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Türkischer Vorstehhund

Catalburun – die seltene Hunderasse mit der gespaltenen Nase

Der Catalburun ist eine der seltensten Hunderassen der Welt und besticht durch ein einzigartiges Merkmal: seine gespaltene Nase.
Der Catalburun ist eine der seltensten Hunderassen der Welt und besticht durch ein einzigartiges Merkmal: seine gespaltene Nase. Foto: Getty Images/HAYKIRDI
Dennis Agyemang
Redakteur

27. Januar 2025, 11:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Catalburun ist eine der seltensten Hunderassen der Welt und besticht durch ein einzigartiges Merkmal: seine gespaltene Nase. Ursprünglich für die Jagd gezüchtet, ist diese türkische Rasse nicht nur ein talentierter Jäger, sondern auch ein loyaler Familienhund.

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Der Catalburun, auch „Türkischer Vorstehhund“ genannt, stammt aus dem Süden der Türkei, genauer gesagt aus Tarsus. Sein Name bedeutet übersetzt „Gabelnase“, was auf seine auffällige Nasenstruktur hinweist, die auf einen genetischen Defekt zurückzuführen ist. Diese Besonderheit verbessert zwar nicht den Geruchssinn, verleiht der Rasse aber ein außergewöhnliches Aussehen. Mit weniger als 1000 Exemplaren weltweit ist er jedoch nicht nur eine Rarität, sondern auch eine Herausforderung für engagierte Züchter, die sich um den Erhalt dieser Rasse bemühen.

Herkunft

Die Ursprünge des Catalburun liegen im Süden der Türkei, insbesondere in Tarsus. Die Stadt in der Region Mersin gilt als Heimat dieses außergewöhnlichen Hundes. Sein Name „Catalburun“ bedeutet übersetzt „Gabelnase“ und beschreibt treffend die markante Spaltnase, die das Erscheinungsbild dieser Rasse prägt. Schon vor Jahrhunderten wurde der Catalburun zur Jagd auf Rebhühner und anderes Federwild eingesetzt. Gleichzeitig war er ein zuverlässiger Wachhund, der Haus und Hof beschützte.

Heute gibt es weltweit nur noch wenige Exemplare – Schätzungen schwanken zwischen 200 und 1000 Tieren. Inzucht und die damit verbundenen Probleme prägen die Geschichte dieser Rasse, deren Erhalt maßgeblich von engagierten Züchtern in der Türkei abhängt.

Aussehen & Fell

Der Catalburun ist ein mittelgroßer Hund mit harmonischem, muskulösem Körperbau. Seine Größe variiert zwischen 43 und 61 Zentimetern, sein Gewicht zwischen 13 und 25 Kilogramm. Typisch für diese Rasse sind die breiten Schlappohren und der aufmerksame Ausdruck der Augen, die dunkelbraun, bernsteinfarben oder grün sein können.

Das auffälligste Merkmal ist zweifellos die Spaltnase, die auf einen Gendefekt zurückgeht. Dieser führt zu zwei getrennten äußeren Nasengängen, die jedoch keinen funktionellen Vorteil bieten. Das Fell des Catalburun ist kurz, glatt und pflegeleicht. Farbvarianten sind gelb-weiß, orange-weiß, rot-weiß, schwarz-weiß und tricolor (schwarz-weiß-braun), oft mit Tupfenmuster.

Charakter & Gemüt

Der Catalburun ist ein treuer, intelligenter und aktiver Hund mit einem ausgeprägten Jagd- und Beschützerinstinkt. Er ist selbstbewusst und territorial, aber gleichzeitig seiner Familie gegenüber anhänglich und freundlich. Fremden Menschen begegnet er eher zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein. Bei konsequenter Erziehung und frühzeitiger Sozialisierung entwickelt sich der Catalburun zu einem anhänglichen Familienhund.

Besonders hervorzuheben sind sein ausgeprägter Bewegungsdrang und seine Arbeitsfreude. Ohne ausreichende geistige und körperliche Beschäftigung kann er unruhig und destruktiv werden. Er eignet sich daher vor allem für erfahrene Hundehalter, die seinen Bedürfnissen gerecht werden können.

Erziehung

Die Erziehung des Catalburun erfordert Geduld, Konsequenz und Erfahrung. Aufgrund seines starken Jagdtriebes und seines selbstbewussten Wesens sollte die Sozialisierung bereits im Welpenalter beginnen. Positive Verstärkung wie Lob und Leckerli sind besonders wirksam, um den lernwilligen Hund zu motivieren. Abwechslungsreiches Training und klare Regeln sind wichtig, um seinen Geist zu fordern und Langeweile zu vermeiden. Da der Catalburun dazu neigt, seinen eigenen Kopf durchzusetzen, ist eine liebevolle, aber bestimmte Führung notwendig.

Richtige Haltung & Pflege

Der Catalburun braucht ein aktives Zuhause mit ausreichend Platz und Zugang zur Natur. Ein großes, sicher eingezäuntes Grundstück ist ideal, da sein Jagd- und Beschützerinstinkt ihn dazu verleiten könnte, auf eigene Faust loszuziehen. Regelmäßige und intensive Bewegung wie Joggen, Wandern oder Hundesportarten wie Agility sind ein Muss, um ihn körperlich und geistig auszulasten.

Das kurze Fell ist pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Schlappohren geschenkt werden, da sie anfällig für Entzündungen sind.

Ernährung

Der Catalburun sollte mit hochwertigem Futter mit hohem Fleischanteil gefüttert werden. Eine proteinreiche Ernährung ist wichtig, um seinen Energiebedarf zu decken. Die Fütterung sollte auf zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag verteilt werden, um eine gleichmäßige Energiezufuhr zu gewährleisten. Zusätze wie Omega-3-Fettsäuren können helfen, Haut und Fell gesund zu erhalten.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Trotz der durch Inzucht bedingten geringen genetischen Vielfalt gilt das Catalburun als robuste Rasse. Bekannte Gesundheitsprobleme sind Hüftgelenksdysplasie, also eine Fehlstellung des Hüftgelenks, sowie Hypothyreose. Dabei handelt es sich um eine Unterfunktion der Schilddrüse. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine ausgewogene Ernährung können helfen, diese Risiken zu minimieren.

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Der Catalburun im Überblick

  • Größe: 43–61 cm
  • Gewicht: 13–25 kg
  • Lebenserwartung: 10–13 Jahre
  • Felltyp: Kurz, glatt, pflegeleicht
  • Charakter: Loyal, aktiv, selbstbewusst, jagdfreudig
  • Besonderheiten: Gespaltene Nase, starker Schutz- und Jagdtrieb
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