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Haltung und Erziehung des Hannoverschern Schweißhundes

Hannoverscher Schweißhund
Der Hannoverscher Schweißhund ist ein hervorragender Jäger. Foto: picture alliance / imageBROKER | P. Wegner
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

11. September 2024, 11:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Hannoversche Schweißhund ist ein exzellenter Jäger und zeichnet sich durch seine feine Spürnase und die hohe Leistungsfähigkeit aus. In der Privathaltung ist es schwer, seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, weshalb sich die Haltung als Jagdhund empfiehlt.

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Herkunft

Der Hannoversche Schweißhund ist eine Hunderasse aus Deutschland und ging fast unverändert aus dem sogenannten Leithund des frühen Mittelalters hervor. Dieser gehörte der Rasse der Bracken an und hatte bereits um 500 n. Chr. eine besondere Stellung als hervorragender Jagdhund. Als sich die Jagd durch den Einsatz von Feuerwaffen änderte, wurden auch die Anforderungen an die Leithunde anders. Man benötigte nun einen Hund, der auf die Nachsuche nach angeschweißtem (angeschossenem) Wild geht. Dafür eignete sich der Leithund. Aus ihm im praktischen Jagdbetrieb wurde der Schweißhund. Im 17. Jahrhundert gründete das Königshaus von Hannover den Jägerhof. An diesem lernten Jäger, Pferde und auch Jagdhunde die Kunst der Jagd. Hier begann die systematische Zucht und Ausbildung des Hannoverschen Schweißhundes, und seine Statur und Farbe wurden weiterentwickelt. Die Zucht nach den heutigen Standards begann im Jahr 1894 in Erfurt, als der Verein Hirschmann gegründet wurde. Dieser betreut seither die Rasse.

Aussehen & Fell

Der Hannoversche Schweißhund gehört zu den mittelgroßen Hunden, ist kräftig und gut proportioniert gebaut. Im Verhältnis zu seiner Körpergröße sind seine Läufe relativ kurz. Seine Ohren sind mittellang. Sie sind hoch am Kopf angesetzt und hängen herab. Die Stirn ist leicht in Falten gelegt, die Augen dunkel und klar. Das Haarkleid ist kurz und dicht und hat die rassetypische rote Grundfärbung. Diese kann vom hellen Fahlrot bis hin zu dunkel gestromt variieren.

Charakter & Gemüt

Der Hannoversche Schweißhund ist durch und durch ein Jagdhund. Ohne Nervosität und mit wachen Sinnen folgt er seiner aufgenommenen Fährte und macht mit Bellen auf sich aufmerksam. Während der Jagd ist er hoch konzentriert und sehr leistungsfähig. Seine Aufgabe erledigt er mit großem Einsatz und sehr gewissenhaft. Abseits der Jagd kann er aber auch andere Seiten zeigen. Dann besticht er mit seinem sanftmütigen und ruhigen Wesen. Gegenüber Fremden ist der Hannoversche Schweißhund zurückhaltend, seinen Haltern gegenüber ist er freundlich und anhänglich und eignet sich daher auch als Familienhund – empfiehlt sich aber nur, wenn Familienmitglieder Erfahrung mit (Jagd-)Hunden haben. Für Anfänger empfiehlt sich die Rasse aufgrund des Jagdtriebes nicht.

Erziehung

Als lernwilliger Hund kann der Hannoversche Schweißhund gut erzogen werden. Er will und braucht aber auch die Führung. Dennoch ist er kein Hund, der auf Befehle seiner Halter wartet. Mit positiver Verstärkung und einer ruhigen Art kann die Erziehung gelingen. Für Anfänger ohne Jagdhunderfahrung ist die Rasse jedoch nicht geeignet, da sie gerne auch mal eigensinnig ist und daher eine erfahrene und konsequente Führung von Vorteil ist.

Richtige Haltung & Pflege

Da es sich beim Hannoverschen Schweißhund um einen Jagdhund handelt, sollte einem bewusst sein, dass dieser ausreichend gefordert werden muss. Er ist kein Begleithund für die Stadt, und auch die Haltung in einer Wohnung wird ihm nicht gerecht. Als passionierter Jäger braucht er Arbeit, der er leidenschaftlich nachgehen kann. Daher benötigt er tägliche Aufgaben, die seinen Jagdinstinkt fordern und seinem großen Bewegungsdrang gerecht werden. Aus diesem Grund geben viele Züchter die Rasse auch nur an aktive Jäger ab. Alternativ eignet sich der Hannoversche Schweißhund auch als Such- und Rettungshund.

Das kurze Fell der Rasse ist pflegeleicht, weshalb regelmäßiges Bürsten völlig ausreichend ist. Da die Schlappohren anfällig für den Befall von Parasiten und die Bildung von Entzündungen sind, sollte man sie regelmäßig kontrollieren. Wenn der Hund als Jagdhund gehalten wird, sollte man ihn außerdem nach jedem Einsatz auf Verletzungen untersuchen. Dazu gehören kleinere Kratzer, die sich entzünden können, oder auch Kletten und Dornen, die man am besten schnell entfernt, bevor sie Probleme verursachen können.

Ernährung

Der Hannoversche Schweißhund stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Dennoch sollte man auf hochwertiges Futter und eine ausgewogene Ernährung achten, um seine Gesundheit zu fördern. Bei Jagdhunden sollte man außerdem die Futtermischung den jeweiligen Anforderungen anpassen. Der Hannoversche Schweißhund verbrennt bei der Nachsuche viel Energie, was zu einem großen Kraftverlust führt. Eine fettreiche Ernährung dient als ideale Energiequelle und kann von dem Jagdhund gut verwertet werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Allgemeint gilt die Rasse als robust und gesund.

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Der Hannoverscher Schweißhund im Überblick

  • Charakter: ruhig, intelligent, anhänglich
  • Größe: 48–55 cm
  • Gewicht: 25–40 kg
  • Fell: dicht und kurz
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: etwa 12 Jahre
  • Besonderheiten: stark ausgeprägter Jagdtrieb
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