14. Januar 2025, 18:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Überforderte Halter, immer mehr Problemhunde und überfüllte Tierheime. Sollte der Hundeführerschein in Deutschland Pflicht werden? Tierschützer plädieren schon seit Jahren für die bundesweite Einführung des sogenannten Sachkundenachweises. Bisher ist er jedoch nur in Niedersachsen Pflicht. Wie sehen unsere Leser das? Stimmen Sie jetzt ab!
Braucht Deutschland einen verpflichtenden Hundeführerschein? Was vor einigen Jahren noch belächelt wurde, findet immer mehr Zuspruch – nicht nur unter Tierschützern. Auch manche Politiker sind dem Thema nicht mehr abgeneigt. So gab es in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr ernste Diskussionen über die Einführung nach einem Vorfall mit zwei entlaufenden Schäferhunden. 1Aber auch überfüllte Tierheime, überforderte Halter und eine zunehmende Zahl an Problemhunden schüren die Debatten. In unserer Umfrage stellen wir daher die Frage, ob der Hundeführerschein deutschlandweit zur Pflicht werden sollte.
Umfrage zum bundesweit verpflichtenden Hundeführerschein – jetzt abstimmen
Ist der bundesweite Hundeführerschein in Planung?
Zwar ist es um die Debatten zum Hundeführerschein in letzter Zeit stiller geworden, doch die Forderungen für Sachkundenachweise – nicht nur in der Hundehaltung – werden immer lauter. Könnte er also bald Pflicht werden? Das fragte PETBOOK die Hundetrainerin Katharina Marioth. Sie ist Verhaltensgutachterin für gefährliche Hunde des Landes Berlin.
„Das ist wohl zuallererst eine Frage der Gesetzgebung“, sagt Marioth. Denn das Hundegesetz ist derzeit Sache des einzelnen Bundeslandes. „Was ich mir vorstellen könnte, wäre, im bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz zumindest eine Sachkunde zu verankern. Vielleicht sogar für alle privaten Tierhalter.“ Dort könnte man dann auf die häufigsten Grundbedürfnisse von Haustieren eingehen, führt Marioth aus. „Mit dem Ziel, Tierleid durch Unwissenheit zu verhindern und die Grundbedürfnisse von Katzen, Kaninchen, Vögeln und eben auch Hunden gesetzlich einzubeziehen.“ Noch sei dies allerdings Wunschdenken.
Ist ein Hundeführerschein sinnvoll?
Es gibt einige Argumente, die für und gegen die Einführung eines Hundeführerscheins sprechen. Die wichtigsten haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengetragen. Doch davon abgesehen: Würde ein Sachkundenachweis wirklich eine Besserung der Zustände bewirken?
„Jede Form der Weiterbildung oder Aufklärung kann sinnvoll sein. Aber nur, wenn sie gut gemacht ist“, betont Marioth. Von den derzeitigen Prüfungen zum Hundeführerschein hält sie allerdings nichts. Diese seien „wirtschaftlich geschickt angelegte Lizenzsysteme“. Zudem finde der Theorieteil als Multiple-Choice-Test statt. „In einigen Bundesländern bieten Sachverständige den Hundeführerschein – illegalerweise eigentlich – sogar online an“, kritisiert die Hundetrainerin. „Das ist ein Skandal!“
Pro und Contra Was für und gegen die Einführung eines Hundeführerscheins spricht
Panel-Diskussion mit Katharina Marioth TV-Star Jochen Bendel »Hundeführerschein? War ja total für’n Arsch!
Beim Senat nachgefragt Hundeführerschein soll in Bremen verpflichtend werden – das erwartet Hundebesitzer
Aufklärung statt Regularien
Im Grundsatz sollte man lieber für mehr Aufklärung über Bedürfnisse und Reaktionen der Tiere sorgen als über noch mehr Regularien zu diskutieren, findet Marioth. „Dies könnte zum Beispiel durch örtliche Tierheime geschehen, um auch dort für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen und gleichzeitig um die anfallenden Gebühren einem sinnvollen Zweck zukommen zu lassen.“
Wie stehen Sie zu dem Thema? Ist ein Sachkundenachweis sinnvoll und sollte sogar für jeden Hundehalter verpflichtend werden? Oder sollte man die Leute lieber besser aufklären, statt noch mehr Hürden in den Weg zu stellen? Machen Sie mit und stimmen Sie in unserer Umfrage zum Hundeführerschein ab!