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Optionen im Härtefall

Was tun, wenn der Hund ein neues Zuhause braucht?

Mädchen mit Hund im Arm auf einem Feld
Manchmal gerät man als Hundehalter in Situationen, in denen ein Zusammenleben mit dem Hund nicht mehr möglich ist und der Vierbeiner ein neues Zuhause braucht Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

21. Februar 2024, 6:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer sich dazu entscheidet, mit einem Haustier das Leben zu teilen, tut dies mit der guten Absicht, dass dies eine Verbindung für immer ist. Doch manchmal gibt es Situationen, in denen ein Zusammenleben sehr schwierig geworden ist. Dann muss sich der verantwortungsbewusste Hundehalter die Frage stellen, ob es für den Vierbeiner nicht besser ist, ein neues Zuhause zu suchen. PETBOOK stellt für diesen Härtefall verschiedene Optionen vor.

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Den geliebten besten Freund abgeben zu müssen, ist für jeden Hundehalter eine schmerzhafte Vorstellung. Viele versuchen deshalb alles, um diesen Tag so lange wie möglich hinauszuzögern. Wenn jemand, etwa aus beruflichen Gründen, keine Zeit mehr für die täglichen Gassi-Gänge hat, kann eine Dog-Sharing Plattform vorübergehend weiterhelfen. Gerät man in finanzielle Not und kann die Kosten für den Tierarzt und das Futter nicht mehr aufbringen, kann die Tiertafel eine Weile aushelfen. Manche Halter sind auch durch eine Krankheit nicht mehr in der Lage, sich ausreichend mit dem Hund zu beschäftigen. Die Gründe sind so vielfältig wie das Leben selbst. Doch manchmal ist eine Trennung vom Hund und ein neues Zuhause für alle die beste Lösung.

Die Abgabe des eigenen Hundes kann theoretisch jeden treffen

Niemand ist vor Veränderungen oder Schicksalsschlägen im Leben gefeit. Und es ist auch keine Schande, wenn man sich eingestehen muss, dass man überfordert ist und man manche Faktoren bei der Anschaffung des Hundes unterschätzt hat.

Wer sich mit dem Gedanken trägt sein Leben mit einem Haustier zu teilen, überlegt sich natürlich im Vorfeld, ob er den Anforderungen und der Verantwortung gerecht werden kann. Doch manchmal kommt alles im Leben ganz anders, als man sich das ausgemalt hat und man ist in der Situation, dass der Hund ein neues Zuhause braucht.

Berechtigte Gründe für die Abgabe eines Hundes können sein:

  • Wechsel im Berufsleben: Die wenigsten Menschen haben ein Leben lang dieselbe Arbeitsstelle. Ist das Mitnehmen des Hundes oder Home-Office nicht möglich, sollte man nach einem neuen Zuhause für den Hund suchen. Kein Vierbeiner sollte acht Stunden alleine zu Hause verbringen müssen.
  • Krankheit und Alter: Manche Menschen entwickeln plötzlich eine Hundehaarallergie oder werden so schwer krank, dass sie das Tier nicht mehr ausreichend versorgen können. Oder man muss in ein Pflegeheim umziehen, in das der Hund nicht mit darf.
  • Kosten: vor allem Kosten für Trainer oder Tierarzt können schnell den finanziellen Rahmen sprengen. Vorübergehend kann die Tiertafel eine Unterstützung bieten, auf Dauer aber sicher keine Lösung.
  • Familie: Konstellationen in der Familie können sich immer ändern. Zuwachs oder auch Trennungen sind nicht selten der Grund dafür, dass der Hund ein neues Zuhause braucht.
  • Verhaltensschwierigkeiten: Legt der Hund plötzlich aggressives Verhalten an den Tag, sind viele Halter schockiert und verlieren das Vertrauen zum eigenen Vierbeiner oder entwickeln sogar Ängste. Auch ständiges Bellen und damit verbundener Ärger mit den Nachbarn sowie dem Vermieter können dazu führen, dass der Hund nicht bleiben kann.

Wie findet man einen guten Platz für den Hund?

Ist man letztendlich nach reiflicher Überlegung zu dem Punkt gekommen, dass man den Hund abgeben möchte, stellt sich die Frage: wohin? Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten für den Fall der Fälle.

Auch interessant: Wohin Haustiere kommen, wenn die Besitzer sterben

Züchter oder Tierschutzorganisation

Viele Züchter legen bereits bei der Abgabe schriftlich fest, dass sie das Tier in einer Notsituation zurücknehmen. Ist dies nicht der Fall, kennt der Züchter vielleicht Organisationen, die weiterhelfen können.                                                  

Auch viele Tierschutzorganisationen legen im Abgabevertrag schriftlich fest, dass das Tier nicht ohne ihre Einwilligung weitergegeben darf und sie es zurück in die Vermittlung nehmen.

Tierheim

Das örtliche Tierheim kann weiterhelfen, allerdings nicht, wenn der Hund von einer Tierschutzorganisation kommt. In diesem Fall wird das Tierheim die Aufnahme wahrscheinlich verweigern, und Sie an die Organisation verweisen, von der er stammt.

Zudem muss ein Platz frei sein, und man muss mit Kosten von bis zu 250 Euro, bei Listenhunden bis zu 400 Euro rechnen. Statt den Hund im Tierheim abzugeben, kann man dort auch Hilfe bei der Vermittlung bitten. So kann er in seinem gewohnten Umfeld bleiben, bis er ein neues Zuhause gefunden hat.

Freunde und Bekannte

Die beste Lösung wäre natürlich, wenn man im eigenen Freundeskreis einen Platz für den Vierbeiner findet. Hier hat man die Gewissheit, dass er in gute Hände kommt. Im besten Fall sind dem Hund die neuen Halter schon bekannt. Vielleicht leben diese sogar in der Nachbarschaft, dann ist die Umgewöhnung für ihn nicht groß und das erleichtert ihm das Einleben.

Inserate in Zeitung oder Internet

In den sozialen Medien gibt es zahlreiche Gruppen, die sich für in Not geratene Tiere vernetzen. So erreicht man auf die Schnelle eine Menge Menschen und die Chance für eine Vermittlung erhöht sich.

Verlangen Sie immer eine Schutzgebühr, das schreckt unseriöse Interessenten in der Regel ab. Machen Sie auf jeden Fall eine Vorkontrolle und einen schriftlichen Vertrag. Idealerweise kontrollieren Sie die Kontaktdaten und bleiben mit dem Käufer noch einige Zeit danach im Kontakt. So können Sie sicher gehen, dass der Hund nicht weiter gegeben wird.

Bei einer erfolgreichen Vermittlung geben Sie neben den vertrauten Dingen, wie Decke, Spielzeug und Körbchen auch den Impfpass und alle weiteren Papiere, wie z.B. den Kaufvertrag mit.

Fazit

Ist eine Abgabe unausweichlich, nachdem man alle anderen Lösungen abgeklopft hat, sollte man für eine erfolgreiche Vermittlung absolut ehrlich sein. Verschweigen Sie nicht, wenn der Hund auch schwierige Seiten hat, sonst wird aus ihm nur ein Wanderpokal, der nie in einem richtigen Zuhause ankommt.

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Quellen

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