7. Oktober 2024, 6:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der American Foxhound ist ein geborener Jäger, weshalb seine Erziehung anspruchsvoll ist und sich nicht für Anfänger eignet.
Herkunft
Die Rasse entstand nach und nach durch Kreuzungen verschiedener Jagdhunderassen. Dazu gehören unter anderem englische Foxhounds, deutsche Schweißhunde und Harrier. George Washington wird als Förderer der Rasse betrachtet, da er selbst Jäger war und eine Meute von Jagdhunden hielt. Er führte ein Zuchtbuch und strebte danach, die besten Jagdhunde zu entwickeln. Dafür kreuzte er seine Hunde mit französischen Jagdhunden, was maßgeblich zur Entstehung des American Foxhound beitrug.
Die Rasse wurde 1886 vom American Kennel Club anerkannt. Noch heute gibt es je nach Art der Jagd verschiedene Typen der Rasse. Die einfarbigen „July-Hunde“ werden etwa häufig für die Jagd auf Kojoten eingesetzt. Der American Foxhound ist der offizielle State Dog des US-Bundesstaats Virginia. Auch bekannt ist die Rasse aus dem Disneyfilm „Cap und Capper“ indem sich der Jagdhund mit einem Fuchs anfreundet, die beiden aber doch getrennte Wege gehen müssen. Außerhalb der USA ist die Rasse hingegen nicht sehr bekannt und auch nur schwer erhältlich.
Aussehen & Fell
Der American Foxhound ist sehnig-muskulös mit einer tiefen Brust. Anders als der English Foxhound besitzt er längere Beine, seine Größe und sein Gewicht sind aber etwas geringer. Der Kopf ist länglich mit großen, braunen Augen und tief angesetzten Schlappohren. Sein Fell ist dicht und harsch und in allen Farben erlaubt. Je nach Verwendung gibt es unterschiedliche Typen der Rasse. So etwa die einfarbigen „July-Hunde“ oder die „Walker“.
Charakter & Gemüt
Als Jagdhund ist der American Foxhound von Natur aus dickköpfig und stur. Diese Eigenschaften kamen ihm auf der Jagd nach Füchsen zugute, sollten in der Privathaltung dem Halter aber bewusst sein. Am wohlsten fühlt er sich in Gesellschaft mit anderen Hunden in einer großen Meute. Fremden gegenüber ist er meist freundlich, einige Hunde haben aber einen Hang zum übertriebenen Beschützerinstinkt. Charakteristisch für den American Foxhound ist sein besonderes Bellen. Dieses hört sich mehr nach Singen an und ist aufgrund der Lautstärke über viele Kilometer hinweg zu hören.
Erziehung
Die Erziehung des American Foxhounds ist nichts für Anfänger. Da die Rasse gewisse Eigenarten hat, ist eine konsequente Erziehung ab dem Welpenalter wichtig. Zwar sind die Hunde lernfähig, benötigen dafür aber klare Ansagen, eine einfühlsame und konsequente Erziehung und behalten sich eine gewisse Sturheit immer bei.
Bei der Erziehung sollte viel Geduld, Zeit und Training investiert werden. Um dem starken Jagdtrieb der Rasse gerecht zu werden, empfiehlt sich eine richtige Jagdhundausbildung.
Richtige Haltung & Pflege
Der American Foxhound ist zwar ein ausgezeichneter Jäger, doch als Begleithund eignet er sich hingegen nur bedingt. Es gibt sogar Experten, die von der Haltung als Begleithund gänzlich abraten. Grund dafür ist, dass es schwierig ist, seinem extremen Bewegungsdrang gerecht zu werden. Seine artgerechte Haltung ist anspruchsvoll und sollte gut überlegt sein. Da der American Foxhound am liebsten in der Meute lebt, sollte man mindestens noch einen weiteren Hund halten. Mit Kindern versteht er sich gut, bei der Vergesellschaftung mit anderen Tieren verhält es sich aber oft anders. Das Zusammenleben mit Katzen oder Kleintieren ist kaum möglich.
Die Haltung in einer Stadtwohnung empfiehlt sich nicht. Auch mit täglichen Ausflügen in die Natur ist dem Bedürfnis nach Auslauf nicht Genüge getan. Über einen Garten freut der American Foxhound sich allerdings sehr. Wichtig ist, dass dieser ausbruchsicher ist. Unbeaufsichtigt sollte man ihn aber nie lassen, da er schnell Wege findet, sich auf in die Freiheit zu machen.
Als Beschäftigungen eignen sich Fährtenarbeit, Mantrailing und Cani-X. Auch stundenlanges Apportieren begeistert den Hund. Lange allein zu Hause bleibt er allerdings nicht gern, da er schnell unausgelastet ist.
Die Pflege des American Foxhound ist einfach und nicht sehr anspruchsvoll. Das Bürsten seines Fells einmal wöchentlich ist ausreichend. Während des Fellwechsels kann es gern etwas mehr sein. Hier eignet sich dann ein tägliches kurzes Bürsten, die ausfallenden Haare aufzufangen.
Ernährung
Der American Foxhound benötigt eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter, das sich aus einem hohen Fleischanteil zusammensetzt. Aber auch Gemüse und Obst sollte man ihm zufüttern, damit etwas Abwechslung auf den Speiseplan kommt. Auf Getreide im Futter sollte man jedoch achten und wenn, dann eher in Maßen füttern, da er einen Hang zur Verfressenheit hat und sonst ansetzen könnte. Grundsätzlich sollte man die täglichen Futterrationen an die Aktivität des Hundes anpassen und sein Gewicht im Auge behalten. Als Ernährungsformen kommen für ihn die Fütterung von Trocken- und Nassfutter sowie das Barfen infrage.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der American Foxhound hat eine genetische Disposition für die Krankheit Thrombozytopenie. Dabei handelt es sich um einen Mangel an Thrombozyten im Blut. Dies kann schon bei kleinsten Verletzungen zu starken Blutungen führen, da er zu wenig Blutplättchen hat, um schnelle Wundheilung zu erlauben. Einige Hunde haben auch eine Veranlagung zur Hüftdysplasie. Am besten informiert man sich beim jeweiligen Züchter über die Voruntersuchungen der Elterntiere, bei denen der Gendefekt, der für die Gelenkerkrankung verantwortlich ist, festgestellt werden kann.
Für erfahrene Hundehalter Haltung und Erziehung des Hannoverschern Schweißhundes
Französischer Vorstehhund Richtige Haltung und Pflege des Epagneul Breton
Kleiner Münsterländer
Der American Foxhound im Überblick
- Charakter: energetisch, eigensinnig
- Größe: 53-64 cm
- Gewicht: 20-34 kg
- Fell: kurz
- Bewegungsbedarf: sehr hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 11-13 Jahre
- Besonderheiten: großer Jagdtrieb, versteht sich nicht gut mit Kleintieren