüsse und Kastanien können für Hunde giftig sein“, (aufgerufen am 16.10.2024) ↩︎
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