
12. Januar 2025, 16:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Hokkaido, auch als Ainu-Inu bekannt, ist eine seltene Hunderasse aus Japan. Ursprünglich gezüchtet für die Jagd auf Bären und Großwild, beeindruckt dieser mutige Vierbeiner mit seiner Ausdauer, Intelligenz und seinem ausgeprägten Schutzinstinkt. Doch als Familienhund ist er durchaus anspruchsvoll.
Der Hokkaido zählt zu den ältesten Hunderassen Japans und wurde 1937 sogar zum „Denkmal der Natur“ erklärt. Diese Rasse zeichnet sich durch ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit aus, was sie zu einem wertvollen Begleiter für die Ainu, die indigenen Bewohner der Insel Hokkaido, machte.
Ursprünglich für die Jagd in eisigen Klimazonen gezüchtet, ist der Hokkaido bis heute für seine Unerschrockenheit und Loyalität bekannt. Doch Vorsicht: Seine starke Eigenwilligkeit und sein dominantes Wesen machen ihn ungeeignet für Anfänger. Nur erfahrene Hundehalter, die seine Bedürfnisse an Bewegung, Beschäftigung und konsequente Führung verstehen, können eine harmonische Partnerschaft mit diesem ursprünglichen Hund genießen.
Herkunft
Die Ursprünge des Hokkaido-Hundes liegen tief in der japanischen Geschichte. Er wurde von den Ainu vor über 3000 Jahren nach Hokkaido gebracht, wo er sich an das raue Klima anpasste. Seine Hauptaufgabe bestand in der Jagd auf Großwild, insbesondere Bären, sowie im Schutz seiner Familie. Als die Rasse 1937 als Naturdenkmal anerkannt wurde, erhielt sie den Namen ihrer Ursprungsregion.
Durch die abgeschiedene Lage der Insel blieb der Hokkaido lange Zeit unverändert und gilt daher als eine der reinsten Hunderassen. Trotz seiner Bedeutung für die japanische Kultur ist er außerhalb Japans kaum verbreitet und gilt als Rarität unter Hundeliebhabern.
Aussehen & Fell
Der Hokkaido ist ein mittelgroßer, kräftig gebauter Hund mit ausgeprägten Geschlechtsmerkmalen und starker Muskulatur. Sein ausgewogener Körperbau erinnert an den Akita, ist aber kompakter. Auffallend sind der breite Kopf mit den dreieckigen, aufrecht stehenden Ohren und die buschige Rute, die über den Rücken gerollt getragen wird.
Das Fell des Hokkaido besteht aus einer harten, glatten Deckschicht und einer weichen, dichten Unterwolle, die ihm einen ausgezeichneten Kälteschutz verleiht. Typische Farben sind sesam (rot mit schwarzen Spitzen), gestromt, rot, schwarz, schwarz-loh und weiß. Einige Exemplare haben eine blauschwarze Zunge, ein Hinweis auf die entfernte Verwandtschaft mit dem Chow-Chow.
Charakter & Gemüt
Der Hokkaido ist ein selbständiger und selbstbewusster Hund, der sich durch Mut, Ausdauer und Treue auszeichnet. Als „Ein-Mann-Hund“ entwickelt er eine besonders starke Bindung zu seiner Bezugsperson. Fremden gegenüber zeigt er eine distanzierte Höflichkeit. Seine hohe Intelligenz und sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn machen ihn zu einem anspruchsvollen Begleiter.
Gleichzeitig verlangt der Hokkaido eine konsequente und einfühlsame Führung. Er duldet keine Ungerechtigkeiten oder Unsicherheiten seines Besitzers und kann stur reagieren. Mit Kindern versteht er sich gut, wenn sie ihm mit Respekt begegnen.
Erziehung
Die Erziehung des Hokkaido erfordert Geduld, Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Seine natürliche Dominanz und Eigenwilligkeit machen klare Regeln und konsequentes Training unabdingbar. Positive Verstärkung und Vertrauen sind entscheidend, da der Hokkaido empfindlich auf Strenge und Ungerechtigkeit reagiert.
Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, um unerwünschtes Verhalten wie übertriebenen Schutztrieb oder Jagdinstinkt zu kontrollieren. Professionelle Unterstützung durch Hundetrainer kann hilfreich sein, insbesondere bei der Leinenführigkeit und im Umgang mit anderen Hunden.
Richtige Haltung & Pflege
Der Hokkaido braucht viel Bewegung und geistige Auslastung. Ideal ist ein Zuhause mit großem Garten in ländlicher Umgebung. Ausgedehnte Spaziergänge, Herausforderungen wie Apportier- und Suchspiele sowie das Baden in natürlichen Gewässern entsprechen seinen Bedürfnissen.
Die Fellpflege ist unkompliziert, erfordert aber während des Fellwechsels tägliches Bürsten. Ohren, Zähne und Krallen sollten regelmäßig kontrolliert werden. Baden ist selten erforderlich, da das Fell wasser- und schmutzabweisend ist.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Fleisch oder Fisch bildet die Grundlage für die Gesundheit des Hokkaidos. In seiner Heimat ist er für seine Vorliebe für Fisch bekannt, daher sind eiweißreiche Lebensmittel gut geeignet. Ergänzungen wie Gemüse und Reis oder Nudeln sorgen für eine optimale Versorgung.
Die Futtermenge sollte sich an Gewicht, Alter und Aktivitätsgrad orientieren. Als Richtwert gelten etwa 300 g Fleisch, 140 g Gemüse und 100 g Kohlenhydrate pro Tag, verteilt auf zwei Mahlzeiten. Wie bei jedem Haustier sollte, frisches Wasser immer zur Verfügung stehen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Hokkaido gilt als robust und widerstandsfähig. Die geringe genetische Vielfalt in der Zucht kann jedoch das Risiko für Erbkrankheiten erhöhen. Ein genauer Blick auf die Abstammung ist daher unerlässlich. Regelmäßige Tierarztbesuche und gute Pflege tragen zur Gesundheit und einer Lebenserwartung von 9 bis 15 Jahren bei.

Für Erfahrene Der Chesapeake Bay Retriever eignet sich für anspruchsvolle Aufgaben

Akita Inu

Chow Chow
Der Hokkaido im Überblick
- Größe: 45–62 cm
- Gewicht: Variabel, athletisch gebaut
- Fell: Dicht, wasserabweisend, Farben
- Charakter: Eigenständig, treu, mutig,
- Besonderheiten: Starker Schutztrieb, seltene Rasse, nur für erfahrene Halter