Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
In Deutschland selten

Wie man den ungarischen Hütehund Mudi hält und pflegt

Mudi
Charakteristisch für den Mudi ist, dass sein Fell am Kopf und an den Gliedmaßen kurz und glatt und am restlichen Körper gelockt und lang ist. Foto: Getty Images / Sue Thatcher
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

19. März 2025, 11:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Mudi ist ein vielseitiger ungarischer Hütehund, der für seine Intelligenz, Eigenständigkeit und enge Bindung zu seinen Menschen bekannt ist. Trotz seiner geringen Größe zeigt er bemerkenswerte Arbeitsfähigkeit und Wachsamkeit. Ob als Herdentreiber, Wachhund oder sportlicher Begleiter – der Mudi ist ein echtes Multitalent. Doch passt dieser energiegeladene und lernfreudige Hund zu jedem? Wer sich für einen Mudi entscheidet, sollte seine Bedürfnisse genau kennen, denn ohne ausreichende Beschäftigung wird dieser kluge Vierbeiner schnell unzufrieden.

Artikel teilen

Der Mudi ist ein ungarischer Hütehund, der sich durch seine Vielseitigkeit, Intelligenz und Robustheit auszeichnet. Ursprünglich für die Viehhaltung gezüchtet, ist er in Ungarn nach wie vor ein unverzichtbarer Helfer für Landwirte und Hirten. Sein natürlicher Arbeitswille, gepaart mit einem mutigen und aufmerksamen Wesen, macht ihn zu einem herausragenden Begleiter sowohl im Arbeitsalltag als auch im Hundesport.

Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten ist der Mudi außerhalb Ungarns noch relativ selten. In Deutschland werden jährlich nur wenige Welpen registriert, doch seine Beliebtheit wächst – insbesondere in skandinavischen Ländern. Wer einen Mudi als Familienhund hält, sollte wissen, dass diese Hunde eine enge Bindung zu ihren Menschen eingehen, aber auch klare Führung und ausreichend Beschäftigung brauchen. Er eignet sich für aktive Menschen, die Freude an Bewegung und geistiger Herausforderung haben.

Herkunft

Der Mudi hat seine Wurzeln in Ungarn und entstand vermutlich durch natürliche Kreuzungen zwischen ungarischen Treib- und Hütehunden mit kleinen stehohrigen Schäferhunden aus Deutschland, wie dem Schäferspitz oder dem Pommern-Spitz. Erste schriftliche Hinweise auf diese Rasse finden sich in einem ungarischen Buch aus dem Jahr 1815. Als eigenständige Rasse wurde der Mudi erst 1936 offiziell beschrieben und nach einem besonders typvollen Vertreter benannt. Er zählt neben dem Puli und dem Pumi zu den drei ungarischen Hütehundschlägen. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkannte ihn 1966 an.

Obwohl er in Ungarn weit verbreitet ist, bleibt die Population weltweit überschaubar. In Deutschland gibt es jährlich nur wenige registrierte Welpen. Das Zuchtbuch ist noch offen, sodass standardkonforme Hunde ohne Abstammungsnachweis aufgenommen werden können.

Aussehen & Fell

Der Mudi ist ein mittelgroßer, sportlicher Hund mit einer Schulterhöhe von 38 bis 47 cm und einem Gewicht von 8 bis 13 kg. Sein Körperbau ist harmonisch, mit einer klar erkennbaren Keilform des Kopfes und aufrecht stehenden Ohren, die ihm einen wachsamen Ausdruck verleihen.

Das Fell ist mittellang, dicht und gewellt oder gelockt. An Kopf und Vorderseite des Körpers ist das Haar kürzer und glatt. Die häufigste Farbe ist Schwarz, doch es gibt auch rehfarbene, weiße, graue sowie blue-merle Exemplare. Kleine weiße Abzeichen sind toleriert, aber nicht erwünscht. Einige Mudis haben eine natürliche Stummelrute.

Das Haarkleid ist witterungsbeständig und pflegeleicht, sodass gelegentliches Bürsten genügt.

Charakter & Gemüt

Der Mudi ist klug, aufmerksam und arbeitsfreudig. Als Hütehund zeigt er eine hohe Eigenständigkeit, bleibt dabei jedoch führbar und treu gegenüber seiner Bezugsperson. Er ist mutig, unerschrocken und nutzt Blickkontakt sowie Bellen zur Kontrolle von Vieh.

Innerhalb der Familie ist er anhänglich und verspielt. Besonders zu seiner Bezugsperson entwickelt er eine enge Bindung. Fremden gegenüber bleibt er meist reserviert, jedoch nicht aggressiv. Er ist ein aufmerksamer Wachhund und neigt zu häufigem Bellen. Sein sensibles Wesen erfordert eine konsequente, aber einfühlsame Erziehung.

Erziehung

Mudis sind intelligente Hunde mit einem ausgeprägten Arbeitswillen. Sie lernen schnell, benötigen jedoch eine konsequente, aber sanfte Erziehung. Härte oder Ungeduld verunsichern sie, weshalb positive Verstärkung der beste Weg ist. Frühe Sozialisierung ist entscheidend, um mögliche Unsicherheiten gegenüber Fremden und anderen Tieren zu vermeiden. Der Besuch einer Welpen- und Hundeschule kann helfen, die Erziehung zu unterstützen.

Da Mudis eigenständig denken, ist es wichtig, ihnen sinnvolle Aufgaben zu geben. Sie sind keine reinen Befehlsempfänger, sondern erwarten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrem Halter.

Richtige Haltung & Pflege

Der Mudi braucht viel Bewegung und geistige Auslastung. Ohne Arbeit oder sportliche Herausforderungen kann er Verhaltensprobleme entwickeln. Agility, Dog Dancing oder Obedience sind geeignete Aktivitäten.

Da er keinen ausgeprägten Jagdtrieb hat, kann er oft problemlos ohne Leine laufen. Dennoch sollte sein Training gefestigt sein, um eine sichere Kontrolle zu gewährleisten. Sein pflegeleichtes Fell erfordert nur gelegentliches Bürsten. Während des Fellwechsels empfiehlt sich tägliches Kämmen. Auch Krallen und Ohren sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Ernährung

Der Mudi benötigt eine proteinreiche Ernährung mit hochwertigem Fleisch als Hauptbestandteil. Sowohl Trocken- als auch Nassfutter sind geeignet, sofern sie keine minderwertigen Füllstoffe enthalten.

Welpen sollten häufiger gefüttert werden als erwachsene Hunde, denen zwei Mahlzeiten pro Tag genügen. Die Futtermenge richtet sich nach Größe und Aktivitätslevel des Hundes. Futterumstellungen sollten langsam erfolgen, um Verdauungsproblemen vorzubeugen. Frisches Wasser muss immer zur Verfügung stehen.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Mudi ist eine robuste Rasse mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Genetische Erkrankungen treten selten auf, jedoch können Hüftdysplasie, Augenkrankheiten und Epilepsie vorkommen.

Mehr zum Thema

Der Mudi im Überblick

  • Größe & Gewicht: 38–47 cm, 8–13 kg
  • Fell & Farben: Mittellang, wellig bis gelockt
  • Charakter: Intelligent, wachsam & anhänglich
  • Erziehung: Leicht zu trainieren, benötigt konsequente, einfühlsame Führung
  • Haltung: Ideal für aktive Menschen, braucht viel Bewegung und mentale Auslastung
  • Gesundheit: Robust, selten genetische Erkrankungen
Themen Glossar

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.