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Seltene Hunderasse

Darum sollte der Carolina Dog nicht in der Stadt gehalten werden

Der Carolina Dog entstand vor Tausenden von Jahren, als Hunde über die Beringstraße nach Nordamerika kamen und sich in der Wildnis des Kontinents behaupteten.
Der Carolina Dog entstand vor Tausenden von Jahren, als Hunde über die Beringstraße nach Nordamerika kamen und sich in der Wildnis des Kontinents behaupteten. Foto: Getty Images / Nachteule
Dennis Agyemang
Redakteur

26. Januar 2025, 8:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Carolina Dog, auch „American Dingo“ oder „Yellow Dog“ genannt, ist eine Hunderasse mit uralten Wurzeln. Ursprünglich lebte er wild in den Sümpfen und Wäldern im Südosten der USA und hat ein unverwechselbares Aussehen, das an australische Dingos erinnert.

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Der Carolina Dog vereint die Anmut eines Sighthounds mit den Überlebensfähigkeiten eines Pariahundes. Diese Rasse entstand vor Tausenden von Jahren, als Hunde über die Beringstraße nach Nordamerika kamen und sich in der Wildnis des Kontinents behaupteten. Heute findet man ihn sowohl als Wildhund als auch als Begleithund. Sein Aussehen, gepaart mit einem treuen Charakter und einem ausgeprägten Rudeltrieb, machen ihn zu einem besonderen Hund für erfahrene Halter. Denn aufgrund seiner Sensibilität und seines Bedürfnisses nach stabilen Strukturen ist der Carolina Dog kein Hund für Anfänger.

Herkunft

Die Geschichte des Carolina Dogs reicht weit in die Vorgeschichte zurück. Seine Vorfahren begleiteten wahrscheinlich die ersten Menschen, die über die Bering-Landbrücke nach Amerika einwanderten. Die Hunde verbreiteten sich über Nord- und Mittelamerika und wurden zu treuen Begleitern. Archäologische Funde, darunter Skelette und Höhlenzeichnungen, belegen die Anwesenheit von Hunden, die dem Carolina Dog ähneln, in den Kulturen der amerikanischen Ureinwohner.

Im 20. Jahrhundert entdeckte der Biologe Dr. I. Lehr Brisbin freilebende Hunde in South Carolina, die als direkte Nachkommen dieser alten Hunde angesehen werden können. Diese Tiere, die als „Carolina Dogs“ bezeichnet werden, weisen typische Merkmale von Pariahunden auf, wie etwa Stehohren, einen schlanken Körper und die Fähigkeit, in der Wildnis zu überleben. Wissenschaftliche Studien unterstützen die Theorie, dass diese Hunde genetisch mit den ersten domestizierten Hunden aus dem Nahen Osten verwandt sind, die vom Menschen über die Landbrücke gebracht wurden.

Aussehen & Fell

Der Carolina Dog ist mittelgroß und zeichnet sich durch einen schlanken, athletischen Körperbau aus. Mit einer Schulterhöhe von 45 bis 61 Zentimetern und einem Gewicht von 15 bis 20 Kilogramm wirkt er leicht und wendig, ähnlich einem Sighthound. Sein keilförmiger Kopf mit den aufrecht stehenden, dreieckigen Ohren, die in alle Richtungen bewegt werden können, erinnert an einen Dingo oder Wolf.

Das kurze, dichte Fell fühlt sich weich an und variiert in den Farben Ginger, Beige, rötlich, Schwarz-Loh und selten Piebald. Charakteristisch sind die hellen Abzeichen an Gesicht, Kehle und Brust. Eine Besonderheit sind die längeren Haare an Hals und Rücken, die sich bei Erregung aufstellen. Der säbelförmige Schwanz, oft mit heller Spitze, wird intensiv als Kommunikationsmittel eingesetzt.

Charakter & Gemüt

Der Carolina Dog ist ein treuer, intelligenter und anpassungsfähiger Hund mit ausgeprägtem Rudeltrieb. Fremden gegenüber ist er misstrauisch, aber nicht aggressiv. In seiner Familie ist er dagegen anhänglich, verspielt und kinderlieb. Seine wilde Natur macht ihn sensibel und manchmal zurückhaltend, besonders in ungewohnten Situationen.

In freier Wildbahn lebt er in Rudeln mit hierarchischen Strukturen und zeigt Verhaltensweisen, die an Wölfe erinnern, wie etwa das Heraufwürgen von Futter für die Welpen. Auch als Haushund bleibt er auf sein „Rudel“ fixiert und entwickelt eine enge Bindung zu seinen Haltern.

Erziehung

Die Erziehung eines Carolina Dogs erfordert Erfahrung, Geduld und eine ruhige, konsequente Hand. Positive Verstärkung und klare Strukturen sind entscheidend, da der Hund empfindlich auf laute Töne oder harsche Strafen reagiert. Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, um ihn an Menschen, andere Tiere und verschiedene Umweltreize zu gewöhnen.

Aufgrund seiner Intelligenz lernt er schnell, braucht aber Abwechslung, um motiviert zu bleiben. Aggressionen oder harte Methoden führen zu Unsicherheit und sollten strikt vermieden werden.

Richtige Haltung & Pflege

Der Carolina Dog ist ideal für aktive Familien, die auf dem Land oder in einem Haus mit Garten leben. Er liebt die Bewegung und profitiert von langen Spaziergängen, Wanderungen oder Hundesportarten wie Agility. In einer Stadt fühlt er sich wegen der vielen Reize nicht wohl.

Die Fellpflege ist einfach: Wöchentliches Bürsten ist ausreichend, nur während des Fellwechsels sollte häufiger gebürstet werden. Ein Massagehandschuh kann nicht nur die Fellpflege, sondern auch die Bindung zum Hund fördern.

Ernährung

Eine artgerechte Ernährung ist für den Carolina Dog besonders wichtig. Er profitiert von einer naturnahen Fütterung wie BARF, die aus rohem Fleisch, Gemüse und hochwertigen Ölen besteht. Diese Ernährung entspricht seiner ursprünglichen Lebensweise. Alternativ kann hochwertiges, protein- und nährstoffreiches Trocken- oder Nassfutter gefüttert werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Dank natürlicher Selektion sind Carolina Dogs robust und gesund. Sie haben eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Erbkrankheiten wie Hüftdysplasien oder Augenprobleme sind selten, da diese Hunde sich über Jahrhunderte ohne menschliche Eingriffe entwickelt haben.

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Der Carolina Dog im Überblick

  • Größe: 45–61 cm
  • Gewicht: 15–20 kg
  • Fell: kurz, dicht, Farben
  • Charakter: loyal, sensibel, verspielt
  • Besonderheiten: Wildes Verhalten, starkes Rudelbewusstsein
Themen Glossar

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