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Expertin gibt Tipps

Was Sie beim Wandern mit Hund beachten sollten

Mensch und Hund bei der Wanderung in den Bergen
Wer mit seinem Hund wandern geht, muss im Vorfeld einiges beachten Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

2. November 2024, 8:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Während viele die heißen Tage lieber am Meer verbringen, eignen sich kühlere Temperaturen besonders für Wanderungen – vor allem, wenn der Vierbeiner dabei ist. Damit der Ausflug reibungslos verläuft, sollten nicht nur Ausrüstung und Planung stimmen. Auch die Vorbereitung des Hundes ist wichtig, damit es nach dem Wandern nicht zu gesundheitlichen Problemen kommt.

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Vor allem im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und sich die Bäume in ein buntes Farbkleid hüllen, gehen viele gerne wandern. Die Bewegung in der Natur sorgt nicht nur für mehr Fitness, sondern birgt auch das ein oder andere Abenteuer. Das wissen auch unsere Hunde zu schätzen. Unvorbereitet sollte man sich jedoch nicht ins Vergnügen stürzen. Fachreferentin Jana Hoger von der Tierschutzorganisation Peta gibt Tipps für eine sichere Wanderung mit dem Hund.

Kann ich mit jedem Hund wandern gehen?

Der Hund sollte gesund und körperlich fit sein. Welpen sind noch nicht dafür bereit, da ihre Knochen und Muskeln nicht fertig ausgebildet sind. Kleine, bereits ausgewachsene Hunde können aber durchaus wandern gehen. Bei ihnen oder auch bei älteren Tieren lohnt es sich, einen Wanderrucksack oder einen Hundewagen mitzunehmen. So kann der Gefährte sich kurz erholen und ist trotzdem mit dabei, ohne selbst laufen zu müssen.

Aber Vorsicht: Es gibt Hunderassen, die zuchtbedingt zu Hüftproblemen neigen, etwa Golden Retriever oder Schäferhunde oder die Atemprobleme haben, wie die Französische Bulldogge oder der Mops. Diese Hunde sollte man nicht mitnehmen. Ein Besuch beim Tierarzt kann vorab klären, wie viel das Tier aushält, so Jana Hoger.

Auch bei Rassen mit kurzen Schnauzen wie Französischer Bulldogge, Mops oder Shih Tzu sollte man vom Wandern lieber absehen. Oft haben diese Rassen schon bei kleineren Anstrengungen Atemprobleme und können an wärmeren Tagen schnell überhitzen und sogar kollabieren. Wer seinen Vierbeiner trotzdem beim Wandern unbedingt dabeihaben möchte, sollte zuvor mit dem Tierarzt besprechen, ob der Hund gesundheitlich dazu in der Lage ist und für den Notfall einen Hunderucksack dabeihaben.

Auch interessant: So viel darf der Hund beim Wandern selbst tragen

Was muss ich mitnehmen?

Was man beim Wandern mit Hund auf jeden Fall dabei sein sollte:

  • Leine und ein Geschirr
  • ausreichend Verpflegung in Form von Wasser, Trockennahrung und Leckerli
  • faltbarer Reisenapf
  • Erste-Hilfe-Set für Hunde (inkl. Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und einer Zeckenzange)
  • hochkalorische Snacks (vor allem für kleine Hunde wichtig, die zur Unterzuckerung neigen)

Zudem kann in der jeweiligen Region ein Maulkorb vorgeschrieben sein.

Für längere oder anspruchsvollere Wanderungen empfiehlt Jana Hoger zusätzlich eine Decke für Pausen. Mindestens alle zwei Stunden sollte man eine Pause einlegen. Sagt der Wetterbericht Regen voraus oder führt die Route an Gewässern entlang, lohnt sich auch ein kleines Handtuch zum Abtrocknen. Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten können sinnvoll sein, wenn man auf Wegen mit vielen spitzen Steinchen wandert.

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Wie bereite ich meinen Hund vor?

Hundehalter unterschätzen oft, wie anspruchsvoll Wanderungen sein können. Nicht nur Menschen, auch Hunde sollten deshalb entsprechend vorab trainieren. Heißt: Man sollte nicht direkt anfangen, längere Strecken zu gehen, so Hoger. Anfangen kann man, indem man die täglichen Gassi-Runden verlängert und ein paar Stellen, wo es auf und ab geht, einbaut. Auch hilft es an der Geschicklichkeit zu arbeiten. Man kann dafür den Hund über Baumstämme oder Steine balancieren lassen.

Vorab sollte man auch sicherstellen, dass der Hund gut auf Befehle hört. Reagiert er nur verzögert, sollte man lieber eine Laufleine einpacken. Noch ein Tipp: Auch der Zweibeiner kann sich auf eine Wanderung mit dem Vierbeiner vorbereiten, indem man an einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde teilnimmt. So ist man im Notfall besser gewappnet.

Immer an der Leine?

Beim Wandern möchte man am liebsten frei sein und nicht ständig die Hundeleine halten müssen. Auch für den Hund ist es sicher angenehmer, sich frei in der Landschaft zu bewegen und auf Erkundungstour zu gehen. Dies birgt aber auch einige Risiken. Zum einen kann der Hund so leichter abstürzen und sich verletzen. Zum anderen ist es bei Begegnungen mit anderen Wanderern, Hunden, aber Weide- und Wildtieren angebracht, den Vierbeiner an der Leine zu führen.

In jedem Fall sollte man sich gut informieren, welche Regeln hinsichtlich der Leinenpflicht in der jeweiligen Region gelten. Diese können je nach Bundesland oder sogar von Kommune zu Kommune variieren. Wer also gleich bei der Leine bleibt, geht kein Risiko ein.

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Worauf muss ich bei der Route achten?

Bei der Auswahl einer Strecke muss man sich nach dem Vierbeiner richten. Wenn er gesund und bewegungsfreudig ist, schafft er in der Regel 15 Kilometer. Wenn er trainiert ist, kann er mit regelmäßigen Pausen sogar 30 Kilometer schaffen.

Bestimmte Strecken bergen für Hunde besondere Gefahren: Gebiete mit steilem Gelände, giftigen Pflanzen oder vielen Wildtieren. Hier hilft es, den Hund anzuleinen und darauf zu achten, dass er keine Pflanzen frisst oder andere Tiere aufschreckt.

Noch ein Tipp: Nach jedem Wandertrip sollte man den Hund gründlich auf Verletzungen und Zecken untersuchen.

Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

Wandern mit Hund – meine Tipps

„Mit unserer Hündin Yumi haben wir schon mehrere Wanderungen in Deutschland und Italien gemacht. Dabei haben wir oft die Gefahr unterschätzt, der ein Hund bei der Wanderung ausgesetzt ist. So wäre Yumi nicht nur einmal fast in Felsspalten gerutscht oder den Hang hinabgefallen. Zum Glück haben wir sie immer an der Leine an einem Geschirr geführt. So konnten wir den Hund aus brenzligen Situationen sicher bergen. Hätte sie beim Wandern ein Halsband getragen, wäre es nicht so glimpflich abgelaufen. Auch immer mit dabei ist eine spezielle Hundetasche, die an der Hüfte getragen wird. In dieser können wir sie bequem transportieren und haben trotzdem die Hände zum Weiterwandern frei. Denn trotz hoher Ausdauer ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem der Hund nicht mehr gehen kann oder will. Kein Wunder – für einen Schritt von uns Menschen muss der kleine Spitz zehn mit seinen Pfötchen machen.“

Mit Material der dpa

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