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Hüte- und Wachhund aus Frankreich

Wie Sie den Beauceron richtig halten und pflegen

Beauceron
Der Beauceron wird aufgrund seiner lohfarbenen Pfoten auch „Bas Rouge“ (Rotstrumpf) genannt. Foto: Getty Images
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

18. Juli 2024, 12:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Beauceron oder auch bekannt als „Berger de Beauce“ eignet sich aufgrund seines dominanten Wesens nur für erfahrene Hundehalter.

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Herkunft

Der Beauceron verdankt seinen Namen der Beauce, einer Bördelandschaft im nordwestlichen Binnenland von Frankreich, in der früher große Schafherden gehalten wurden. Für das Hüten dieser Herden war der Beauceron zuständig, wobei es für eine Herde von mehreren hundert Tieren oft nur zwei seiner Art benötigte.

1889 wurde der erste offizielle Rassestandard festgelegt und 1963 folgte die Anerkennung durch den Dachverband FCI als eigenständige Rasse.

Als die Schafherden und damit das Einsatzgebiet des Beauceron immer mehr zurückgingen, setzte sich der Verein „Les Amis Du Beauceron“ für den Erhalt der Rasse ein und machte es sich zur Aufgabe die Hunde auch als Begleit-, Schutz- und Wachhund bekannt zu machen.

Aussehen & Fell

Mit seinem kräftigen, aber sportlichen Körperbau ist der Beauceron eine imposante Erscheinung. Seine Ohren sind hoch angesetzt halbstehend oder hängend und liegen niemals am Kopf an. Die lange Rute, die bis zum Sprunggelenk reicht, trägt er tief.

Das Fell des Beauceron ist kurz mit dichter Unterwolle. Farblich kommt er in zwei Varianten vor: Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen und Blau gefleckt mit lohfarbenen Abzeichen – letztere wird auch als Harlekin-Variante bezeichnet. Bei beiden Varianten sind die Pfoten lohfarben, weshalb er auch den Namen „Bas Rouge“ (zu Deutsch Rotstrumpf) erhielt.

Neben den lohfarbenen Pfoten sind die doppelten Afterkrallen, die im Zuchtstandard festgeschrieben sind, ein besonderes Merkmal der Rasse. Diese sollten möglichst tief angesetzt sein und somit die Fläche der Hinterpfoten vergrößern.

Charakter & Gemüt

Als ehemaliger Hütehund, der eine große Herde von bis zu 300 Tieren kontrollierte, mangelt es dem Beauceron nicht an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit. Diese Eigenschaften werden ihm häufig als Eigensinn oder Sturheit ausgelegt. Er kann zu einer gewissen Dominanz neigen, die eine starke und erfahrene Hand bedarf. Dennoch ist er seinen Haltern gegenüber treu und baut eine Bindung zu ihnen auf. Wenn diese Eigenarten akzeptieren und seinen Bedürfnissen nachkommen kann, bekommt einen verlässlichen und treuen an seine Seite.

Fremden tritt der Beauceron mit einem gewissen Misstrauen gegenüber. Dabei nimmt er aus der Distanz eine beobachtende Rolle ein, ohne lautstark zu bellen. Der wachsame Hund ist jederzeit bereit, sich potenziellen Angreifern in den Weg zu stellen. Er lässt sich aber auch von Fremden streicheln – sofern er das Gefühl hat, das von diesen keine Gefahr ausgeht.  

Erziehung

Aufgrund seiner dominanten Art profitiert der Beauceron von erfahrenen Hundehaltern. Diese sollten ihm mit einer konsequenten und liebevollen Erziehung gegenübertreten. Er hat zwar eine hohe Reizschwelle, aber wenn seine Toleranzgrenze überschritten wird, reagiert er blitzschnell. Daher ist es empfehlenswert als Halter über eine gewisse physische Präsenz zu verfügen, um ihn in solchen Situationen kontrollieren zu können.

Richtige Haltung & Pflege

Der Beauceron ist ein Gebrauchshund und benötigt eine Aufgabe. Wenn er nicht als Hütehund, Rettungshund oder Schutz- und Diensthund eingesetzt wird, muss er auf andere Art ausreichend ausgelastet werden. Bei Unterforderung kann seine Selbstständigkeit und sein angeborenes Hütebedürfnis zu größeren Problemen führen. Aufgrund dieser Eigenschaft steht er in einigen Ländern auf der Liste für gefährliche Rassen.

Tägliche Auslastung durch körperliche und geistige Förderung ist daher für den aktiven Hund wichtig. Dabei eignet sich die Rasse für Hundesport wie Agility oder lange Wanderungen wegen ihres hohen Bewegungsdrangs gut.

Die Pflege des Beauceron ist nicht sehr zeitaufwendig. Das Fell sollte wöchentlich mit einem Tuch abgerieben werden. Die Ohren, Zähne und das Zahnfleisch sollten einmal pro Woche gesäubert werden. Am besten gewöhnt man den Hund von klein auf an dieses Pflegeritual. Die Krallen – mit besonderem Augenmerk auf den Afterkrallen – müssen in regelmäßigen Abständen gekürzt werden.

Ernährung

Um eine Magendrehung zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Futterrationen auf mehrere kleine Rationen am Tag aufzuteilen. Dabei sollte das Futter immer an Größe, Alter und Bewegungsgrad angepasst und qualitativ hochwertig sein. Hochwertiges Futter zeichnet sich durch einen hohen Fleischanteil aus und durch den Verzicht auf Zucker- und Getreidezusätze.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Rasse konnte sich ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit aus ihrer Vergangenheit als Hüte- und Arbeitshund bewahren. Dennoch können beim Beauceron in Einzelfällen Ellbogen- und Hüftdysplasie, Epilepsie und Magendrehung auftreten.

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Der Beauceron im Überblick

  • Charakter: intelligent, selbstbewusst, dominant
  • Größe: 64–71 cm
  • Gewicht: 30–45 kg
  • Fell: kurz
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
  • Besonderheiten: doppelte Afterkralle
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