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Seltene Hunderasse

Deshalb gehört der Ostsibirische Laika nur in erfahrene Hände

Mit ihrem wetterfesten Fell und ihrer agilen Natur ist der ostsibirische Laika für das Leben in extremen Klimazonen prädestiniert.
Mit ihrem wetterfesten Fell und ihrer agilen Natur ist der ostsibirische Laika für das Leben in extremen Klimazonen prädestiniert. Foto: Getty Images / Zoya2222
Dennis Agyemang
Redakteur

19. Januar 2025, 8:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Ostsibirische Laika, die größte der russischen Laika-Rassen, beeindruckt durch seine Vielseitigkeit und Eigenständigkeit. Ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, verbindet er robuste Arbeitseigenschaften mit einer engen Bindung zu seinem Besitzer. Seine markante Stimme, mit der er seine Beute in Schach hält, ist ebenso charakteristisch wie sein wolfsähnliches Aussehen.

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Der ostsibirische Laika ist ein wahres Multitalent. Von den dichten Wäldern Sibiriens bis zu den Weiten Kamtschatkas wird er traditionell nicht nur zur Jagd, sondern auch als Schlitten- und Wachhund geschätzt. Seine Intelligenz und Ausdauer machen ihn zu einem zuverlässigen Partner, während seine Eigenständigkeit und sein ausgeprägter Jagdtrieb besondere Erfahrung in der Haltung und Erziehung erfordern. Diese seltene Rasse ist in Europa kaum verbreitet und bleibt in ihrer Heimat Russland vor allem erfahrenen Jägern vorbehalten.

Herkunft

Der Ostsibirische Laika stammt aus den waldreichen Gebieten Ostsibiriens und des Fernen Ostens, insbesondere zwischen dem Jenissei und Kamtschatka. Seine Ursprünge reichen weit zurück und sind bei den hocharktischen Jagd- und Schlittenhunden zu suchen. Die gezielte Zucht begann erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als der Allunionskynologenkongress 1947 die ersten Standards für den russischen Laika festlegte. Der ostsibirische Laika entstand aus Kreuzungen von Ewenkischen, Lamutsker und Amur-Laiki. Zuchtziel war vor allem die Optimierung der jagdlichen Eigenschaften: Ein ausgeprägter Geruchssinn, Orientierung und Mut zeichneten ihn aus.

Der erste offizielle Standard wurde 1981 verabschiedet, die letzte Aktualisierung erfolgte 2010. Heute ist der Ostsibirische Laika in Russland immer noch weit verbreitet, vor allem für die Jagd auf Zobel, Eichhörnchen und Federwild. Während der Sowjetzeit wurden Laika-Rassen gezielt für verschiedene Aufgaben spezialisiert. Aufgrund seines breiten Einsatzspektrums ist der Ostsibirische Laika jedoch ein vielseitiger Gebrauchshund geblieben.

Aussehen & Fell

Mit einer Schulterhöhe von 53 bis 65 cm und einem kräftigen, muskulösen Körperbau vermittelt der Ostsibirische Laika auf den ersten Blick Robustheit. Das wolfsähnliche Aussehen wird durch ein dichtes, wetterfestes Fell aus grobem Deckhaar und weicher Unterwolle verstärkt. An Hals und Schultern bildet sich ein charakteristischer Kragen, bei Rüden zusätzlich eine Mähne.

Die Fellfarben sind vielfältig: weiß, schwarz, grau, rot, braun und getupft sind nach dem FCI-Standard zugelassen. Auffällig sind die dreieckigen, aufrecht stehenden Ohren und die über den Rücken gerollte Rute. Trotz regionaler Unterschiede in Farbe und Kopfform bleibt der Ostsibirische Laika insgesamt ein harmonisch proportionierter Hund.

Charakter & Gemüt

Die Ostsibirische Laika verbindet Selbständigkeit mit einer tiefen Bindung an ihren Besitzer. Er arbeitet selbständig, sucht aber regelmäßig den Kontakt zu seinem Menschen. Dieses Verhalten macht ihn zu einem hervorragenden Jagdpartner, der sich nie zu weit entfernt.

In der Familie ist er ausgeglichen, verspielt und freundlich, besonders im Umgang mit Kindern zeigt er sich rücksichtsvoll. Dennoch ist Vorsicht geboten: Aufgrund seiner Kraft und seines Jagdtriebs sollten Kinder nur unter Aufsicht mit ihm spielen. Fremden gegenüber verhält sich der Laika zurückhaltend, was ihn zu einem guten Wachhund macht.

Erziehung

Die Erziehung der Ostsibirischen Laika erfordert Erfahrung und Konsequenz. Sein starker Wille und seine Eigenständigkeit können für unerfahrene Halter schnell zur Herausforderung werden. Eine frühe Sozialisierung und der Aufbau einer engen Bindung sind unerlässlich. Positive Verstärkung ist der Schlüssel, um seinen Arbeitswillen und seine Kooperationsbereitschaft zu fördern.

Besonders wichtig ist es, seinen Jagdtrieb zu kontrollieren, was intensives Training und klare Kommandos erfordert. Der Laika ist kein Hund für blinden Gehorsam – Geduld und Verständnis für sein ursprüngliches Wesen sind entscheidend.

Richtige Haltung & Pflege

Der Ostsibirische Laika benötigt viel Bewegung und mentale Auslastung. Ein großes Grundstück und regelmäßige Aktivitäten wie Wandern, Jagen oder andere anspruchsvolle Aufgaben sind ideal. Eine reine Haltung in der Wohnung oder im Zwinger entspricht nicht seinem Wesen. Die Fellpflege ist unkompliziert: Wöchentliches Bürsten reicht aus, um abgestorbene Haare zu entfernen. Ein Bad ist selten nötig, da sein Fell Schmutz gut abweist.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Fleischanteil ist entscheidend für die Gesundheit des Ostsibirischen Laika. Gemüse, Obst und Kohlenhydrate wie Reis können die Futterration ergänzen. Industrielles Futter sollte von hoher Qualität sein, um alle Nährstoffe in der richtigen Menge zu liefern. Ein individuell abgestimmter Futterplan vom Tierarzt kann helfen, Über- oder Unterversorgungen zu vermeiden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Ostsibirische Laika gilt als ausgesprochen robust und gesund. Daher treten erblich bedingte Krankheiten wie Hüft- und Ellenbogendysplasie (HD und ED) selten auf, können jedoch durch verantwortungsvolle Zucht und artgerechte Haltung weiter minimiert werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind dennoch empfehlenswert, um die Gesundheit zu überwachen.

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Der Ostsibirische Laika im Überblick

  • Größe: 53–65 cm
  • Gewicht: 20–30 kg
  • Fell: Dichtes Doppelhaar, viele Farbvariationen
  • Charakter: Selbstständig, loyal, intelligent, ausgeglichen
  • Besonderheiten: Stark ausgeprägter Jagdtrieb
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