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Diagnose, Behandlung

Auch Hund und Katze können eine Pollenallergie entwickeln – das sind die Symptome

Beagle, der auf der Wiese steht und niest
Viele denken an eine Pollenallergie, wenn der Hund ständig niest. Tatsächlich treten meist aber andere Symptome auf Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

19. Mai 2024, 16:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Reagieren Menschen allergisch auf Baum-, Gräser- und Kräuterpollen spricht man vom Heuschnupfen. Aber wussten Sie, dass auch unsere Tiere eine solche Allergie entwickeln? PETBOOK erklärt, wie man erkennt, ob Hund und Katze gegen Pollen allergisch sind und wie man es behandelt?

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Kaum beginnt das Frühjahr, fliegen die ersten Pollen. Besonders hoch im Kurs für Allergien stehen Ambrosia, Beifuß, Brennnessel, Birke, Buche, Erle, Esche, Hasel, Kiefer, Pappel, Roggen, Spitzwegerich, Weide und Gräser. Doch nicht nur bei vielen Menschen kribbelt es jetzt in der Nase, auch Hund und Katze können eine Pollenallergie entwickeln. Dabei reagieren sie meist auf dieselben Pollen wie wir Menschen. Allerdings zeigen unsere Vierbeiner andere Symptome, weshalb eine Allergie oft lang unerkannt bleibt oder andere Auslöser in verdacht stehen.

PETBOOK erklärt, woran Sie erkennen können, ob Hund oder Katze an einer Pollenallergie leidet und wie diese diagnostiziert und behandelt wird.

Welche Symptome können Hund oder Katze bei einer Pollenallergie bekommen? 

Viele glauben, dass Hund oder Katze niesen müssten, wenn sie an einer Pollenallergie leiden. Tatsächlich treten aber Reaktionen wie Niesen oder eine laufende Nase beim Hund eher selten auf. Was man allerdings bei Hunden mit Heuschnupfen häufiger feststelle, seien Probleme, die im Bereich der Atemwege auftreten, wie die Tierklinik Oberhaching auf ihrem Blog informiert. Denn die Pollen würden nicht nur über die Haut resorbiert, sondern auch eingeatmet und verursachen ein Anschwellen der Schleimhäute in den Atemwegen. Pfeifendes Atmen und in Extremfällen durchaus ernste Atemnot seien die Folge.1

Reagiert ein Hund oder eine Katze auf Pollen oder Gräser allergisch, schüttet der Körper Histamine aus. Diese führen zu spezifischen Symptomen, die bei Hund und Katze unterschiedlich sein können.

Allergische Symptome auf Pollen beim Hund: 2

  • Atemprobleme 
  • Appetitmangel 
  • tränende Augen 
  • Schwellungen und Rötungen 
  • Niesen 
  • Entzündete Stellen auf der Haut 
  • Juckreiz 
  • Häufiges Lecken und Reiben von betroffenen Stellen 
  • Haarausfall 

Allergische Symptome auf Pollen bei Katzen: 3

  • Atemprobleme (starkes Ein- und Ausatmen mit Atemgeräuschen) 
  • Asthma mit Atemnot (Katze kauert sich zusammen) 
  • Juckreiz 
  • Hautentzündungen mit Krustenbildung 
  • Putzzwang und Kratzen 
  • Haarausfall bzw. kahle Stellen, vor allem am Bauch sowie den Vorder- und Hinterbeinen 

Achtung: Bei Katzen sind Anzeichen von tränenden Augen, Niesen und eine laufende Nase meist ein Hinweis auf eine Erkältung und nicht auf eine Pollenallergie. 

Auch interessant: Darf ich der Arbeit fernbleiben, wenn mein Tier krank ist und Pflege benötigt? 

Diagnose der Pollenallergie bei Hund oder Katze 

Da die Symptome einer Pollenallergie recht unspezifisch sind, muss der Tierarzt bestimmte Blut- und Hauttests durchführen, um andere Ursachen auszuschließen. Dazu macht er eine Reihe von Tests, was zeitlich sehr aufwendig ist.

Ausgeschlossen werden müssen: 

  • Ektoparasitärer Befall (Flöhe, Milben, Zecken etc.) 
  • Endoparasitärer Befall (Würmer und Einzeller) 
  • Zytologische Untersuchung der betroffenen Hautstellen 
  • Futtermittelallergie 

Fallen diese Tests negativ aus, wird der Tierarzt das Tier auf eine Umwelt- bzw. Pollenallergie testen. Mithilfe von speziellen Allergietests ist es sogar möglich, die Pflanzen und Gräser, auf deren Pollen das Immunsystem mit den beschriebenen Symptomen reagiert, zu bestimmen. Das erfolgt entweder mit einem Intrakutantest, bei dem die verdächtigen Allergene (verschiedene Pollen) unter die Haut gespritzt werden, oder mit einem sogenannten serologischen Allergietest, bei dem dem Hund Blut abgenommen wird. 4

Kann ich Hund oder Katze selbst auf Pollenallergie testen?

Auf dem Markt befinden sich Bluttests, die versprechen, alle möglichen Allergene bestimmen zu können – auch Pollen. Alles, was es braucht, sind Haare und Speichel vom betroffenen Tier, die Besitzer dann einschicken. Leider sind sie diese Tests nicht sehr zuverlässig, wie mehrere Studien schon vor Jahren gezeigt haben. Mehr dazu erfahren Sie in diesem PETBOOK-Artikel: Das taugen Allergietests für Hunde zum Selbsttesten

So helfen Sie Hund oder Katze, die an einer Pollenallergie leiden  

Reagieren unsere Vierbeiner allergisch auf Pollenflug, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Symptome zu mindern.

Die große Gassirunde mit dem Hund sollte in der Stadt in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr stattfinden. Ist die Katze Freigängerin, sollte sie jetzt ihre Runde drehen. Auf dem Land verhält es sich anders. Hier sollte man besser zwischen 19 und 24 Uhr mit dem Hund vor die Tür, und die Katze darf jetzt um die Häuser schleichen. Nach einem Regenschauer nimmt die Pollenkonzentration übrigens ab – die perfekte Zeit zum Gassigehen. 

In Zeiten mit starkem Pollenflug sollte man Türen und Fenster geschlossen halten. Kommen die Tiere von draußen ins Haus, sollte man ihnen nicht nur die Pfoten waschen, sondern das ganze Tier mit einem feuchten Tuch abreiben. Auch Augen, Ohren und Maul müssen dabei gesäubert werden. 

Um die Pollenbelastung im Haus oder in der Wohnung möglichst gering zu halten, sollten regelmäßig die Böden gewischt und Staub gesaugt werden. Wischen Sie auch Katzen- und Hundekörbe ab, und waschen sie die Textilien wie Kissen und Decken.  

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Behandlung einer Pollenallergie beim Tierarzt

Wurde die Allergie vom Tierarzt bestätigt, kann eine Behandlung mit folgenden Medikamenten erfolgen:

  • Anthistaminika (Cetirizin)
  • leichte Kortison-Präparate
  • eventuell Schmerzmittel oder homöopathische Globuli

Auch eine Hyposensibilisierung wie beim Menschen ist möglich. Dabei bekommt das Tier den allergieauslösenden Stoff in stetig steigender Dosierung verabreicht. Dadurch soll sich der Körper mit der Zeit an das Allergen gewöhnen. Die Injektionen können vom Halter verabreicht werden.  

Quellen

  1. tierklinik-oberhaching.de, „Heuschnupfen bei Hunden“ (aufgerufen am 17.05.2024) ↩︎
  2. Tierschutzliga.de, „Pollenallergie beim Hund“ (aufgerufen am 17.05.2024) ↩︎
  3. Tractive.com, „Pollenallergie bei Katzen: Ursachen, Symptome & Gegenmaßnahmen“ (aufgerufen am 17.05.2024) ↩︎
  4. anicura.de, „Allergietest Hund“ (aufgerufen am 17.05.2024 ↩︎
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