20. Oktober 2024, 8:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Viele, die unter einer Tierhaarallergie leiden, wünschen sich trotzdem einen Hund. Damit sie aber nicht ständig unter brennenden, juckenden Augen und Hustenreiz leiden, werden oft Rassen empfohlen, die sich auch für Allergiker eignen sollen. Welche das sind und warum diese weniger Allergene produzieren, erklärt PETBOOK.
Eine Hundeallergie ist eine individuelle Angelegenheit. Während die einen mit stark juckenden Augen und laufender Nase reagieren, bemerken andere die Allergie nur kaum durch ein leichtes Kratzen im Hals. Besonders einschränkend ist sie gerade für die Menschen, die sich sehnlichst ein vierbeiniges Familienmitglied wünschen. PETBOOK stellt daher einmal Hunderassen vor, die auch für Allergiker geeignet sein können. Dies hängt jedoch immer auch von der Art und Stärke der Allergie ab.
Wie kommt es zu einer Allergie?
Menschen, die allergisch auf Hunde sind, reagieren nicht ausschließlich auf die Haare, wie oft fälschlich angenommen wird, sondern auf ein spezifisches Eiweiß, das sich im Fell, Urin oder im Speichel der Tiere befindet. Besonders das Allergen Can f 1 ruft bei vielen Allergikern eine starke Reaktion hervor. Das Resultat ist oft ein starker Hustenreiz, brennende, juckende Augen und eine verstopfte oder laufende Nase.
In besonders starken Fällen leiden die Betroffenen unter Asthma und bei Kontakt zu Allergen-hervorrufenden Hunden kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der mitunter lebensbedrohlich sein kann. Daher sollten Allergiker mit starken Reaktionen vorsichtig im Umgang mit den Vierbeinern sein. 1
Geeignete Hunderassen für Allergiker
Es gibt einige Hunderassen, die weniger Allergene produzieren als andere und auf die Menschen mit einer Allergie seltener reagieren. Anders als es viele vermuten, lösen langhaarige Hunde oft weniger Allergien aus als ihre kurzhaarigen Artgenossen. Eine komplett hypoallergene Rasse gibt es allerdings nicht. Folgende Rassen gelten jedoch als allergikerfreundlich: 2
- Pudel
- Portugiesischer Wasserhund
- Malteser
- Yorkshire Terrier
- Basenji
Diese Hunderassen eignen sich überwiegend aufgrund ihrer Felleigenschaften gut für Allergiker. Die meisten von ihnen verlieren wenig Haare und weniger abgestorbene Hautzellen. Einige produzieren außerdem weniger Speichel und unterliegen keinem saisonalen Fellwechsel – alles Eigenschaften, die für Allergiker wichtig sind.
Dennoch ist zu beachten, dass es keine Garantie gibt. Daher ist es wichtig, vor der Anschaffung eines Hundes genügend Zeit mit ihm zu verbringen, um eine mögliche allergische Reaktion ausschließen zu können.
Zudem ist es ratsam, einen ausgiebigen Allergietest durchführen zu lassen, um herauszufinden, worauf genau man allergisch reagiert.
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Eignen sich Hybridrassen wie Labradoodle für Allergiker?
In den letzten Jahren wurden immer mehr sogenannte Designerhunde gezüchtet. Dabei handelt es sich um Hybridrassen, bei denen oft der Pudel eins der Elterntiere ist. Zu den bekanntesten gehören etwa der Labradoodle oder der Cockapoo. Die Idee dahinter: Durch die Einkreuzung des Pudels sollen die Tiere weniger Haaren und auch weniger Hautschuppen produzieren.
Aber Vorsicht! Beim Kreuzen vom Pudel mit anderen Rassen ist nie voraussagbar, wie sehr die spezielle Fellstruktur bei den Nachkommen ausgebildet ist. Oft lässt sich dies erst sicher feststellen, wenn die Hunde ein gewisses Alter erreicht haben. Da sich die meisten aber eher einen Welpen zulegen, besteht die Gefahr, dass der teure Designerhund am Ende wieder abgegeben werden muss.
Diese Hunderassen eignen sich nicht für Allergiker
Neben den Hunderassen, die sich gut für Allergiker eignen, gibt es leider auch Rassen, auf die Allergiker im besten Fall verzichten sollten, da sie vermehrt allergische Reaktionen hervorrufen.
- Beagle
- Berner Sennenhund
- Mops
- Neufundländer
- Schäferhund
Hyposensibilisierung bei Hundeallergie
Wenn der Leidensdruck durch die Allergie doch zu hoch ist und selbst allergikerfreundliche Rassen nicht infrage kommen, besteht die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Bei dieser Behandlung wird das Immunsystem schrittweise durch das Verabreichen einer geringen Menge an Allergenen an die Allergieauslöser gewöhnt, mit dem Ziel, die Beschwerden mittelfristig zu verringern.
Eine Behandlung dauert meist zwischen drei und fünf Jahren. Leider sind die Ergebnisse nicht garantiert und gerade bei Tierhaarallergien weniger untersucht. Durchgeführt wird sie in der Regel vom Hautarzt, der Betroffene über eine Injektion regelmäßig mit dem Allergen konfrontiert. 3