
12. März 2025, 17:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der English Setter gilt als einer der elegantesten Vorstehhunde und verbindet jagdliche Passion mit einem außergewöhnlich freundlichen Wesen. Seine lange, seidig gewellte Fellpracht und sein aristokratisches Erscheinungsbild täuschen jedoch nicht über seinen ausgeprägten Bewegungsdrang hinweg. Ursprünglich für die Vogeljagd gezüchtet, benötigt dieser sportliche Hund viel Auslauf und geistige Beschäftigung. Dank seiner Sanftmut und Anhänglichkeit eignet er sich jedoch auch als Familienhund – vorausgesetzt, seine Bedürfnisse werden erfüllt.
Mit seinen fließenden Bewegungen, seinem seidig langen Fell und seiner anmutigen Erscheinung verkörpert der English Setter die pure Eleganz unter den Jagdhunden. Seine Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, doch erst im 19. Jahrhundert prägte der britische Züchter Edward Laverack maßgeblich das heutige Erscheinungsbild dieser Rasse. Ursprünglich für die Vogeljagd gezüchtet, hat sich der English Setter über die Jahre auch als liebenswürdiger Familienhund etabliert – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass er entsprechend gefordert wird. Denn trotz seines sanften Wesens ist dieser Hund ein passionierter Jäger mit einem ausgeprägten Bewegungsdrang. Wer sich für einen English Setter entscheidet, sollte sich daher bewusst sein, dass er einen aktiven und intelligenten Vierbeiner an seiner Seite hat, der nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefördert werden muss.
Herkunft
Die Ursprünge des English Setters lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Erste Hinweise auf die Setter-Rassen finden sich in einer Übersetzung aus dem Lateinischen von Dr. Johannes Caius aus dem Jahr 1576, die von „Setting Dogs“ spricht – Hunden, die Wild aufspüren und anzeigen. Diese Hunde wurden gezielt für die Jagd auf Federwild gezüchtet und entwickelten sich aus Kreuzungen von Spaniels und spanischen Pointern. Die eigentliche Veredelung des English Setters begann jedoch im 19. Jahrhundert durch den britischen Züchter Edward Laverack. Er selektierte über Jahrzehnte hinweg besonders leistungsstarke und charakterlich ausgeglichene Hunde und schuf so die Basis für die moderne Rasse.
Mit der Gründung des britischen Kennel Clubs 1873 wurde der Rassestandard des English Setters offiziell festgelegt. Seither hat sich die Rasse in zwei Linien aufgeteilt: die jagdlich geführte Arbeitslinie mit schlankerer Statur und kürzerem Fell sowie die Showlinie, die auf ein besonders üppiges Haarkleid und eine elegante Erscheinung hin gezüchtet wird. Trotz seiner früheren Beliebtheit in Deutschland sind English Setter heute vergleichsweise selten.
Aussehen & Fell
Der English Setter ist ein mittelgroßer, eleganter und zugleich athletischer Hund mit harmonischen Körperproportionen. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 65 bis 68 cm, Hündinnen messen zwischen 61 und 65 cm. Das Gewicht liegt durchschnittlich zwischen 25 und 30 kg.
Charakteristisch ist sein langes, seidiges Fell, das leicht gewellt, aber nicht gelockt ist. Die Grundfarbe ist immer Weiß, durchsetzt mit feinen, getupften oder gesprenkelten Farbakzenten, den sogenannten „Belton“-Zeichnungen. Die möglichen Farbvarianten sind:
- Blue Belton (schwarz-weiß gesprenkelt)
- Orange Belton (orange-weiß gesprenkelt)
- Liver Belton (leberfarben-weiß gesprenkelt)
- Lemon Belton (hellgelb-weiß gesprenkelt, selten)
- Tricolor (Blue Belton oder Liver Belton mit zusätzlichen lohfarbenen Abzeichen)
Das Fell ist an den Vorder- und Hinterläufen sowie an der Rute besonders lang und bildet dort die typischen „Befederungen“. Die Ohren sind tief angesetzt, mittellang und gut befedert.
Charakter & Gemüt
English Setter sind bekannt für ihr freundliches, sanftmütiges und soziales Wesen. Sie gelten als besonders menschenbezogen und sind sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern äußerst geduldig. Ihr Wesen ist eine Mischung aus aristokratischer Zurückhaltung und verspieltem Übermut – im einen Moment anmutig und ruhig, im nächsten ausgelassen und verschmust.
Als Jagdhunde verfügen sie über einen ausgeprägten Jagdtrieb, weshalb ein Freilauf ohne Leine nur bei konsequenter Erziehung und gutem Rückruftraining möglich ist. Zudem sind sie äußerst intelligent und lernwillig, jedoch mitunter auch eigenwillig.
Erziehung
Dank ihrer hohen Intelligenz und Menschenbezogenheit sind English Setter grundsätzlich leicht zu erziehen. Sie lernen schnell, erfordern jedoch eine einfühlsame und klare Führung. Strenge oder gar harsche Methoden sind bei dieser sensiblen Rasse fehl am Platz – stattdessen sollte auf positive Verstärkung und eine enge Bindung zum Halter gesetzt werden.
Die größte Herausforderung in der Erziehung ist der ausgeprägte Jagdtrieb. Ein frühzeitiges Anti-Jagd-Training, konsequentes Rückruftraining und ausreichend alternative Beschäftigungen sind daher unerlässlich. Dummytraining, Mantrailing oder Fährtenarbeit sind ideale Möglichkeiten, die natürlichen Instinkte sinnvoll auszuleben.
Richtige Haltung & Pflege
English Setter sind äußerst bewegungsfreudig und benötigen täglich mindestens zwei Stunden intensive Bewegung. Lange Spaziergänge, Wanderungen oder Hundesport sind essenziell für ihr Wohlbefinden. Ein Haus mit eingezäuntem Garten ist ideal, da sie gerne draußen sind und Raum zum Toben benötigen.
Die Fellpflege erfordert regelmäßiges Bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden. Besonders die Befederung an den Läufen, Ohren und der Rute sollte regelmäßig von Schmutz und Kletten befreit werden. Auch die Ohren bedürfen regelmäßiger Kontrolle, da sie zu Infektionen neigen.
Ernährung
Als mittelgroße, sportliche Hunde benötigen English Setter eine proteinreiche und ausgewogene Ernährung. Hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil ist empfehlenswert. Aufgrund ihrer Neigung zu sensiblen Mägen sollten Futterumstellungen langsam erfolgen. Zudem kann eine Aufteilung der Tagesration in mehrere kleine Mahlzeiten helfen, das Risiko einer Magendrehung zu minimieren.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
English Setter gelten als robuste Hunde. Dennoch gibt es einige rassetypische Erkrankungen wie die Hüftgelenkdysplasie, Ellenbogendysplasie und Schilddrüsenunterfunktion. Rein weiße oder stark gesprenkelte Hunde der Rasse sind häufiger von angeborener Taubheit betroffen. Eine verantwortungsvolle Zucht mit entsprechenden Gesundheitstests der Elterntiere minimiert das Risiko solcher Erkrankungen.

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Der English Setter im Überblick
- Herkunft: England
- Größe: Rüden 65–68 cm, Hündinnen 61–65 cm
- Gewicht: 25–30 kg
- Fell: Lang, seidig, leicht gewellt, mit „Belton“-Zeichnung
- Farben: Blue Belton, Orange Belton, Liver Belton, Lemon Belton, Tricolor
- Charakter: Freundlich, menschenbezogen, verspielt, sensibel, aktiv
- Erziehung: Gut trainierbar, aber mit Jagdtrieb; konsequente Führung nötig
- Bewegungsbedarf: Sehr hoch, tägliche lange Spaziergänge und geistige Beschäftigung erforderlich
- Lebenserwartung: 11–13 Jahre