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Seltener Jagdhund

Weshalb der Karelische Bärenhund nur in erfahrene Hände gehört

Der Karelische Bärenhund ist eine finnische Hunderasse, die ursprünglich in der Region Karelien, die zwischen Finnland und Russland liegt, gezüchtet wurde.
Der Karelische Bärenhund ist eine finnische Hunderasse, die ursprünglich in der Region Karelien, die zwischen Finnland und Russland liegt, gezüchtet wurde. Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

24. September 2024, 12:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Karelische Bärenhund ist eine finnische Hunderasse, die hierzulande nahezu unbekannt ist. In seiner Heimat wurde – und wird er noch – für die Jagd auf Großwild eingesetzt. Seine gute Nase, sein zähes Wesen und sein Mut machen ihn zum beliebten Jagdbegleiter.

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Herkunft

Der Karelische Bärenhund stammt aus Finnland und wird dort „Karjalankarhukoira“ genannt. Er gehört zu den sehr alten nordischen Hunderassen und wurde in Regionen der Beringstraße gezüchtet. Die liegt am äußersten Zipfel an der Grenze zu Russland. Recht früh bemerkten die Menschen sein Talent als zuverlässiger Jagd- und Schutzhund und setzten ihn für diese Aufgaben ein. Denn dieser Vierbeiner war robust genug, um die rauen Klimabedingungen zu überleben und gleichzeitig mutig genug, um Großwild wie Bären und Elche zu jagen. Allerdings liegt seine Spezialität darin, die Beutetiere aufzustöbern und die Jäger zu ihnen zu führen. Systematisch gezüchtet wurde der Karelische Bärenhund den Überlieferungen nach erst ab dem 19. Jahrhundert.

Aussehen & Fell

Der Karelische Bärenhund ist ein mittelgroßer Hund mit kompakter Statur, der eine Schulterhöhe von etwa 54 bis 60 Zentimeter erreicht. Dabei bringt er ein Gewicht von etwa 20 bis 30 Kilogramm auf die Waage. Hündinnen sind etwas kleiner und leichter als Rüden. Das Haarkleid des Karjalankarhukoira ist überwiegend schwarz und verfügt meist über weiße Abzeichen an Brust, Hals, Pfoten und Schwanzspitze. Charakteristisch sind seine aufrechten, dreieckigen Ohren, die dem Bärenhund stets einen wachsamen Ausdruck verleihen. Die Rute ist mittellang und hoch angesetzt.

Charakter & Gemüt

Charakterlich ist der Karelische Bärenhund ein Jagdhund durch und durch. Er ist für seinen starken Willen, seine Unabhängigkeit sowie seinen Mut bekannt, der ihn nicht ein mal vor verhältnismäßig riesigen Tieren, wie Bären und Elchen, zurückschrecken lässt. Auch wenn er grundsätzlich eher der selbstständige Typ ist, kann er dennoch recht enge Beziehungen zu seinen Menschen aufbauen. Ihnen ist er treu ergeben und hat einen ausgeprägten Schutzinstinkt, weshalb er oft auch als Wachhund eingesetzt wird. Dennoch ist er weder als Anfänger- noch als Wohnungshund geeignet. Artgenossen gegenüber kann sich der Karelische Bärenhund durchaus aggressiv verhalten. Das macht er aber in der Regel Menschen gegenüber nicht. Fremden begegnet er eher reservierter bis misstrauisch.

Erziehung

Der Karelische Bärenhund benötigt neben einer konsequenten Führung auch viel Bewegung. Das Leben in einer kleinen Stadtwohnung würde den Ansprüchen dieses Vierbeiners nicht gerecht werden. Dadurch, dass dieser Hund ein sehr unabhängiger Vertreter ist und darauf gezüchtet wurde bei der Jagd eigenständige Entscheidungen zu treffen, sollte schon früh mit gutem Training begonnen werden. Besonders der Rückruf sollte schon früh sitzen, da es sonst zu Problemen kommen kann, falls ihn mal sein Jagdtrieb überkommen sollte. Halter sollten zudem auch schon früh an einer Sozialisierung arbeiten und über eine hohe Hundeerfahrung verfügen, um sich gegenüber diesen mutigen und selbstbewussten Hund durchsetzen zu können.

Haltung & Pflege

Platz, viel Auslauf und eine Aufgabe – das sind im Wesentlichen die drei großen Punkte, die der Karelische Bärenhund neben einem liebevollen und konsequenten Umgang für ein glückliches Zuhause braucht. Neben körperlicher Auslastung will dieser Hund auch mental gefordert und gefördert werden.

Im Hinblick auf Körperpflege ist der Karjalankarhukoira denkbar unkompliziert. So sollte das weiche Fell ein- bis zweimal wöchentlich (während des Fellwechsels auch häufiger) gebürstet werden, um es von Schmutz und losen Haaren zu befreien.

Ernährung

Grundsätzlich benötigt dieser agile und muskulöse Hund ein hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil. Allerdings kann der Energieverbrauch eines Jagdhundes durchaus unterschiedlich sein und hängt sehr von seinen Aufgaben ab. So legt beispielsweise ein Stöberhund viele Kilometer zurück und verbraucht so natürlich auch entsprechend viel Energie. Während ein Hund bei der Wasserarbeit zwar nicht so weite Strecken läuft, setzt dies dennoch eine hohe körperliche Anstrengung voraus, die bei der Futtermenge durchaus beachtet werden sollte.

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Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Karelische Bärenhund gilt grundsätzlich als gesunde Hunderasse, von der bislang keine rassebedingten Erkrankungen bekannt sind. Allerdings sollten sich potenzielle Halter bewusst sein, dass Hunde dieser Rasse recht hitzeempfindlich sind. Daher sollten sie bei heißen Tagen nicht schutzlos der Sonne ausgesetzt sein und immer Zugang zu einem kühlen und schattigen Plätzchen haben.

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Der Karelische Bärenhund im Überblick

  • Charakter: mutig, selbstständig, willensstark
  • Größe: 54–60 cm
  • Gewicht: 20–30 kg
  • Fell: mittellang mit dichter Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–13 Jahre
  • Besonderheiten: sollte ausschließlich in erfahrene Hände wie die eines Jägers kommen
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