
23. März 2025, 8:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Eurasier ist eine noch junge, aber außergewöhnliche deutsche Hunderasse, die sich als idealer Begleithund für Familien und Einzelpersonen bewährt hat. Mit seiner natürlichen Ausstrahlung, der markanten Fellpracht und seinem ausgeglichenen Wesen vereint er die besten Eigenschaften seiner Vorfahren – Wolfsspitz, Chow-Chow und Samojede. Doch obwohl er eng mit seinen Menschen verbunden ist, bleibt er gegenüber Fremden reserviert. Wer einen intelligenten, anpassungsfähigen und sensiblen Gefährten sucht, wird im Eurasier einen treuen Begleiter finden.
Der Eurasier ist eine faszinierende Kombination aus nordischem Charme und ausgeprägtem Familiensinn. Er wurde gezielt als freundlicher und sozialer Begleithund gezüchtet und ist heute für seine Treue, Ruhe und Intelligenz bekannt. Doch hinter seiner ansprechenden Optik mit den kecken Stehohren und der über den Rücken gerollten Rute steckt eine selbstbewusste Persönlichkeit, die eine einfühlsame, aber konsequente Erziehung benötigt. Die Rasse ist für ihre enge Bindung an ihre Menschen berüchtigt – Eurasier sind keine Hunde, die gerne längere Zeit alleine bleiben. Ihr sensibles Wesen macht sie besonders empfänglich für Stimmungen innerhalb ihrer Familie, sodass sie sich hervorragend in das Familienleben einfügen. Allerdings neigt der Eurasier dazu, eigenständig zu denken und erwartet von seinen Haltern Verständnis und Geduld. Wer bereit ist, sich auf diesen besonderen Charakterhund einzulassen, wird mit einem außergewöhnlichen und loyalen Begleiter belohnt.
Herkunft
Die Geschichte des Eurasiers beginnt in den 1960er-Jahren in Deutschland, als Julius Wipfel die Vision eines idealen Familienhundes entwickelte. Ausgangspunkt war seine Erfahrung mit Wolfsspitz- und Chow-Chow-Mischlingen, die er als besonders charakterstark und treu empfand. Durch gezielte Kreuzungen der beiden Rassen entstand zunächst der „Wolf-Chow“. Später wurde der Samojede eingekreuzt, um das freundliche und soziale Wesen der Rasse weiter zu stärken. Die neue Hunderasse wurde schließlich 1973 unter dem Namen „Eurasier“ von der FCI anerkannt. Seither wird sie gezielt als Begleithund gezüchtet, ohne spezielle Arbeitsaufgaben wie Jagen oder Hüten.
Aussehen & Fell
Der Eurasier ist ein mittelgroßer Hund mit harmonischen Proportionen und einem eleganten, aber robusten Körperbau. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 52 bis 60 cm und wiegen 23 bis 32 kg, während Hündinnen zwischen 48 und 56 cm groß und 18 bis 26 kg schwer sind. Sein dichtes Fell besteht aus mittellangem Grannenhaar und einer weichen, wärmenden Unterwolle. Besonders auffällig sind die spitzen, aufrecht stehenden Ohren und die über den Rücken getragene, buschige Rute. Alle Farbschläge sind erlaubt, mit Ausnahme von reinem Weiß, Gescheckt und Leberbraun. Trotz des üppigen Fells ist der Eurasier relativ pflegeleicht, solange er regelmäßig gebürstet wird.
Charakter & Gemüt
Der Eurasier zeichnet sich durch ein ruhiges, ausgeglichenes Temperament aus. Er ist intelligent, sensibel und stark auf seine Familie bezogen. Fremden gegenüber verhält er sich zunächst zurückhaltend, jedoch ohne Aggressivität. Diese Distanz macht ihn zu einem aufmerksamen, aber nicht bellfreudigen Wachhund. Eurasier haben ein feines Gespür für die Stimmungen ihrer Menschen und reagieren besonders sensibel auf deren Emotionen. Sie sind weder übermäßig verspielt noch besonders arbeitsfreudig, sondern schätzen einen abwechslungsreichen Alltag mit viel Nähe zu ihren Bezugspersonen.
Erziehung
Die Erziehung eines Eurasiers erfordert Geduld und Konsequenz. Seine Eigenständigkeit und sein mitunter eigensinniges Verhalten machen ihn nicht zum typischen Anfängerhund. Eine harte oder autoritäre Erziehung ist bei ihm fehl am Platz – er reagiert sensibel auf Ungerechtigkeit. Stattdessen sind positive Verstärkung und klare Regeln der Schlüssel zu einer erfolgreichen Erziehung. Der Besuch einer Welpenschule und eine frühe Sozialisierung sind wichtig, um ihm den Umgang mit Artgenossen und fremden Menschen nahezubringen. Der Jagdtrieb ist nur schwach ausgeprägt, kann aber individuell unterschiedlich sein.
Richtige Haltung & Pflege
Eurasier sind anpassungsfähig und fühlen sich sowohl in Wohnungen als auch in Häusern mit Garten wohl, solange sie ausreichend Bewegung und engen Familienanschluss haben. Sie brauchen täglich lange Spaziergänge und schätzen abwechslungsreiche Beschäftigung, jedoch ohne extreme sportliche Anforderungen. Hundesportarten wie Mantrailing oder Obedience eignen sich gut für sie.
Das dichte Fell erfordert wöchentliches Bürsten, während des Fellwechsels täglich. Scheren oder Trimmen ist nicht nötig und kann das Fell sogar schädigen.
Ernährung
Der Eurasier hat keine speziellen Futteransprüche, sollte aber eine ausgewogene und hochwertige Ernährung erhalten. Eine proteinreiche Kost mit hohem Fleischanteil ist ideal, ob in Form von Trockenfutter, Nassfutter oder BARF. Übergewicht sollte unbedingt vermieden werden, da dies die Gelenke belastet. Fütterungsempfehlungen richten sich nach dem Alter, der Aktivität und dem individuellen Stoffwechsel des Hundes.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Eurasier gelten als robuste Hunde mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Seriöse Züchter achten darauf, rassetypische Erbkrankheiten zu minimieren. Zu den bekannten gesundheitlichen Risiken gehören Hüftgelenksdysplasie (HD), Patellaluxation und Augenerkrankungen wie Entropium oder Distichiasis. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise tragen dazu bei, das Risiko dieser Erkrankungen zu reduzieren.

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Der Eurasier im Überblick
- Charakter: Ruhig, sensibel, intelligent, eigenständig
- Größe: Rüden 52–60 cm, Hündinnen 48–56 cm
- Gewicht: Rüden 23–32 kg, Hündinnen 18–26 kg
- Fell & Farben: Mittellanges, dichtes Fell mit Unterwolle; alle Farben außer Weiß, Gescheckt und Leberbraun
- Pflege: Wöchentliches Bürsten, während des Fellwechsels tägliche Pflege
- Bewegungsbedarf: Mittel; lange Spaziergänge und moderate Aktivitäten erwünscht
- Erziehung: Konsequenz und Geduld erforderlich, positive Verstärkung empfohlen
- Gesundheit: Robust, gelegentlich Hüftprobleme oder Augenerkrankungen