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Anspruchsvoller Jagdhund

Warum nur Jäger den Drever halten dürfen

Der Drever gehört zu den kleinen Laufhunden. Er fällt vor allem durch seinen langgestreckten Körperbau und seine niedrige Haltung auf.
Der Drever gehört zu den kleinen Laufhunden. Er fällt vor allem durch seinen langgestreckten Körperbau und seine niedrige Haltung auf. Foto: picture-alliance/ dpa | HAMMARSTEDT STIG 4828
Dennis Agyemang
Redakteur

8. Februar 2025, 15:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Drever, auch als Schwedische Dachsbracke bekannt, ist ein robuster und ausdauernder Laufhund mit einer beeindruckenden Spürnase. Ursprünglich für die Jagd auf Rotwild gezüchtet, hat er sich als vielseitiger Jagdgebrauchshund etabliert. Trotz seiner relativ kurzen Beine ist er flink und ausdauernd, perfekt angepasst an die schwedischen Jagdbedingungen.

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Der Drever gehört zu den kleinen Laufhunden und fällt vor allem durch seinen lang gestreckten Körperbau und seine niedrige Haltung auf. Seine Wurzeln gehen auf die Westfälische Dachsbracke zurück, aus der er sich in Schweden weiterentwickelte. Er wurde 1953 als eigenständige schwedische Rasse anerkannt und hat sich seitdem als einer der besten Jagdhunde für Rotwild, Hase und Fuchs bewährt.

Sein Wesen ist ausgeglichen, aufmerksam und selbstsicher – niemals aggressiv oder ängstlich. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem hervorragenden Jagdbegleiter, aber weniger zu einem typischen Familienhund. Da die Rasse fast ausschließlich von Jägern gehalten wird, sind die Ansprüche an Haltung und Beschäftigung entsprechend hoch.

Herkunft

Die Geschichte des Drevers beginnt mit der Westfälischen Dachsbracke, die 1910 nach Schweden eingeführt wurde. Bereits 1913 wurden die ersten Exemplare dieser Hunde in Schweden registriert, aber erst in den 1930er Jahren gewann die Rasse an Bedeutung. Damals nahm der Rotwildbestand in Schweden zu, und die Jäger suchten einen geeigneten Hund für die Fährtenarbeit in unwegsamem Gelände. Die kurzbeinige, aber ausdauernde Dachsbracke erwies sich als ideal.

1947 wurde eine größere Variante der Westfälischen Dachsbracke gezüchtet, die sich durch eine um etwa zwei Zentimeter höhere Schulterhöhe auszeichnete. Dieser neue Typ erhielt den Namen Drever. Sechs Jahre später, 1953, erkannte der schwedische Kynologenverband den Drever offiziell als eigenständige Rasse an.

Heute ist der Drever die bevorzugte Wahl für die Rotwildjagd und ein zuverlässiger Begleiter bei der Hasen- und Fuchsjagd. Seine Robustheit und Ausdauer machen ihn zu einem leistungsfähigen Stöberhund, der auch in schwierigem Gelände und unter ungünstigen Witterungsbedingungen arbeiten kann. Die Rasse wird fast ausschließlich für jagdliche Zwecke gehalten und ist als reiner Familienhund kaum verbreitet.

Aussehen & Fell

Der Drever ist ein kräftig gebauter, lang gestreckter Hund mit relativ kurzen Beinen. Sein Erscheinungsbild ist eher robust und muskulös als elegant. Rüden und Hündinnen unterscheiden sich deutlich in der Statur.

Das Fell ist kurz, dicht und liegt eng am Körper an. Es ist wetterbeständig und schützt den Hund bei der Jagd vor rauen Witterungsbedingungen. Am Kopf, an den Ohren und an den unteren Läufen ist das Fell kürzer, am Hals, am Rücken und an der Hinterseite der Oberschenkel ist es etwas länger. Am Schwanz ist das Fell buschig, aber ohne Fransen.

Die Drever kann in verschiedenen Farbkombinationen vorkommen, aber immer mit weißen Abzeichen. Überwiegend weiße, merle- oder leberbraune Abzeichen sind unerwünscht. Die weißen Abzeichen sind im Idealfall symmetrisch und von allen Seiten sichtbar, insbesondere als Blesse, Halsring, an den Läufen, den Pfoten und an der Rutenspitze.

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Charakter & Gemüt

Der Drever ist ein ausgeglichener und aufmerksamer Jagdhund, der sich durch große Ausdauer und Fährtensicherheit auszeichnet. Aggressivität, Nervosität oder Ängstlichkeit sind ihm fremd. Sein Selbstvertrauen und seine Gelassenheit machen ihn zu einem zuverlässigen Partner für Jäger.

Sein ausgeprägter Jagdtrieb erfordert eine klare Führung und sinnvolle Beschäftigung. Trotz seiner Menschenbezogenheit ist er in erster Linie ein Arbeitshund und kein klassischer Familienhund. Sein Wesen ist freundlich, aber unabhängig und typisch für einen Laufhund. Mit anderen Hunden verträgt er sich gut, wenn er früh sozialisiert wird.

Erziehung

Der Drever muss konsequent, aber geduldig erzogen werden. Als Laufhund hat er einen starken Jagdtrieb, was das Training anspruchsvoll machen kann. Ein frühes Training mit positiver Verstärkung ist daher unerlässlich. Die Abrufbereitschaft ist besonders wichtig, da er dazu neigt, Fährten über weite Strecken zu verfolgen.

Aufgrund seiner Selbständigkeit kann er manchmal eigensinnig sein. Eine enge Bindung zum Hundeführer und eine klare, ruhige Führung sind daher unerlässlich.

Richtige Haltung & Pflege

Der Drever ist ein Hund für den aktiven Jäger. Ein Leben als reiner Begleithund ist für ihn ungeeignet, da er viel Bewegung und geistige Auslastung braucht. Optimal ist ein Zuhause mit großem Grundstück oder direktem Zugang zu jagdlichen Einsatzmöglichkeiten.

Sein kurzes Fell ist pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Nach der Jagd sollte er auf Verletzungen und Parasitenbefall untersucht werden. Die Schlappohren müssen regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen.

Ernährung

Als aktiver Jagdhund hat der Drever einen hohen Energiebedarf. Seine Nahrung muss hochwertig, eiweißreich und seiner Aktivität angepasst sein. Besonders während der Jagdsaison benötigt er energiereiches Futter mit einem ausgewogenen Verhältnis von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten.

Die Futtermenge richtet sich nach Alter, Gewicht und Aktivität. Leckerlis sollten nur in Maßen gegeben und in die Tagesration eingerechnet werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Drever gilt als robuste Rasse mit wenigen rassetypischen Erkrankungen. Dennoch können folgende gesundheitliche Aspekte von Bedeutung sein:

  • Ohrentzündungen: Aufgrund der hängenden Ohren sind regelmäßige Kontrollen notwendig.
  • Übergewicht: Da der Drever einen guten Appetit hat, sollte man die Fütterung kontrollieren.
  • Gelenkprobleme: Aufgrund seiner langen Wirbelsäule und der kurzen Beine kann er anfällig für Rückenprobleme sein.
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Der Drever im Überblick

  • Herkunft: Schweden
  • Größe: Rüden 32–38 cm, Hündinnen 30–36 cm
  • Gewicht: Ca. 13 kg
  • Fell & Farbe: Kurzes, dichtes Fell in verschiedenen Farben mit weißen Abzeichen
  • Charakter: Ausgeglichen, aufmerksam, jagdlich motiviert
  • Besonderheiten: Sehr guter Spürhund, ausgeprägter Jagdtrieb
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