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Groß und kräftig

Broholmer – Haltung und Pflege der dänischen Hunderasse

Ein Broholmer liegt auf einer Wiese und genießt das gute Wetter.
Der Broholmer, auch bekannt als Dänischer Mastiff, ist eine große Hunderasse, die ursprünglich aus Dänemark stammt. Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

5. Juli 2024, 16:10 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Broholmer ist ein großer und kräftiger Hund mit einer imposanten Statur. Er stammt ursprünglich aus Dänemark und wird von vielen auch Dänischer Mastiff genannt. Der Broholmer kann auf eine lange und bewegte Rassegeschichte zurückblicken, denn um ein Haar wäre er fast ausgestorben.

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Herkunft

Seinen Namen verdankt der Broholmer einem Adligen aus dem 19. Jahrhundert namens Graf Sehested von Broholm, der sich leidenschaftlich für die Hunderasse einsetzte und bei der Erhaltung dieser seinen Einfluss walten ließ. Der genaue Ursprung der Rasse ist bisher noch nicht eindeutig geklärt, aber es wird davon ausgegangen, dass der Broholmer von großen, Mastiff-ähnlichen Hunden abstammt, welche die Wikinger mitbrachten und über die Jahrhunderte weiterentwickelten. Daher wird diese Rasse oft auch Dänischer Mastiff genannt. Tatsächlich bekannt hingegen ist, dass die furchtlosen Hunde beliebte Begleiter bei der Jagd auf Hirsche waren. Später wurden sie besonders oft als Wächter für große Anwesen oder Höfe eingesetzt.

Dänischer Mastiff ist aber nicht der einzige Spitzname. So wurde die Rasse lange auch „Schlachterhund“ genannt. Ähnlich wie die damals sogenannten Metzgerhunde, wurden dem Broholmer aufgrund seiner Größe, Stärke und Belastungsfähig wichtige Aufgaben übergeben. So wurden sie eingesetzt, um das Hab und Gut ihrer Besitzer zu schützen, Karren und Lasten zu transportieren, Rinder zu Viehmärkten zu treiben und nach dem Kauf heimzubringen. Zudem waren sie gut darin, Diebe abzuwehren und Großvieh zu kontrollieren. All dem waren nämlich nur wenige Hundeschläge gewachsen.

Während des Zweiten Weltkriegs nahm die Zahl der Broholmer – wie bei vielen anderen Hunderassen – so dramatisch stark ab, dass sie sogar vor dem Aussterben stand. Dank des beherzten Eingreifens einiger Züchter und Rasseliebhaber konnte der Broholmer wieder gezüchtet und somit vom Aussterben gerettet werden.

Aussehen & Fell

Der Broholmer gehört zu den molossoiden Rassen und ist damit eine stattliche Erscheinung. Rüden erreichen im Schnitt eine Größe von circa 75 Zentimetern und bringen dabei 50 bis 70 Kilogramm auf die Waage. Hündinnen sind mit rund 70 Zentimetern Größe und 40 bis 60 Kilogramm etwas zierlicher. Hunde dieser Rasse haben einen rechteckigen Körperbau mit kraftvollem, ruhigem Bewegungsablauf.

Broholmer haben ein kurzes, eng anliegendes Fell mit dicker Unterwolle. Farblich sind hier Gelb mit schwarzer Maske, Gold-Rot und Schwarz zugelassen. Zudem können weiße Abzeichen an Brust, Pfoten und Rutenspitze vorkommen. Apropos Rute: Diese hängt in der Regel säbelförmig herab, aber erhebt sich bei Erregung über die Horizontale.

Charakter & Gemüt

Auch wenn man bei einem imposanten Wachhund wie dem Broholmer etwas anderes vermuten würde, verfügt dieser Vierbeiner charakterlich über ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen. Seine Freundlichkeit und Gutmütigkeit sowie die Fähigkeit, sich kaum provozieren zu lassen, machen diesen Hund zu einem sanften Riesen und Familienhund. Gerade bei letzterem nimmt er seine Aufgabe sehr ernst und verhält sich wachsam und beschützend seiner Familie gegenüber. Dabei ist er aber nicht aggressiv. Dank seiner schnellen Auffassungsgabe lernt der Broholmer schnell, welche Personen sein Revier betreten dürfen und zeigt Fremde stets zuverlässig an.

Außerhalb seines Reviers begegnet dieser Vierbeiner fremden Menschen recht gleichgültig. Fremden Hunden gegenüber verhält er sich meist freundlich oder ignoriert sie. Dennoch sollten Halter bei Hundebegegnungen stets aufmerksam sein. Denn der Broholmer neigt dazu, schnell zu vergessen, wie groß und stark er ist. Das sollte Haltern auch beim Kuscheln bewusst sein, denn Streicheleinheiten liebt dieser Vierbeiner. Doch wenn sich ein 60 bis 70 Kilogramm Hund auf einen legt, kann dies durchaus Gefahren mit sich bringen.

Erziehung

Auch wenn der Broholmer grundsätzlich ein gutmütiger Hund ist, so eignet er sich nicht für Anfänger und gehört in die Hände von erfahrenen Haltern. Denn alleine schon seine Größe und sein Gewicht stellen besondere Anforderungen an die Haltung und Erziehung. So braucht dieser Vierbeiner viel Platz und nach Möglichkeit einen Garten, in dem er herumtollen und den er bewachen kann. Zudem benötigen dies Hunde Beschäftigung zur geistigen Auslastung.

Wegen seiner Stärke und seines Gewichts sollten Halter unbedingt schon früh mit ihm an seiner Leinenführigkeit arbeiten, denn wenn dieser Riese entscheidet, wohin die Gassirunde heute geht, dann hat der Halter am anderen Ende der Leine durch körperliche Kraft kaum eine Chance, ihn daran zu hindern. Daher wird der Besuch einer guten Hundeschule dringend empfohlen, damit der Broholmer nicht zur wandelnden Gefahrenquelle wird, wenn er nicht auf Anweisungen der Halter hört.

Richtige Haltung & Pflege

Auch wenn der Broholmer grundsätzlich ein eher unkomplizierter Kollege ist, so stellt er einige Ansprüche in der Haltung. Alleine schon durch seine Größe braucht dieser Vierbeiner vor allem eines: Platz. Daher eignet er sich nicht für Leute, die in einer kleinen Stadtwohnung leben. Auch Treppen sollte er wegen seines Gewichts nicht laufen müssen. Daher sollte er am besten ebenerdig gehalten werden und nicht täglich mehrfach drei Stockwerke hoch und herunterlaufen müssen.

Im Hinblick auf Körperpflege ist dieser Hund recht unkompliziert. Halter sollten zwei- bis dreimal wöchentlich zur Bürste greifen und sich um das Fell ihres Vierbeiners kümmern. Denn der Gute haart recht viel. Während des Fellwechsels ist es empfehlenswert, das Fell täglich zu bürsten. Außerdem wird empfohlen, Ohren-, Zähne und Krallen regelmäßig zu kontrollieren.

Ernährung

Ein kräftiger Hund wie der Broholmer benötigt ein Futter mit hohem Eiweißanteil. Generell sollte das Futter von hoher Qualität und möglichst natürlich sein. Für den Vierbeiner kommen verschiedene Ernährungsarten infrage wie BARFen, die Gabe von Nass- und Trockenfutter oder das Selbstkochen. Bei der Gabe von Trockenfutter sollte darauf geachtet werden, dass es möglichst natürlich ist und keine künstlichen Zusatzstoffe beinhaltet. Beim Selbstkochen ist es wichtig zu beachten, dass die verwendeten Lebensmittel nicht gewürzt werden. Dies könnte nämlich zu Magenproblemen des Vierbeiners führen.

Da der Broholmer zu Übergewicht neigt, sollte stets auf den Kalorienverbrauch und das Gewicht des Hundes geachtet und gegebenenfalls nachjustiert werden.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Aufgrund der strengen Zuchtbedingen und der Seltenheit des dänischen Riesen sind keine genetischen Krankheiten bekannt. Doch wie viele Rassen neigt der Broholmer zu Magendrehungen und Übergewicht. Daher sollten Halter ihr Möglichstes tun, um beides zu verhindern.

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Der Broholmer im Überblick

  • Charakter: aufmerksam, ruhig, geduldig
  • Größe: 70–75 cm
  • Gewicht: Rüden: 50–70, Hündinnen: 40–60 kg
  • Fell: kurz, dicht anliegend mit dicker Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–11 Jahre
  • Besonderheiten: recht seltene Rasse
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