
10. Februar 2025, 8:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Norwegische Buhund ist ein echter Allrounder: Einst an der Seite von Wikingern als Wach-, Hüte- und Farmhund tätig, hat er sich über die Jahrhunderte als vielseitiger Gebrauchshund bewährt. Sein Name leitet sich vom norwegischen Wort „bu“ ab, was sowohl „Hof“ als auch „Vieh“ bedeutet – ein Hinweis auf seine ursprünglichen Aufgaben.
Der Norwegische Buhund ist ein vielseitiger, intelligenter und energischer Hüte- und Wachhund aus Skandinavien. Mit seinem kompakten, quadratischen Körperbau, den Stehohren und der charakteristisch eingerollten Rute verkörpert er den typischen Spitz. Ursprünglich zur Bewachung von Höfen und zum Hüten von Vieh gezüchtet, ist er heute ein aktiver Begleiter für sportliche Familien. Doch was macht den Norwegischen Buhund so besonders – und für wen ist er der richtige Hund?
Herkunft
Die Geschichte des Norwegischen Buhunds reicht weit in die Vergangenheit zurück. Archäologische Funde aus Wikingergräbern des 10. Jahrhunderts belegen, dass Hunde dieser Rasse schon damals den Seefahrern als treue Begleiter dienten. Sie bewachten Haus und Hof, hüteten das Vieh und hielten Nagetiere fern.
Die moderne Zucht des Buhunds begann Anfang des 20. Jahrhunderts in Norwegen, als die Rasse auf landwirtschaftlichen Ausstellungen gezeigt wurde. Im Jahr 1920 fanden die ersten Ausstellungen mit Norwegischen Buhunden statt, und 1939 wurde der Norsk Buhundklubb gegründet. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkannte die Rasse 1963 offiziell an.
Heute ist der Norwegische Buhund außerhalb Skandinaviens noch relativ selten, erfreut sich aber in Großbritannien, Australien und den USA zunehmender Beliebtheit.
Aussehen & Fell
Der Norwegische Buhund ist ein mittelgroßer Spitz mit quadratischem Körperbau und markantem Erscheinungsbild. Er hat spitze, aufrecht stehende Ohren, einen kräftigen Hals und eine hoch angesetzte, fest über dem Rücken eingerollte Rute. Sein Ausdruck ist aufmerksam und freundlich. Rüden erreichen im Schnitt eine Widerristhöhe von 43 bis 47 cm und bringen etwa ca. 14-18 kg auf die Waage. Weibchen sind meist etwas kleiner und zierlicher.
Das Fell besteht aus dichter Unterwolle und hartem, wetterbeständigem Deckhaar. Am Kopf und an den Vorderläufen ist das Haar kürzer, am Hals, an der Brust, an den Hinterläufen und an der Rute ist es länger. Farblich ist das Fell meist Weizenfarben oder Schwarz.
Charakter & Gemüt
Der Norwegische Buhund ist mutig, intelligent und menschenbezogen. Er ist wachsam, bellfreudig und voller Energie – ein typischer Arbeitshund, der gerne Aufgaben übernimmt.
Er gilt als freundlich und kinderlieb, braucht aber eine konsequente Erziehung und viel Bewegung. Seiner Familie gegenüber ist er loyal und anhänglich, Fremden gegenüber oft zurückhaltend. Sein ausgeprägter Wachinstinkt macht ihn zu einem aufmerksamen Wächter, auch wenn er in der Regel keine aggressiven Tendenzen zeigt.
Mit anderen Haustieren versteht er sich gut, sofern man ihn früh mit ihnen sozialisiert. Sein Jagdtrieb ist gering, aber sein Beschützerinstinkt kann manchmal dazu führen, dass er andere Tiere oder auch Kinder spielerisch „zusammenhalten“ will.
Erziehung
Der Norwegische Buhund ist intelligent und lernfreudig, was seine Erziehung erleichtert. Dennoch braucht er eine klare Führung, da er sonst eigene Entscheidungen trifft. Bei seiner Erziehung sind Konsequenz und positive Verstärkung entscheidend. Sein ausgeprägtes Bellen sollte man von klein auf in geregelte Bahnen lenken. Wie bei allen Hunden sollten Halter auch hier auf eine frühe Sozialisation mit anderen Hunden und Menschen sorgen. Grundsätzlich lässt sich hier sagen: Dieser Vierbeiner ist für aktive Halter mit Hundeerfahrung geeignet. Anfänger dürften mit dem Norwegischen Buhund schnell an ihre persönlichen Grenzen kommen.
Richtige Haltung & Pflege
Der Buhund ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung und geistige Beschäftigung braucht. Er fühlt sich in einer ländlichen Umgebung mit viel Platz am wohlsten, kann aber bei ausreichender Beschäftigung auch in der Wohnung gehalten werden.
Sein wetterfestes Fell ist pflegeleicht, haart aber stark, besonders während des Fellwechsels. Regelmäßiges Bürsten verringert den Haarverlust. Baden ist nur selten nötig, da der Schmutz meist von selbst aus dem Fell fällt. Dennoch sollte erwähnt werden, dass seine Ohren und Krallen besondere Pflege benötigen.
Ernährung
Der Norwegische Buhund ist ein aktiver Hund mit entsprechendem Energiebedarf. Hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil, wenig Getreide und gesunden Fetten sind ideal. Da diese Rasse zu Übergewicht neigt, sollten Halter das Gewicht ihres Hundes stets im Auge behalten und Leckerlis nur in Maßen füttern. Insgesamt sollte man die Futtermenge immer an Faktoren wie Alter und Bewegung anpassen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Norwegische Buhund gilt insgesamt als robuste Hundrasse mit wenigen rassetypischen Erkrankungen. Dennoch gibt es einige gesundheitliche Aspekte, die man beachten sollte. So können Hüftdysplasie (HD) sowie verschiedene Augenerkrankungen gelegentlich vorkommen. Aufgrund seines dichten Fells sollte dieser Vierbeiner im Sommer geschont werden, da er sehr hitzeempfindlich ist. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine angepasste Haltung tragen dazu bei, die Gesundheit des Hundes zu erhalten.

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Der Norwegische Buhund im Überblick
- Größe: Rüden 43–47 cm, Hündinnen 41–45 cm
- Gewicht: Rüden 14–18 kg, Hündinnen 12–16 kg
- Fell & Farbe: Weizenfarben oder schwarz, dichtes, wetterfestes Fell
- Charakter: Mutig, wachsam & freundlich
- Besonderheiten: Hohe Bellfreudigkeit, energiegeladen, familienfreundlich
- Lebenserwartung: 12–15 Jahre