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Marotte oder ernste Krankheit?

Warum Hunde an ihren Pfoten kauen und was dagegen hilft

Bulldogge, die an ihrer Pfote kaut und in die Kamera schaut
Oft knabbern Hunde an ihren Pfoten, um, Dreck, Schmutz oder Fremdkörper zu entfernen. Es kann aber auch andere Gründe haben Foto: Getty Images

21. Juni 2023, 5:52 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ihr Hund knabbert an seinen Pfoten? Kein Grund zur Panik! Das Knabbern an den Pfoten ist meistens harmlos und vergleichbar mit dem menschlichen Händewaschen. Ihr Hund entfernt bei dieser Art von natürlicher Reinigung Schmutz und Dreck mit seinen Zähnen. Es können jedoch auch andere Gründe dahinterstecken.

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Kaum sind Sie von Ihrem Spaziergang zu Hause, macht sich Ihr Hund über seine Pfoten her und knabbert, leckt und beißt, was das Zeug hält? Was uns an das menschliche nervöse „Nagelkauen“ erinnert, muss bei Ihrem Haustier kein Anlass zur Sorge sein. Oft ist das Knabbern ganz harmlos, denn so entfernen Hunde Dreck, Schmutz und Fremdkörper. Das ist besonders dann nötig, wenn Sie von einem Spaziergang nach Hause kommen und sich Steine, Sand oder Ähnliches an den Ballen und in den Zwischenräumen festgesetzt haben. Mitunter stecken hinter der Gewohnheit jedoch auch andere Gründe, wie eine Tierärztin PETBOOK verraten hat. Was Sie dann tun, wenn der Hund an den Pfoten kaut, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Gründe für das Pfötchenknabbern

„Hunde knabbern an ihren Pfoten, wenn diese jucken“, sagt Alice Holzapfel, Cheftierärztin bei Dr. Sam, einem Portal für Tierarztberatung per Videocall. „Das kann viele Ursachen haben, die häufigsten sind allergisch und parasitär bedingt. Manchmal sind die Ursachen auch psychogen, wenn die Tiere zum Beispiel Langeweile haben oder sie nagen auch, um Stress abzubauen.“

Beobachten Sie jedoch, dass sich das Verhalten verstärkt und Ihr Hund seine Pfoten ständig regelrecht „bearbeitet“ sollten Sie die Pfoten genauer untersuchen. Das Verhalten könnte auf eine Verletzung, auf Stiche oder Krankheiten hindeuten.

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Verletzungen

Leckt Ihr Hund sehr intensiv an seinen Pfoten, sollte Sie diese unbedingt genauer untersuchen und im Zweifelsfall einen Tierarzt aufsuchen. Anders als wir Menschen tragen Hunde keine Schuhe und laufen so permanent mit ungeschützten Füßen durch die Gegend. Die Ballen sind zwar robust, doch nicht immun gegen Fremdkörper wie Glasscherben, Dornen und spitze Gegenstände. Im Winter können sich Hunde durch Streusalz gegen Schnee verletzen, im Sommer sorgen spitze Getreidefortsätze, auch bekannt als „Grannen“ für Verletzungen. Auch die Wolfskralle Ihres Hundes ist anfällig für Verletzungen. Ist sie eingerissen, kann es zu Blutungen kommen.

Allergien und Hautkrankheiten

Ein häufiger Grund für intensives Lecken sind laut Tierärztin Dr. Alice Holzapfel Allergien erkennt man an rötlich verfärbter Haut, die bei Ihrem Hund ein starkes Jucken verursacht.

Blasen an den Ballen

Was viele nicht wissen: Auch Hunde können sich Blasen zuziehen. Nicht etwa durch zu enges Schuhwerk, sondern durch zu heißen Asphalt, der zu Verbrennungen führt. Ihr Hund wird in dem Fall seine Pfoten schonen wollen.

Insektenstiche

Im Sommer sind nicht nur wir Menschen von Mücken, Wespen und anderen Insekten genervt. Auch Hunde haben mit den fiesen Stechtieren zu kämpfen. Das Lecken und Knabbern an den Pfoten ist dabei nichts anderes, als was wir Menschen tun, wenn wir uns intensiv jucken.

Was tun bei verletzten Pfoten?

Geht Ihr Hund mit dem Pfötchenknabbern nicht nur seinem Bedürfnis nach Hygiene nach, sondern hat sich eine Verletzung zugezogen, können Sie ihm helfen, indem Sie ihm von einem Tierarzt checken lassen. Dieser kann Ihrem Vierbeiner mit der richtigen Salbe weiterhelfen.

Psychische Ursachen für das Pfötchenknabbern

Langeweile

Ihr Hund ist den. Ganzen Tag allein, während Sie arbeiten? Oder aber Sie haben aktuell kaum Zeit, mit ihm spazieren zu gehen? Gut möglich, dass er deshalb an seinen Pfoten nagt. Hunde brauchen verhältnismäßig viel Aufmerksamkeit und sind schnell unausgelastet, wenn sie körperlich und geistig nicht ausreichend gefordert werden.

Hat sich in letzter Zeit etwas in Ihrer Berufssituation geändert? Hatten Sie weniger Zeit für Ihren Vierbeiner als gewohnt, oder waren Sie krank und deshalb weniger mit ihm draußen? Falls eine der Fragen zutrifft, sollten Sie sich überlegen, was Sie unternehmen können, um zukünftig die Bedürfnisse Ihres Hundes wieder zu erfüllen.

Angst und Stress

Auch Hunde kennen Angst und Stress. Vielleicht machen deinem Hund die Geräusche im Treppenhaus Angst, oder aber die lärmenden Putzleute im Hausflur stören ihn? Was es auch ist, das bei Ihrem Hund Angst und Stress auslöst. Es kann dazu führen, dass er versucht, sich mit dem Nagen an den Pfoten zu beruhigen.

Das hilft gegen das Knabbern an den Pfoten

Auch wenn Ihr Hund mit dem Lecken und Kauen nur Gutes beabsichtigt, sollte das Kauen und Lecken der Pfoten nicht überhandnehmen. Zunächst sollten Sie versuchen, die Ursache für das Verhalten Ihres Hundes herauszufinden. Hat sich Ihr Hund verletzt? Sind seine Pfoten rissig oder liegt eine Allergie vor? Diese Fragen kann ein Tierarzt abklären. Liegt keine Krankheit als Ursache vor, sollte Sie die Pfoten Ihres Hundes in einem gesunden Zustand halten, indem Sie diese regelmäßig mit Pfotenbalsam einreiben und mit Feuchttüchern sauber halten.

Falls Ihr Hund an den Pfoten knabbert und leckt, weil er nicht ausreichend ausgelastet ist, sollten Sie für mehr Bewegung und psychische Beschäftigung sorgen, zum Beispiel, indem Sie einem Hundesport wie Agility, Dog Dancing oder Frisbee nachgehen. Oder aber Sie besuchen gemeinsam eine Hundeschule. Falls Ihr Hund tagsüber lange allein ist, und es ihm möglicherweise an Beschäftigung mangelt, können Sie einen Hundesitter bemühen. Dieser kümmert sich meistens um mehrere Hunde gleichzeitig, sodass Ihr Hund in bester Gesellschaft ist und seine sozialen Bedürfnisse erfüllt werden.

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Fazit

Hunde knabbern und kauen gern an ihren Pfoten – und das ist auch okay. Problematisch wird es erst, wenn das Pfötchenknabbern überhandnimmt. Dann können Krankheiten vorliegen, die zu Juckreiz führen, wie in etwa Allergien oder Pilze. Mitunter führen auch psychische Gründe dazu, dass Ihr Hund seine Pfoten mit den Zähnen bearbeitet: möglicherweise ist Ihr Hund gestresst, verängstigt oder nicht genug ausgelastet. Diese Gründe sollten Sie von einem Tierarzt abklären lassen. Falls nichts davon zutrifft, seien Sie beruhigt: Ihr Hund versucht so nur, seine Pfoten sauber zu halten.

Themen Hundeverhalten
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