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Plötzlich rollig oder aggressiv

Vorsicht! Hormonsalbe kann Auswirkungen auf Hund und Katze haben

Ältere Frau kuschelt mit ihrem Hund
Kuscheln nach der Hormonbehandlung kann für Haustiere wie Hund und Katze riskant sein. Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

18. April 2025, 16:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die kastrierte Katze ist plötzlich rollig oder der sonst ruhige Hund reagiert aggressiv? Werden Hormone wie Östrogen oder Testosteron äußerlich aufgetragen, etwa als Gel oder Creme, gelangen sie mitunter auch unbeabsichtigt in den Körper des Haustiers. Die Folgen reichen von Verhaltensänderungen bis hin zu ernsten gesundheitlichen Problemen.

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Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kann die Anwendung hormonhaltiger Arzneimittel auf der Haut zur unbeabsichtigten Übertragung auf Haustiere führen. Vor allem Hormonsalben werden häufig angewendet und können bei Hund und Katz zum Teil deutliche Krankheitssymptome auslösen.

Wenn Hormone beim Haustier landen

Hormonpräparate, die äußerlich angewendet werden – etwa bei Beschwerden in den Wechseljahren – können nicht nur auf den menschlichen Organismus wirken. Sie stellen auch ein Risiko für Haustiere dar. Denn es verbleiben immer Reste der Hormonsalbe auf der Haut, die Hund und Katze dann durch Ablecken von Gesicht oder Händen aufnehmen können. Auch wenn es sich meist um geringe Konzentrationen handelt, können die Hormone einen Effekt haben. Durch die Hormonübertragung kann es beim Vierbeiner sogar zu Krankheitssymptomen kommen, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

So gelangen Hormone in den Körper des Haustiers

Eine Aufnahme hormoneller Rückstände kann auf zwei Hauptwegen erfolgen: oral, durch Auflecken oder über die Haut. Beide Varianten sind im Alltag von Tierbesitzern nicht ungewöhnlich. Vor allem Hunde lecken ihren Menschen beim Kuscheln gern über Gesicht und Hände. Aber auch Katzen „putzen“ mit ihrer rauen Zunge gern die Haut ihrer menschlichen Kuschelpartner. Zudem könnten Hund und Katze die Hormonsalbe oral aufnehmen, wenn sie Verpackungsreste der Medikamente zerbeißen.

Die Übertragung über die Haut passiert vor allem dann, wenn man das Tier streichelt, bevor man sich die Hände gewaschen hat. Auch enger Körperkontakt – etwa beim gemeinsamen Kuscheln oder Schlafen im Bett – begünstigt die ungewollte Weitergabe der Wirkstoffe.

Ebenso ist eine Kombination aus beidem vorstellbar: etwa, wenn sich die Katze nach engem Körperkontakt putzt und damit im Fell verteilte Hormone über den Mund aufnimmt, wie das BVL ergänzt.

Was passiert, wenn Hund und Katze Hromonsalbe aufnehmen?

Ob ein Tier auf die aufgenommenen Hormone reagiert, hängt von der Art des Hormons sowie vom Geschlecht und der Tierart ab. Der Kontakt mit einer Hormonsalbe, die Östrogen oder Estradiol enthält, kann bei Hunden und Katzen beider Geschlechter zu einer Schwellung der Zitzen führen. Weibliche Hunde zeigen unter Umständen Läufigkeitssymptome – einschließlich Vulvaschwellung und blutigem Ausfluss. Rüden können laut BVL durch eine hängende Vorhaut, einen verkleinerten Penis oder Probleme beim Kotabsetzen auffallen. Bei weiblichen Katzen wiederum können Anzeichen von Dauerrolligkeit auftreten.

Gelangen Testosteronpräparate in den Körper des Tieres, kann das zudem auffällige Verhaltensänderungen auslösen. Typisch sind laut BVL Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität gegenüber Artgenossen und Menschen sowie eine gesteigerte Libido. Zudem könne es zu fettigen Hautproblemen kommen.

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So schützen Sie Hund und Katze vor Hormonpräparaten

Ein wirksamer Schutz von Hund und Katze beginnt bereits bei der Anwendung der Hormonsalbe: Wichtig ist es, sich nach dem Auftragen gründlich die Hände zu waschen und den Kontakt zwischen Haustier und behandelten Hautstellen zu vermeiden. Die betroffene Stelle sollte möglichst mit Kleidung bedeckt werden.

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Da viele Östrogen-Gele beispielsweise auf den Armen aufgetragen werden, ist Vorsicht geboten, wenn das Haustier häufig hochgehoben oder getragen wird. In solchen Fällen kann eine Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt sinnvoll sein. Gegebenenfalls lässt sich der Applikationsort – etwa an die Oberschenkel – verlegen.

Auch der Zeitpunkt der Anwendung spielt eine Rolle. Das BVL empfiehlt: Wer zum Beispiel gemeinsam mit Hund oder Katze im Bett schläft, sollte Hormonsalben lieber nicht abends auftragen. Denn direkt nach dem Auftragen sei die Wirkstoffkonzentration auf der Haut am höchsten.

Mit Material der dpa

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