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Ehemaliger Schoßhund der Adligen in Tuléar

Was Sie über die Haltung und Pflege des Baumwollhunds wissen sollten

Baumwollhund
Der Coton de Tuléar - auch Baumwollhund genannt - ist ein besonders menschenbezogener und fröhlicher Hund. Foto: picture alliance / Zoonar | Walter J.Pilsak
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

30. Juli 2024, 12:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Baumwollhund oder Coton de Tuléar besticht nicht nur mit seinem besonderen Haarkleid. Auch sein freundlicher und besonnener Charakter machen ihn zu einem idealen Begleithund, der sich verschiedenen Lebensstilen anpassen kann.

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Herkunft

Der Baumwollhund – auch bekannt unter dem Namen Coton de Tuléar – war über viele Jahrhunderte hinweg ein beliebter Schoßhund französischer Adliger in der Hafenstadt Tuléar, der er auch seinen Namen verdankt. Wohlhabende Geschäftsleute und Adlige ernannten ihn zur „königlichen Rasse“ und verbaten Einheimischen und einfachen Bürgern den Baumwollhund zu halten. Er ist verwandt mit den Hunderassen Bichon Frisé, Malteser und Havaneser. Die Vorfahren des Baumwollhunds gelangten mit Soldaten von Frankreich nach Madagaskar, wo sich die heutige Rasse entwickelte.

In Europa war der Baumwollhund bis in die 1960er-Jahre weitgehend unbekannt und sein Rassestandard besteht erst seit 1970.

Aussehen & Fell

Der Baumwollhund gehört mit einer maximalen Widerristhöhe von 30 Zentimetern zu den kleinen Hunderassen. Im Verhältnis zu seiner Körperlänge sind seine Beine recht kurz. Seine Ohren sind dreieckig, hoch am Schädel angesetzt und hängend – weshalb sie in seinem dichten Fell fast untergehen. Das Fell ist namensgebend und charakteristisch für den Baumwollhund und stellt das wichtigste Merkmal der Rasse dar. Das Haarkleid ist geschmeidig weich und erinnert damit an reine Baumwolle. Es darf leicht gewellt sein, ist sehr dicht und hat keine Unterwolle. Laut Rassestandard ist als Grundfarbe nur Weiß erlaubt. Lediglich helles Graus (eine Mischung aus schwarzen und weißen Haaren) oder falber Stichelung (Mischung aus weißen und falbfarbenen Haaren) ist an den Ohren erlaubt aber nicht erwünscht.

Charakter & Gemüt

Neben dem charakteristischen Haarkleid ist in der Zucht der Charakter das wichtigste Merkmal der Rasse. So besticht der Baumwollhund mit seinem freundlichen und ausgeglichenen Wesen, durch das er sich mit jedem gut verstehen kann und besonders im Umgang mit Kindern und anderen Tieren keine Probleme verursacht. Er möchte den Menschen gefallen, baut intensive Bindungen zu ihnen auf und liebt es im Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu stehen. Mit seiner anhänglichen und verschmusten Art kann er seinen Haltern viel Freude bereiten. Gelegentlich kann es durch seine menschenbezogene Art aber zu Problemen beim Allein sein kommen. Grundsätzlich überwiegt der besonnene Charakter des Vierbeiners, doch auch bei ihm gibt es Momente, in denen er sich mal stur stellen kann.

Erziehung

Durch seine Gelehrigkeit und Anpassungsfähigkeit kann die Erziehung des Baumwollhunds auch gut Anfängern gelingen. Auch wenn er wie der ideale Hund mit freundlichem Wesen erscheint, sollte man ihn nicht zu sehr verwöhnen und dadurch seine Erziehung vernachlässigen. Eine konsequente Erziehung ist bei ihm wichtig, da er sonst gern auch mal Anweisungen ignoriert. Auch das gelegentliche Allein bleiben sollte mit ihm von Beginn an trainiert werden.

Richtige Haltung & Pflege

Der Baumwollhund passt sich durch sein aufgeschlossenes Wesen perfekt jedem Lebensstil an und kann sowohl in einer Stadt-Wohnung als auch auf dem Land gehalten werden. Wie andere Hunde auch benötigt er tägliche Spaziergänge, um sich wohlzufühlen und sich frei entfalten zu können. Auch für Hundesportarten wie Agility oder Dog Dancing kann der freundliche Vierbeiner sich begeistern. Sonst ist er recht anspruchslos, was seine Haltung angeht – wichtig ist ihm lediglich die Nähe zu seiner Bezugsperson.

Mit feuchter Witterung und Kälte kommt der Baumwollhund trotz fehlender Unterwolle gut zurecht. Hitze verträgt er allerdings nicht so gut, weshalb man ihm an heißen Tagen immer einen schattigen Platz und eine Gelegenheit zur Abkühlung zur Verfügung stellen sollte.

Besonderes Augenmerk sollte auf seiner Fellpflege liegen. Tägliches Kämmen und Bürsten sind notwendig, um das schöne Haarkleid des Baumwollhunds zu wahren und Verfilzungen vorzubeugen. Das Fell sollte aber nicht geschnitten werden, da es sich um sein Rassemerkmal handelt und keine Unterwolle besitzt. Am besten gewöhnt man den Hund von klein auf an die tägliche Prozedur. Alle vier bis sechs Wochen kann man den Baumwollhund mit speziellem Hundeshampoo und Conditioner baden. Am besten lässt man sich das von dem Züchter zeigen und auch von ihm passende Pflegeprodukte empfehlen.

Ernährung

Der Baumwollhund ist recht genügsam und stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Um seine Gesundheit zu unterstützen, sollte aber immer auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit hochwertigem Futter geachtet werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Baumwollhund gilt als robuster Hund, da er unter den Rassehunden noch recht selten ist und es daher bisher nicht zu einer Massenvermehrung kam. Seriöse Züchter untersuchen die Hunde dennoch auf Augenerkrankungen und Knieprobleme.

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Der Baumwollhund im Überblick

  • Charakter: freundlich, sehr menschenbezogen, aufgeschlossen
  • Größe: 22-30 cm
  • Gewicht: 3,5-6 kg
  • Fell: lang, geschmeidig und dicht
  • Bewegungsbedarf: moderat
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12-16 Jahre
  • Besonderheiten: kann nicht gut allein bleiben
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