Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Ernährungstipp

Wie gesund ist Bierhefe als Nahrungsergänzung für Hunde?

Bierhefe ist ein gutes Nahrungsergänzungsmittel für Hunde
Bierhefe eignet sich gut für die Nahrungsergänzung bei Hunden. Weshalb Sie Ihrem Hund aber kein Bier anbieten sollten, erklärt PETBOOK. Foto: Getty Images

24. Oktober 2023, 6:32 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Bierhefe wird gern als Unterstützung und Nahrungsergänzungsmittel für Hundegesundheit eingesetzt. Gegen welche Erkrankungen sie hilft und welche positiven Effekte sie außerdem hat.

Artikel teilen

Bierhefe begegnet uns häufig als Nahrungsergänzungsmittel für Hunde und wird als Naturprodukt für die Gesundheit der Tiere gehandelt. Aber was ist Bierhefe eigentlich und wie kann sie die Gesundheit unserer Vierbeiner fördern und positiv unterstützen? Dürfen Hunde im Umkehrschluss eigentlich auch alkoholfreies Bier oder Malzbier trinken? Denn das soll angeblich auch gesund sein. Doch welche Wirkung hat es auf den Organismus unserer Tiere? Diesen Fragen ist PETBOOK-Autorin und Gesundheitsberaterin für Hunde, Philine Ebert, einmal nachgegangen und hat rund um das Thema Bierprodukte in Bezug auf Hunde recherchiert.

Was ist Bierhefe und wo kommt sie her?

Bierhefe entsteht als Abfallprodukt bei der Bierherstellung und besteht aus kleinen Hefepilzen. Nach der Fermentation wird die Bierhefe herausgefiltert, damit das alkoholische Getränk nicht getrübt wird und eine längere Haltbarkeit entsteht. Aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften wird die Hefe nach dem Herausfiltern als reines Naturprodukt auch für die Hunde- und Katzengesundheit genutzt. 

Die enthaltenen Nährstoffe sind vielfältig und hoch konzentriert. Dazu gehören: Vitamin A, C, H und E. Außerdem sind besonders viele B-Vitamine enthalten. Zudem ist Bierhefe reich an Antioxidantien und zahlreichen Mineralstoffen, wie Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Selen. Enzyme und Aminosäuren sind zusätzliche Inhaltsstoffe, die die Gesundheit und den Organismus auf natürliche Weise positiv unterstützen. 

Auch interessant: Wie man Hund und Katze umweltbewusster ernähren kann 

Wie wird Bierhefe bei Hunden eingesetzt?

Sie wird als Pulver, Flocken, Tabletten oder in Kapselform angeboten. Produkte sind erhältlich in Apotheken, Tierfachgeschäften, Reformhäusern, Drogerien oder im Internet. Der Geschmack der Bierhefe ist leicht bitterwürzig und käsig, wird von Hunden aber über das Futter verabreicht im Normalfall gut angenommen. 

Die Dosierung richtet sich nach Größe und Gewicht des Hundes und ist vom Hersteller auf der Packung deklariert. Manche Hunde bekommen in den ersten Tagen leichte Blähungen, die aber meist schnell nachlassen, wenn sich der Organismus an den Wirkstoff gewöhnt hat. Als Prophylaxe und Futteraufwertung kann das Pulver wöchentlich über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Bei einer Nierenerkrankung des Hundes sollte dieses Nahrungsergänzungsmittel nur mit Absprache vom Tierarzt eingesetzt werden. 

Wofür kann Bierhefe bei Hunden eingesetzt werden?

Dieses natürliche Mittel ist ein Allroundtalent. Es wirkt nicht nur vorbeugend, sondern gleicht auch direkt Mängel in der Ernährung aus. Besonders ist das Biotin zu erwähnen. Es hat eine haut- und fellpflegende Wirkung, unterstützt den Fellwechsel (als Kur über 4 Wochen) und das Immunsystem. Der Einsatz hat sich nicht nur bei trockener, rissiger Haut, Juckreiz (z. B. Sommerekzem), sondern auch bei Schuppen, Flechten, sowie Haarausfall oder brüchigen Krallen bewährt. 

Schon wenige Tage nach der ersten Einnahme von Bierhefe werden die Beschwerden gemildert, das Fell weicher und glänzender. Auch die Haut wird geschmeidiger und widerstandsfähiger. Bei kleinen Wunden oder auf trockenen Hautstellen kann die Wirkung auch äußerlich als cremiger Brei angewendet und genutzt werden. Mit etwas Wasser gemischt, kann man sie zur Heilung direkt auf die betroffene Stelle auftragen. 

Bierhefe gegen Parasiten

Bierhefe unterstützt außerdem die natürliche Zecken- und Parasitenabwehr, da die Parasiten den Geruch nicht mögen. Als zusätzliche Prophylaxe während der Zeckensaison kann eine regelmäßige Gabe Schutz bieten. 

Der Einsatz hat sich ebenfalls für den Zellaufbau, sowie bei Konzentrationsschwierigkeiten, Stress und Erschöpfung bewährt. Außerdem hilft es bei Müdigkeit und zur Stärkung der Nerven. Sie regt die Insulinproduktion des Körpers an, ohne Zucker zu enthalten. Darum kann Bierhefe auch bei Hunden mit Diabetes angewendet werden. Sie ist zudem fettarm und cholesterinfrei. 

Nach einer vorangegangenen Medikamenten- oder Antibiotikabehandlung kann das Mittel zur Darmsanierung und Unterstützung der Darmfunktion oder bei Verdauungsbeschwerden, wie Verstopfung oder Reizdarm effektiv eingesetzt werden. Denn sie wirkt stoffwechselanregend und entwässernd. Des Weiteren unterstützt sie die Leber bei der Filterfunktion und kann den Heilungsprozess bei Funktionsstörungen des Organs anregen. In Nahrungsergänzungsmitteln zur Stärkung des Immunsystems oder der Gelenkfunktion ist der Wirkstoff ebenso oft enthalten, da sie die Wirkung positiv unterstützen kann. 

Wenn Bierhefe Hunden guttut, dürfen Hunde dann auch alkoholfreies Bier oder Malzbier trinken?

Dass echtes Bier für Hunde tabu ist, erklärt sich von selbst. Denn der enthaltene Alkohol wirkt auch auf Hunde wie ein Nervengift, das von ihrer Leber nicht abgebaut werden kann und somit toxisch wirkt. Der Geschmack und Geruch von Bier oder Bierschaum scheint Hunde aber immer wieder zu interessieren und anzulocken. 

Alkoholfreies Bier wird zwar als solches im Namen deklariert, bedeutet aber nicht, dass das Bier überhaupt keinen Alkohol enthält. Erst ab 1,2 % Volumenprozent muss nach der Europäischen Lebensmittel-Informationsverordnung der genaue Alkoholgehalt gekennzeichnet sein. Für einen Hund ist das schon zu viel und absolut bedenklich, egal in welcher Menge. Darum sollte man auf Nummer sicher zu gehen, Hunden generell auch kein alkoholfreies Bier angeboten werden. 

Malzbier, das von Haus aus keinen Alkohol enthält, ist ein gesundes Getränk mit beruhigender Wirkung von Hopfen. Der hohe Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen kann den Hundeorganismus dadurch positiv unterstützen und Energie liefern. Aber Vorsicht – Malzbier ist eine Kalorienfalle! Es enthält Glucose-Fructose-Sirup im Zuckeranteil und sollte besonders Hunden mit Gewichtsproblemen nur sparsam angeboten werden, damit später keine unerwünschten Überraschungen auf der Waage lauern. Hauptsächlich alte, kranke oder geschwächte Tiere profitieren davon, ihnen Malzbier bewusst als Stärkungsmittel anzubieten. 

Auch interessant: 10 Lebensmittel, die für Hunde giftig sind

Spezielles Hundebier als Partygag – was versteckt sich dahinter?

Als Geschenk, Partygag oder zu besonderen Anlässen bieten einige Hersteller ein „Hundebier“ als Ergänzungsfutter an. Es ist optisch von einer echten Bierflasche kaum zu unterscheiden. Das Getränk selbst hat aber mit echtem Bier nichts zu tun. Es handelt sich hierbei um Fleischbrühe, meist mit Rind und Huhn, sowie Gemüse, Kräuter und Apfelessig.

Diese Variante kann unbedenklich als Getränk für den Hund verwendet werden, hat aber mit dem ursprünglichen, klassischen Getränk „Bier“ nichts mehr zu tun. Beim Kauf dieser Artikel sollte man genau auf Herstellungsland und die genauen Inhaltsstoffe achten, denn hier können sich auch manchmal fragwürdige Inhaltsstoffe, wie Mineralöle, Aromastoffe oder Kohlensäure verstecken. 

Damit keine Verwechslung der Flaschen entstehen können, sollte man von diesen als „Bier“ verpackten Produkten sicherheitshalber lieber absehen. 

Auch interessant: US-Brauerei erfindet „Bier“ mit Truthahngeschmack für Hunde

Meine Erfahrung mit Bierhefe als Hundemama und Gesundheitsberaterin für Hunde

Ich arbeite mit Bierhefe als Nahrungsergänzung sehr gerne und finde ihre durchweg positive Wirkung außergewöhnlich. Bei meinem Hund hat sie sich als natürliches Mittel für die Fellgesundheit, zur Prophylaxe von Gelenkbeschwerden und unterstützend während der Zeckensaison von klein auf bewährt. Sie lässt sich hervorragend für viele breit gefächerte gesundheitliche Beschwerden oder prophylaktisch anwenden und wirkt dabei immer positiv auf den Hundeorganismus. 

Trotz des Namens hat Bierhefe allerdings nichts mit Bier zu tun. Malzbier oder „Fake-Bier“ für Hunde sollte man bezüglich der Inhaltsstoffe genau prüfen und abwägen, ob diese Getränke für das eigene Tier auch wirklich geeignet und sinnvoll sind. Das „Biertrinken“ sollte dann doch Herrchen und Frauchen vorbehalten sein! 

Philine Ebert, PETBOOK-Autorin

Meine Erfahrung als Hundemama und Gesundheitsberaterin

„Ich arbeite mit Bierhefe als Nahrungsergänzung sehr gerne und finde ihre durchweg positive Wirkung außergewöhnlich. Bei meinem Hund hat sie sich als natürliches Mittel für die Fellgesundheit, zur Prophylaxe von Gelenkbeschwerden und unterstützend während der Zeckensaison von klein auf bewährt. Sie lässt sich hervorragend für viele breit gefächerte gesundheitliche Beschwerden oder prophylaktisch anwenden und wirkt dabei immer positiv auf den Hundeorganismus. 
Trotz des Namens hat Bierhefe allerdings nichts mit Bier zu tun. Malzbier oder „Fake-Bier“ für Hunde sollte man bezüglich der Inhaltsstoffe genau prüfen und abwägen, ob diese Getränke für das eigene Tier auch wirklich geeignet und sinnvoll sind. Das „Biertrinken“ sollte dann doch Herrchen und Frauchen vorbehalten sein!“Philine Ebert, PETBOOK-Autorin
Mehr zum Thema

Quellen

Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.