20. Dezember 2023, 7:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Katzen gelten als wasserscheu, Hunde hingegen als geborene Schwimmer. Das trifft allerdings nicht auf jeden Vierbeiner zu. Manche Hunde können sogar gar nicht oder nur schlecht schwimmen, etwa weil ihr Körperbau ungeeignet für die Bewegung im Wasser ist. PETBOOK erklärt, welche Hunde das Wasser lieber meiden sollten.
„Und, war Rudi auch im Meer?“ Diese Frage wird mir jedes Jahr im Sommer immer wieder gestellt, wenn mein Hund und ich an einem der ersten heißen Tage vom Strand wiederkommen. Und immer lautet meine Antwort: Nein. Rudi mag Wasser nicht besonders – oder anders gesagt: Er weigert sich standhaft, auch nur mehr als eine Pfote hineinzusetzen. So geht es auch anderen Hunden. Als Besitzer sollte man das akzeptieren und nicht versuchen, den Vierbeiner einfach ins Wasser zu schmeißen. Das kann mitunter sogar lebensgefährlich werden, denn bestimmte Hunde können nur schlecht oder gar nicht schwimmen
Übersicht
„Schwimmer“-Rassen: Labradore gelten als Wasserratten
Ob Hunde Wasser mögen, ist von Hund zu Hund sowie von Rasse zu Rasse unterschiedlich und kann sich im Laufe des Hundelebens sogar ändern. So tauchte mein Hund Rudi in seinem allerersten Sommer – damals war er ungefähr ein halbes Jahr alt – noch mit den Beinen in den Alsterkanal. Mag sein, dass ihn das Wasser damals abgeschreckt hat. Seitdem ist er jedenfalls nicht mehr ins Wasser gegangen und weder Rufen vom Wasser aus, etwa wenn ich auf einem Stand-up Board unterwegs bin oder selbst schwimme, noch das Locken mit Leckerli, haben bislang daran etwas ändern können.
Eine Hunderasse, die Wasser meistens eher mag (und einem im Sommer regelmäßig mit nassem, glänzendem Fell aus irgendeinem Tümpel wedelnd entgegenkommt), sind Labradore. Die Hunderasse hat genau wie Retriever, Neufundländer oder der Portugiesische Wasserhund ausgeprägte Schwimmhäute, die ihm das Schwimmen erleichtert.
Auch Hunde, die zur Arbeit im Wasser gezüchtet wurden wie Pudel, sind in der Regel eher selten wasserscheu. Aber auch hier sollte man sich nicht nur auf die Genetik verlassen. Prinzipiell kann jeder Hund Angst vor dem Nass entwickeln, wenn er schlechte Erfahrungen damit verknüpft.
Können alle Hunderassen schwimmen?
In der Regel können alle Hunde schwimmen. Anders als wir Menschen, die die Bewegungen erst lernen müssen, haben Hunde einen angeborenen Reflex, sich über Wasser zu halten. Doch nur, weil die Vierbeiner Schwimmen können, bedeutet das nicht, dass sie es gerne tun. So sieht man gerade auf Social Media viele Videos von Hunden, die in den Pool gesetzt werden und gestresst versuchen, den Beckenrand zu erreichen.
Zudem gibt es auch Hunderassen mit eher körperlichen Merkmalen, wie ein stämmiger Körper (Bulldogge), kurze Beine (Dackel) oder eine sehr kurze Nase (Boxer, Mops), denen es eher schwerfällt zu schwimmen. Vor allem, den Kopf weit genug über dem Wasser zu halten, um gut atmen zu können, bereitet ihnen oft große Probleme.
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Diese 5 Hunderassen können nur schlecht oder gar nicht schwimmen
Aufgrund ihrer körperlichen Merkmale sind einige Hunderassen kaum oder gar nicht in der Lage zu schwimmen. Hier ist Vorsicht geboten, denn vor allem kurzköpfige Rassen wie Bulldoggen können leicht ertrinken, wenn sie unbeobachtet ins Wasser geraten.
Mops
Möpse haben gleich mehrere Merkmale, die das Schwimmen erschweren: die kurze Nase, der stämmige Körper und die tiefe Brust, machen es der Rasse schwer, sich lange über Wasser zu halten. Weil die Nase so flach ist, muss der Mops im Wasser den Kopf extrem nach oben neigen, wodurch das Hinterteil zusätzlich nach unten sinkt.
Bulldogge
Die Bulldogge ist dem Mops anatomisch recht ähnlich, was die Rasse gleichermaßen ungeeignet für das Schwimmen macht. Auch hier sind es die flache Schnauze, der breite Körper und die kurzen Beine, die zu einer ungünstigen Wasserlage führen.
Dackel
Dackel sind echte Landratten. Mit ihren kurzen Beinen können sie zwar hervorragend Tunnel und Gänge inspizieren; im Wasser müssen die Beine jedoch doppelt so hart arbeiten wie normal proportionierte Läufe. Kein Wunder also, dass Dackel oft nicht gerne schwimmen.
Boxer
Wegen ihrer flachen Schnauze müssen Boxer im Wasser das Gesicht nach oben strecken. Das führt dazu, dass sich das Hinterteil nach unten senkt und Boxer beim Schwimmen nur schlecht Luft bekommen.
Basset
Die langen Ohren, der schwere Körper, das hohe Volumen machen es dieser Hunderasse schwer, sich über Wasser zu halten.
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Am besten können Sie Ihren Hund ans Schwimmen gewöhnen, wenn Sie es ihm von Beginn an „antrainieren“. Nehmen Sie ihn dafür ab dem 4. Lebensmonat mit ins Wasser. Gehen Sie dabei unbedingt vorsichtig vor: Sie sollten ihn auf keinen Fall ins Wasser schubsen. Andernfalls wird sein Vertrauen ins Wasser schwinden. Versuchen Sie lieber, ihn vorsichtig zu locken.
Gehört Ihr Hund zur Fraktion „Bademuffel“? Auch später können Sie mit Geduld üben, Ihren Vierbeiner an seichten Stellen ins Wasser zu locken. Werfen Sie dafür ein Leckerli, ein Stöckchen oder ein Spielzeug ins Wasser und fordern Sie Ihren Vierbeiner dazu auf, Ihnen dieses wieder zurückzubringen. Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie selbst mit gutem Beispiel vorangehen und vor Ihrem Hund ins Wasser gehen.
Packt Ihren Hund dann die Neugier, hat er Ihnen gegenüber den Vorteil, dass er Schwimmen nicht erst lernen muss. Hunde führen ihre Beinbewegungen unter Wasser intuitiv aus und kommen so vorwärts. Meistens entwickeln Hunde nach der ersten Schwimmerfahrung von allein Freude am Wasser. Bei manchen Hunden hilft jedoch nichts; sie sind regelrechte Wassermuffel. In dem Fall sollten Sie Ihren Hund nicht zwingen. Nicht jeder Hund hat dieselben Vorlieben und Interessen und das ist auch gut so. Gerade ihre Eigenarten und ihr Charakter machen Hunde schließlich so besonders und liebenswert.