Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Hochansteckend

Wie Zwingerhusten beim Hund entsteht und was dagegen hilft 

Beim Zwingerhusten greifen Viren- und Bakterien den Organismus an und schädigen die Schleimhäute der Atemwege.
Beim Zwingerhusten greifen Viren- und Bakterien den Organismus an und schädigen die Schleimhäute der Atemwege. Foto: Getty Images

29. September 2023, 6:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ihr Hund hustet oder würgt? Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Eine Ursache für trockenen, teilweise krampfartigem Husten, ist Zwingerhusten, eine Erkrankung der oberen Atemwege. Wie erkennen Sie Zwingerhusten und was hilft dagegen? PETBOOK hat bei einem Tierarzt nachgefragt.  

Artikel teilen

Ihr Hund hustet? Bei Hunden kann Husten wie bei uns Menschen zahlreiche Ursachen haben. Eine davon ist der sogenannte „Zwingerhusten“. Bei dieser Erkrankung der oberen Atemwege greifen Viren- und Bakterien den Organismus an und schädigen die Schleimhäute der Atemwege.

Auch interessant: Oft unterschätzt! So gefährlich sind Herbstgrasmilben für Hunde und Katzen 

Zwingerhusten – was ist das? 

Die Krankheit macht sich durch bellendes, teilweise krampfartiges Husten bemerkbar und kann betroffenen Hunden Schmerzen bereiten. Die Krankheit ist hoch ansteckend und verbreitet sich besonders unter Hunden, die viel Kontakt zu ihren Artgenossen haben, schnell. Zwingerhusten hat unterschiedliche Erreger und wird vor allem von Hund zu Hund übertragen. Einige Erreger werden jedoch auch von Katzen auf Hunde übertragen. Bei der Übertragung handelt es sich um eine Tröpfcheninfektion. 

Was hat der Name „Zwingerhusten“ mit dem „Zwinger“ zu tun? 

Können nur Hunde, die im Zwinger gehalten werden, an Zwingerhusten erkranken? Natürlich nicht! Der Name kommt lediglich daher, dass Hunde, die in enger Gemeinschaft mit anderen Hunden zusammenleben, häufiger von der Krankheit betroffen sind als Tier aus Einzelhaltung. Ob ein Hund sich den hoch ansteckenden Zwingerhusten allerdings auf dem öffentlichen Hundespielplatz, beim Toben auf der Wiese oder in der Hundepension holt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.  

Woran bemerke ich, dass mein Hund Zwingerhusten hat? 

Zwingerhusten macht sich durch ein bellendes, teilweise krampfartiges Husten bemerkbar und kann sich für Ihren Hund sehr unangenehm anfühlen. Der Hustenreiz ist mitunter so stark, dass dabei ein Würgereiz entsteht. Zwingerhusten kann zudem zu Atembeschwerden, Nasenausfluss und Entzündungen von Kehlkopf und Luftröhre führen.  

Symptome: 

  • Harter, bellender, teilweise krampfartiger Husten (ggf. nicht durchgehend, sondern nur bei Belastung) 
  • Würgereiz 
  • Schleimauswurf bei Husten (mögliches Anzeichen für Lungenentzündung) 
  • Atembeschwerden 
  • Laufende Nase 
  • Appetitlosigkeit 
  • Bindehautentzündung mit eitrig-tränenden Augen 
  • Geringe Belastbarkeit 
  • In schweren Fällen: Fieber, Entzündung von Rachen, Mandeln, Bronchien, Luftröhre 

Was tun, wenn mein Hund Zwingerhusten hat? 

Zwingerhusten ist für Ihren Hund zwar sehr unangenehm – gefährlich ist die Krankheit jedoch nicht. „In der Regel heilt die Krankheit nach ein bis zwei Wochen von selbst aus. Schwere Verläufe, bei denen es zu einer Lungenentzündung kommt, sehen wir in der Praxis nur selten“, sagt Tierarzt Dr. Hölter. Schwere Verläufe müssen vom Tierarzt behandelt werden: je nach Ursache wird der Husten mit Antibiotika oder alternativen Mitteln bekämpft. Gegen starken Hustenreiz kann auch ein Anti-Hustenmittel helfen. Bei einer Sekundärinfektion kann es zu Folgeerkrankungen, wie etwa einer Lungenentzündung, kommen. 

Hustet Ihr Hund auffällig, sollten Sie ihm auf jeden Fall viel Ruhe gönnen und ihn nicht zu stark fordern. Wie auch Sie braucht Ihr Vierbeiner viel Schlaf, um wieder fit zu werden. Reduzieren Sie die Umfänge Ihrer Spaziergänge und sorgen Sie für frische Luft im Raum. Den Kontakt zu anderen Hunden sollten Sie während der Zeit der Erkrankung dringend vermeiden. Führen Sie Ihren Hund ausschließlich an der Leine und weisen Sie andere Hundehalter darauf hin, dass Sie keinen Kontakt wünschen. 

Kann man Zwingerhusten vorbeugen? 

Das Risiko für Zwingerhusten kann durch eine Impfung verringert werden. Dabei wird Ihr Hund gegen zwei der Krankheitserreger immunisiert. Die Impfung ist meist ein Kombinationspräparat und empfiehlt sich besonders für Hunde, die – zum Beispiel aufgrund ihres Alters oder durch Vorerkrankungen – ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.

Auch Hunde, die mit mehreren Artgenossen zusammenleben (z. B. in Hundezwingern), oder im Tierheim, beim Hundesitter oder auf Turnieren häufigen Kontakt zu anderen Hunden haben, können von einer Impfung profitieren. Bei einer Impfung sollte der Hund jedoch fit sein.  Sie können im Vorfeld das Immunsystem Ihres Hundes durch Schlaf, Ruhe und immunstärkende Futterzugabe stärken.  

Mehr zum Thema

Ist Zwingerhusten für uns Menschen ansteckend? 

Zwingerhusten ist nicht auf uns Menschen übertragbar. Selbst wenn wir Menschen engen Kontakt zu unserem Hund haben, weil wir ihn zum Beispiel bei uns im Bett schlafen lassen, kann die Krankheit nur von Hund zu Hund übertragen werden. Die Übertragung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, das heißt, bei der Übertragung gelangen Krankheitserreger aus dem Rachenraum beim Niesen, Husten, Sprechen durch winzige Speichel-Tröpfchen an die Luft. Diese werden anschließend von einem anderen Hund eingeatmet. Das Ansteckrisiko für Zwingerhusten ist deshalb dort am höchsten, wo viele Hunde aufeinandertreffen.  

 Nina Ponath

Mein Fazit zum Thema Zwingerhusten

„Zwingerhusten ist eine Krankheit, die bei Hunden häufig auftritt und sich mit einem lauten, bellenden Husten bemerkbar macht. Der Husten, der mitunter schmerzhaft ist, wird per Tröpfcheninfektion übertragen, weshalb er vor allem in großen Hundemengen auftritt. Daher stammt auch der Name „Zwingerhusten“. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund an Zwingerhusten leidet, sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen. Möglicherweise zieht er eine medikamentöse Behandlung in Betracht. Wird Ihr Hund nicht medikamentös behandelt, sollten Sie ihm viel Ruhe gönnen, Ihre Spaziergänge sollten Sie auf kurze Runden reduzieren und für frische Luft und ausreichend Wasser sorgen.  “ Nina Ponath
Themen Hundekrankheiten
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.