
28. April 2025, 6:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei der Frage, welcher Hund zu einem passt, denken viele an bestimmte Rassen oder Eigenschaften. Doch kann man sich wirklich darauf verlassen? Darüber sprach PETBOOK mit Hundetrainerin Katharina Marioth. Sie erklärt, welche Fragen man sich vorab stellen sollte und wie man bei der Auswahl des passenden Vierbeiners vorgeht.
Welcher Hund passt zu mir? Diese Frage stellen sich viele angehende Hundehalter. Denn schon lange ist klar: Den Vierbeiner fürs Leben sollte man nicht (nur) nach der Optik auswählen. Viele Hunde bringen rassetypische Eigenschaften mit, die es zu berücksichtigen gilt. Doch sollte ich mir einen Mops zulegen, wenn ich am Wochenende am liebsten auf dem Sofa sitze und fernsehe? Oder ist ein Border Collie wirklich der geeignete Hund, wenn ich sportlich aktiv bin?
Entscheidend ist, was man mit dem Hund im Alltag vorhat
Die Suche nach dem passenden Hund erfordert mehr als nur Sympathie für eine Rasse – sie beginnt mit ehrlicher Selbstreflexion. „Es ist ein bisschen wie beim Dating: Nicht alles passt automatisch, sondern es braucht Reflexion und Vorbereitung“, sagt Hundetrainerin Katharina Marioth im Interview mit PETBOOK.
Entscheidend sei, was man mit dem Hund im Alltag vorhat. Soll er sportlich aktiv sein, kinderfreundlich, oder auch bei Stadtbummeln mitkommen? „Solche Wunschvorstellungen sind ein guter Ausgangspunkt“, so Marioth. Dabei rät sie, über klassische Schlagworte wie „familienfreundlich“ hinauszudenken: „Soll der Hund mit kleinen Kindern klarkommen oder eher mit Großeltern? Oder – beispielsweise bei Lehrern – als Schulhund mit zur Arbeit kommen?“ Auch praktische Aspekte wie Fellpflege oder Größe dürften nicht unterschätzt werden.
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Von sogenannten Anfängerhunden hält Marioth wenig
Ein häufiger Fehler sei die Wahl kleiner Rassen in der Annahme, sie seien pflegeleicht. „Das ist ein Trugschluss“, warnt Marioth. Viele Kleinrassen seien anspruchsvoll oder hätten starke Eigenarten. Eine fundierte Recherche sei unerlässlich – am besten über seriöse Rassebeschreibungen oder durch Besuche in Hundevereinen.
Auch das Wesen eines Welpen lasse sich zumindest teilweise früh erkennen. Im Idealfall wählt der Züchter den passenden Hund aus: „Er kennt die Welpen von Geburt an.“ Ähnlich könne ein offener Austausch mit Tierschutzorganisationen zu einem besseren „Match“ führen – auch wenn der Hund optisch nicht den Wunschvorstellungen entspricht.
Von sogenannten Anfängerhunden hält Marioth wenig. Selbst als unkompliziert geltende Rassen wie Labradore bereiteten oft Probleme. „Sehr intelligente Hunde sind für Anfänger oft schwierig.“ Statt Modehunden wie dem Dackel empfiehlt sie realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten: „Diese Hunde brauchen Beschäftigung, die ihrem Wesen entspricht.“

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Fazit – welcher Hund passt zu mir?
Die Suche nach dem passenden Hund beginnt mit ehrlicher Selbstreflexion: Was wünsche ich mir – und was kann ich wirklich leisten? Weniger der äußere Schein als vielmehr der Charakter zählt. Wer offen bleibt und sich Zeit nimmt, erhöht die Chance, den passenden Begleiter fürs Leben zu finden.
Das gesamte Interview mit Hundetrainerin Katharina Maroth sehen Sie im Video.