
20. März 2025, 11:29 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Auch Welpen wollen schon früh gefördert und gefordert werden. Vor allem Besitzer von Rassen mit viel Bewegungsdrang fragen sich daher, wann der richtige Zeitpunkt ist, mit dem kleinen Vierbeiner Hundesport zu machen. Schließlich möchte man den Welpen ja auch nicht überfordern oder Gelenkschäden riskieren. Hundetrainerin Katharina Marioth weiß Rat.
Rassen wie Australian Shepherd, Dalmatiner oder Husky haben einen hohen Bewegungsdrang. Hundesportarten wie Agility, Dog Frisbee oder Canicross werden gerne genutzt, um solche Hunde auszulasten. Aber ab wann dürfen Welpen mit Hundesport anfangen? Und auf welche Sportarten oder Übungen sollte man lieber noch verzichten? Darüber sprach PETBOOK mit Hundetrainerin Katharina Marioth.
„Oft herrscht der Gedanke: ‚Viel hilft viel‘“
Viele Halter möchten ihren Welpen früh an Hundesport wie Agility gewöhnen. Doch Hundetrainerin Katharina Marioth warnt davor. „Das ist eine meiner ‚Hassfragen‘, weil oft der Gedanke herrscht: Viel hilft viel“, sagte sie im Interview. Die ersten 16 Wochen seien entscheidend dafür, dass ein Hund lerne, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Besonders während des Zahnwechsels zwischen der 14. und 16. Woche könne zusätzlicher Stress schaden.
Statt sportlicher Aktivitäten empfiehlt Marioth ruhige Beschäftigungen wie Schnüffelspiele oder Suchaufgaben. „Auch wir Halter müssen lernen, den Hund in Ruhe zu lassen, damit er sich entspannen kann.“ Viele Besitzer würden ihren Welpen überfordern, indem sie ihn täglich zu neuen Aktivitäten mitnehmen.
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Viele Sportarten kann man erst beginnen, wenn der Hund ausgewachsen ist
Für junge Hunde sind bestimmte Sportarten laut Marioth besonders ungeeignet. „Alles, was mit plötzlichen Stopps, Sprüngen oder starker Krafteinwirkung auf die Gelenke zu tun hat, sollte erst begonnen werden, wenn der Hund wirklich ausgewachsen ist.“ Das sei frühestens mit anderthalb Jahren der Fall. Bis dahin sei es wichtiger, dass der Hund charakterlich gefestigt ist, sich auf den Halter konzentrieren kann und gelernt hat, zu schlafen.
Auch bei Hunden aus dem Tierschutz müsse behutsam vorgegangen werden. Wenn das genaue Alter unklar sei, könne der Zahnwechsel ein Anhaltspunkt sein. Zudem könne ein Tierarzt durch Knochenmessungen eine ungefähre Einschätzung geben. „Wichtig ist auch hier, den Hund erstmal in Ruhe ankommen zu lassen.“ Eine geeignete Beschäftigung für unsichere Hunde sei Mantrailing, da es ruhig und konzentriert ablaufe und die Bindung zwischen Hund und Halter stärke. Entscheidend sei jedoch immer, dass beide Freude daran haben – ohne Ehrgeiz, sondern mit Spaß.
Das ganze Interview mit Hundetrainerin Katharina Marioth sehen Sie im Video.