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Weißer Schweizer Schäferhund

Was den Berger Blanc Suisse von anderen Schäferhunden unterscheidet

Berger Blanc Suisse
Der Berger Blanc Suisse – auch Weißer Schweizer Schäferhund genannt – ist eine anerkannte Hunderasse aus der Schweiz Foto: Getty Images / GlobalP
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

29. Dezember 2024, 16:08 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Berger Blanc Suisse fasziniert mit seiner Eleganz und Vielseitigkeit. Ursprünglich als Arbeitshund eingesetzt, entwickelte sich die weiße Variante des Schäferhundes zu einer eigenständigen Rasse, die durch ihren sanften Charakter und ihren gesunden Körperbau besticht.

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Der Berger Blanc Suisse gilt als loyaler Begleiter, der sich durch seine Intelligenz, Friedfertigkeit und seinen Arbeitswillen auszeichnet. Trotz seines reinweißen Fells ist er pflegeleicht und – verglichen zu anderen Schäferhund-Rassen gesundheitlich recht robust. Aber wie unterscheidet sich der Berger Blanc Suisse vom Deutschen Schäferhund, und welche Besonderheiten bringt er mit? Erfahren Sie alles Wissenswerte über Herkunft, Haltung und Gesundheit dieser beeindruckenden Rasse.

Herkunft

Der Ursprung der Schäferhunde liegt in ihrem Einsatzgebiete als Arbeitshunde der Schäfer. Bereits im 7. Jahrhundert kümmerten sie sich um das Hüten und Treiben von Schafherden und beschützten auch das Hab und Gut ihres Schäfers. Die offizielle Zucht der Schäferhunde begann allerdings erst Ende des 19. Jahrhunderts. Zunächst wurde der Fokus dabei auf die Leistungsfähigkeit der Hunde gesetzt und weniger auf die Optik. Daher unterschied man zunächst nicht zwischen stockhaarigen, langhaarigen, weißen oder braun-schwarzen Schäferhunden.

Anfang des 20. Jahrhunderts gerieten Weiße Schäferhunde immer mehr in Verruf. Grund dafür war, dass wissenschaftliche Erkenntnisse einen hohen Weißanteil im Fell für ein erhöhtes Taubheitsrisiko sowie für andere genetisch bedingte Erbkrankheiten verantwortlich machten. Daher strich man im Jahr 1933 die Farbe Weiß aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes und die Tiere wurden in Europa immer seltener. Einige weiße Schäferhunde wurden aber in die USA und nach Kanada exportiert und schufen dort eine Zuchtbasis. Die Hunde wurde relativ schnell populär. Die Zuchtvereine American Kennel Club (AKC) und Canadian Kennel Club (CKC) erkannten sie allerdings nicht als eigene Rasse an. Sie wurde lediglich White German Shepherd (Weißer Deutscher Schäferhund) genannt.

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Im Jahr 1986 wurde die Fellfarbe Weiß ebenfalls aus dem Standard des „Shepherd Dog Club of America“ gestrichen. Daraufhin verweigerte der AKC die Aufnahme von weißen Welpen in das Zuchtbuch. Ab diesem Zeitpunkt galt Weiß als Fellfarbe für den Deutschen Schäferhund als Fehlfarbe. Lediglich der CKC erkannte Weiß weiterhin als zulässige Fellfarbe an. Dennoch gab es Züchter der weißen Fellfarbe in den USA. Diese bildeten unterschiedliche Zuchtclubs.
In den 1970er-Jahren kam der weiße Schäferhund zurück nach Europa. Dafür kam ein Rüde aus den USA in die Schweiz. Dieser wurde der Stamvater der Rasse in der Schweiz. Durch Verpaarungen mit anderen importierten Hunden aus den USA und aus Kanada verbreitete sich der Weiße Schäferhund allmählich in Europa. Im Juni 1991 wurde der Berger Blanc Suisse als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches geführt und erhielt so auch seinen Namen. Die internationale Anerkennung der Rasse erfolgte aber erst 2011 durch die FCI.

Aussehen & Fell

Seinen Namen verdankt der Berger Blanc Suisse unter anderem seinem reinweißen Fell, das sowohl stockhaarig als auch langstockhaarig mit dichter Unterwolle vorkommt. Im Kontrast zu diesem stehen seine braunen bis dunkelbraunen Augen, seine dunklen Lidränder und die schwarze Nase. Seine Ohren sind dreieckig, aufrecht stehend und seine lange Rute ist dicht behaart. Der Körperbau des Berger Blanc Suisse ist kräftig-muskulös und er besitzt – anders als der Deutsche Schäferhund – einen natürlichen und gesunden Körperbau mit gerader Rückenlinie und einer normal gewinkelten Hinterhand. Von der Größe und dem Gewicht unterscheidet er sich aber nicht vom Deutschen Schäferhund. Er gehört auch zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen.

Charakter & Gemüt

Der Berger Blanc Suisse ist vom Charakter dem Deutschen Schäferhund sehr ähnlich. Der intelligente und strebsame Vierbeiner hat einen ausgeprägten Arbeitswillen und entwickelt zu seinem Halter aufgrund seiner sozialen Art eine enge Bindung. Er ist freundlich und ausgeglichen, tritt dabei niemals nervös oder ängstlich auf. Auch Aggressivität ist ihm fremd. Vielmehr steht er seinem Halter treu zur Seite und eignet sich aufgrund seiner friedlichen und kinderfreundlichen Art als Familienhund. Dabei ist es wichtig, dass man seinem Wunsch und seinem Willen nach Arbeit stets nachkommt und es ihm ermöglicht, behilflich zu sein und sich körperlich ausleben zu können.

Erziehung

Für die Haltung des Berger Blanc Suisse empfiehlt es sich, bereits Hundeerfahrung zu haben, um konsequent genug aufzutreten und für den intelligenten Hund einen Rudelführer darzustellen. Aufgrund seines Willens zu gefallen, seines Willens zu arbeiten und seiner guten Kommunikationsfähigkeit lässt er sich aber gut erziehen und auch ausbilden. Die Basis für seine Erziehung sollte Vertrauen, eine emotionale Bindung zu seinem Halter und eine frühe Sozialisation sein.

Richtige Haltung & Pflege

Als ehemaliger Arbeitshund möchte der Berger Blanc Suisse ausreichend beschäftigt und gebraucht werden. Daher kommt er häufig als Wach-, Dienst- oder Rettungshund zum Einsatz. Entscheidet man sich dazu, ihn ausschließlich als Familienhund zu halten, sollte man ihn unbedingt ausreichend beschäftigen und auslasten. Ausgiebige und lange tägliche Spaziergänge und Hundesport, wie etwa Agility, sind dann besonders wichtig. Auch als Begleitung beim Reiten, Joggen oder Radfahren eignet er sich gut. Für die reine Wohnungshaltung in der Großstadt eignet er sich aufgrund seines hohen Aktivitätsbedürfnisses nur bedingt. Wenn er sowohl körperlich als auch geistig ausreichend gefordert wird, kann er seine volle Persönlichkeit entfalten und zu einem treuen Partner an der Seite seines Halters werden.

Anders als man es von dem weißen Fell erwarten würde, zieht es den Schmutz nicht besonders stark an. Unterstützend zum Fellwechsel sollte man es aber täglich bürsten, um lose Unterwolle zu entfernen.

Ernährung

Der Berger Blanc Suisse eignet sich sowohl für das Barfen als auch für die Ernährung durch Trocken- oder Feuchtfutter. Wichtig ist, dass die Nährstoffzusammensetzung des Futters an seine Größe, das Gewicht, das Alter und den Aktivitätsgrad angepasst ist.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Allgemein gilt der Berger Blanc Suisse als robuste und gesunde Hunderasse. Dennoch können auch bei ihr bestimmte Erbkrankheiten vermehrt auftreten. Dazu gehören Hüftdysplasie, Degenerative Myelopathie, Maligne Hyperthermie und MDR1. Hunde aus einer seriösen Zucht werden allerdings einem Gentest unterzogen, der bestimmt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Tier eine der Erbkrankheiten weitergibt.
Das gesundheitliche Risiko der stark abfallenden Rückenlinie, die beim Deutschen Schäferhund vorliegt, kommt beim Berger Blanc Suisse nicht vor, da man bei seiner Zucht besonders großen Wert auf einen natürlichen Körperbau legt.

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Der Berger Blanc Suisse im Überblick

  • Charakter: intelligent, kinderfreundlich, verspielt
  • Größe: 55–66 cm
  • Gewicht: 22–40 kg
  • Fell: stockhaarig oder langstockhaarig mit dichter Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–14 Jahre
  • Besonderheiten: eignet sich gut als Wachhund
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