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Fast ausgestorben

Wie man den seltenen Islandhund hält und pflegt

Der Islandhund ist eine alte Hütehundrasse, die ihren Ursprung auf Island hat. Die Rasse wurde im 9. Jahrhundert von den Wikingern nach Island gebracht und entwickelte sich dort über die Jahrhunderte zu einem widerstandsfähigen und arbeitsfreudigen Hund
Der Islandhund stammt aus Island und gilt als nahezu ausgestorben Foto: picture alliance / Zoonar | Monika Scheurer
Dennis Agyemang
Redakteur

21. Oktober 2024, 11:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Fans von Hunderassen, die man nicht so häufig sieht, dürften den Islandhund lieben. Denn der flauschige Wach- und Familienhund ist extrem selten und somit den wenigsten bekannt.

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Herkunft

Der Islandhund gehört zu den ursprünglichen Hunderassen seines nordischen Inselstaats Island. So kann dieser Vierbeiner auf eine lange und vor allem bewegte Rassegeschichte zurückblicken. Denn den Überlieferungen nach kam der Islandhund bereits im 9. Jahrhundert mit den Wikingern nach Island. Dort passten sich die Hunde den teils rauen Wettergegebenheiten der Insel an und entwickelten sich zu einer eigenständigen Rasse. Schnell wurde der Vierbeiner zu einem unentbehrlichen Helfer in der Landwirtschaft. So half er den Bauern ihre Schafe, Pferde und andere Nutztiere auf den Weiden zu hüten.

Aufgrund der geografischen Abgeschiedenheit Islands war der Islandhund lange die einzige heimische Hunderasse, die dort existierte und sich entwickelte. Im 20. Jahrhundert gab es jedoch einen Wendepunkt, als die Rasse aufgrund von inzuchtbedingten Krankheiten und dadurch eingeschränkter Zucht kurz vor dem Aussterben stand. Dank des beherzten Eingreifens von engagierten Züchtern konnte der Bestand des Islandhundes gerettet und schlussendlich auch stabilisiert werden.

Aussehen & Fell

Der Islandhund ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund, der eine Schulterhöhe von etwa 42 bis 46 Zentimetern sowie ein Gewicht von 12 bis 16 Kilogramm erreicht. Dabei sind Weibchen in der Regel kleiner und leichter als Rüden. Hunde dieser Rasse verfügen über einen robusten Körperbau sowie einen keilförmigen Kopf. Die Ohren sind dreieckig und stehen aufrecht, was ihnen ein stets aufmerksames Aussehen verleiht.

Das Fell des Islandhundes gibt es in zwei verschiedenen Varianten: kurzhaarig und langhaarig. Beide verfügen über dichte Unterwolle sowie ein wetterfestes Deckhaar, das den Hund vor den extremen Wetterbedingungen seiner Heimat Island schützt. Farblich ist beim Isländer alles möglich: Es gibt ihn in Braun, Schwarz, Creme, Grau und Rot, meist mit weißen Abzeichen. Wie viele nordische Hunderassen trägt der Islandhund seine Rute eingerollt über dem Rücken.

Charakter & Gemüt

Islandhunde sind typische nordische Hüte-Spitze und das merkt man Vertretern dieser Rasse auch charakterlich an. So begeistern sie mit ihrem fröhlichen, neugierigen und verspielten Wesen. Gleichzeitig sind sie aber auch selbstbewusst, wachsam und neigen zum Bellen. Auf den Islandhund ist Verlass: Kein Besucher bleibt unangekündigt. Durch seine kinderliebe Art und seinen Hang beschützen zu wollen, eignet er sich – gut sozialisiert und in den richtigen Händen – auch als Familienhund. Wichtig ist aber auch bei ihm, dass er geistig und körperlich gut ausgelastet wird.

Erziehung

Der Islandhund wurde über Jahrhunderte als Hüte- und Wachhund gezüchtet und gehalten. Diese Qualitäten merkt man ihm heute noch deutlich an. Durch seine kooperative Art ist es verhältnismäßig leicht ihn zu trainieren und ihm neue Dinge beizubringen. Auf der anderen Seite ist er sehr bellfreudig, was lärmempfindliche Nachbarn durchaus stören kann. Daher sollte schon früh an dieser Thematik mit ihm gearbeitet werden, um sicherzustellen, dass sich dieser Vierbeiner nicht zum Dauerkläffer wird. Wie bei allen Hunden sollte auch hier früh mit einem guten Training sowie einer Sozialisierung begonnen werden. Dabei sollten Halter auf positive Anreize setzen und mit liebevoller Konsequenz vorgehen.

Haltung & Pflege

Grundsätzlich gilt der Islandhund als recht unkomplizierter Genosse, wenn er gut ausgelastet ist. Sein üppiges Haarkleid ist überraschenderweise wesentlich unkomplizierter in der Pflege. Hier reicht normalerweise wöchentliches bürsten des Fells. Während des Fellwechsels ändert sich dies aber schlagartig und Halter müssen plötzlich täglich zur Bürste greifen und das Fell von losen Haaren befreien.

Ernährung

Bei einem aktiven Hund wie dem Islandhund sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden. Je aktiver der Hund ist, desto größer sollten auch seine Portionen ausfallen. Fertigfutter sollte ausgewogen und frei von Zucker sein.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Auch wenn der Stammbaum des Islandhundes in einigen Fällen im Kreis gesprungen ist und es vermehrt zu Inzest in der Zucht gekommen sein soll, erfreut sich diese Rasse robuster Gesundheit. Daher sind keine rassespezifischen Krankheiten bekannt. Bei guter Pflege wird der Isländer im Schnitt 12 Jahre und älter.

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Der Islandhund im Überblick

  • Charakter: lebhaft, agil, wachsam
  • Größe: 42–46 cm
  • Gewicht: 12–16 kg
  • Fell: mittellang mit dichter Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
  • Besonderheiten: sehr seltene Hunderasse
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