28. Februar 2023, 13:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hundewelpen haben genau wie Menschenbabys anfangs keine und dann erst einmal Milchzähne, die irgendwann durch die bleibenden Zähne ersetzt werden. PETBOOK verrät, wann der Zahnwechsel beim Hund stattfindet und wie man ihn dabei unterstützen kann.
Hunde kommen nicht mit ihren großen Reißzähnen zur Welt. Diese würde auch kaum in das kleine Welpenmaul passen und die Hündin beim Säugen des Welpens verletzen. Deshalb durchläuft der Hund mehrere Zahnungsphasen und -wechsel. Genau wie beim Menschen können diese für den jungen Hund unangenehm bis schmerzhaft sein. Es gibt aber einfache und hilfreiche Maßnahmen, die dem Junghund beim Zahnen Linderung verschaffen können. Im Folgenden erfahren Sie, wann der Zahnwechsel beim Welpen stattfindet und was Sie dabei beachten sollten.
Übersicht
Das Milchgebiss beim Welpen
Bei der Geburt ist ein Welpe zahnlos. Nur ganz selten ragt bereits ein Zähnchen in das winzige Mäulchen. In der Regel haben Hundebabys in den ersten Lebenswochen keine Zähne. Dies ist besonders beim Säugen an der Mutter von Vorteil, da das Trinken so leichter fällt und der Mutter keine Schmerzen bereitet.
Nach zwei bis vier Wochen zeigen sich schließlich die ersten Zähne beim Welpen. Dabei handelt es sich um sogenannte Milchzähne. Die Bezeichnung ist übrigens schon mehrere Jahrtausende alt. Schon vor 2500 Jahren soll Hippokrates die Theorie aufgestellt haben, dass die ersten Zähne eines Lebewesens aus der Muttermilch geformt werden. Deshalb nennt man diese bis heute Milchzähne.
Mit fünf bis sechs Wochen haben Welpen normalerweise alle Milchzähne im Maul. Nun beginnt langsam die Gewöhnung an feste Nahrung und die Entwöhnung von der Muttermilch. Welpen essen erstes Welpenfutter und probieren sich an allem und jeden mit ihren neuen Werkzeugen aus. Sie müssen erst noch lernen, wie fest sie zubeißen können, bis es für ein Geschwisterchen oder den Menschen schmerzhaft wird. Durch die besonders spitzen kleinen Zähne, die Hunde als erstes bekommen, sind Welpenbisse oft besonders unangenehm. In der Nähe des Wurfs sollten daher nur Gegenstände liegen, die im Zweifel auch zerkaut werden dürfen. Das Herumkauen auf weichen Kauknochen kann zusätzlich das Einschießen der Zähne beim Welpen angenehmer machen und den Vorgang beschleunigen. Darüber hinaus trainiert es die Kaumuskulatur.
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Der Zahnwechsel beim Welpen
Mit etwa 12 Wochen verlieren die meisten Hunde schon wieder ihre Milchzähne. Nach und nach fallen diese aus und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Halter finden dann mitunter die kleinen spitzen Milchzähne im Körbchen oder in der Wohnung auf dem Boden. Manche Hunde merken den Zahnwechsel nicht einmal, andere Exemplare können unter Druckgefühlen und Schmerzen im Gebiss leiden, wenn sich die größeren, bleibenden Zähne durch das Zahnfleisch schieben. Gleichzeitig können sogar Fieber, Durchfall, Appetitmangel oder auch starkes Sabbern auftreten. Mit etwa sieben Monaten hat der Großteil der Hunde den Zahnwechsel hinter sich gebracht und kann nun mit einem kräftigen Gebiss glänzen.
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Zahnen beim Hund: das verschafft Linderung
Treten die genannten Symptome bei einem Hund im Zahnwechsel auf, heißt es: Ruhe und Geduld bewahren. Das Zahnen gehört zum Erwachsenwerden des Hundes dazu, schließlich braucht das Tier große und kräftige Zähne für sein Leben als Fleisch- und Allesfresser. Dennoch gibt es ein paar Hilfsmittel, die dem Welpen (und damit auch dem Halter) Linderung verschaffen können:
Weiches Futter mit hohem Mineralstoffgehalt
Wer seinen Welpen mit Trockenfutter füttert, sollte dieses während des Zahnens vorher einweichen. Der Zahnwechsel geht oft mit Entzündungen im Mund einher, hartes Futter kann zusätzliche Schmerzen bereiten. Auch Leckerlies sollten jetzt eher weich sein. Ein hoher Gehalt an Kalzium im Futter sorgt für eine ideale Ausbildung des Hundegebisses und unterstützt den Zahnwechsel. Die meisten Welpenfuttersorten haben deshalb ohnehin einen erhöhten Mineralstoffgehalt.
Kühlung
Kälte kann Schwellungen mindern und daher Schmerzen beim Zahnwechsel erträglicher machen. Die meisten Kauringe kann man bedenkenlos ins Eisfach legen. Das eiskalte Spielzeug kühlt beim anschließenden darauf herumkauen das wunde Zahnfleisch. Auch Hundeeis kann während des Zahnwechsels eine willkommene Unterstützung sein.
Kauknochen und Kauspielzeug
Die meisten Hundehalter beobachten während des Zahnwechsels, dass ihr Welpe vermehrt auf allem herumkaut, was sich anbietet. Kauknochen aller Art oder auch Kauspielzeuge sollten nun immer im Körbchen verfügbar sein, damit der unter Zahnungsschmerzen leidende Welpe sich immer hierher zurückziehen und seinen Kautrieb stillen kann.
Zerrspiele vermeiden
Wer gern Zerrspiele mit seinem Welpen macht, sollte diese während des Zahnens aussetzen. Hierbei können Schwellungen und Entzündungen im Maul während des Zahnens verschlimmert werden. Auch das Apportieren kann im Zweifel den Zustand des Zahnfleisches verschlechtern. Der Fokus sollte während des Zahnwechsels auf Such- oder Intelligenzspielen liegen. Allerdings kann das Herumkauen auf den Zerrspielzeugen dem Welpen Linderung verschaffen, Zerrseile sind also nicht generell tabu.