14. November 2024, 14:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Papillon eignet sich aufgrund seines freundlichen Wesens gut als Anfängerhund. Charakteristisch für die Rasse sind die Schmetterlingsohren. Trotz ihrer geringen Größe sollten diese intelligenten Hunde nicht unterschätzt werden.
Herkunft
Auch wenn der Papillon auf den ersten Blick wie eine moderne Moderasse wirkt, geht seine Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurück. Dort findet sich die Rasse bereits auf Gemälden in Frankreich. Wahrscheinlich ist dies auch eines der Ursprungsländer – gemeinsam mit England und Belgien. Die genaue Entstehung lässt sich nicht mehr ganz genau zurückverfolgen. Vor allem Adelige sollen sich an dem kleinen Begleithund erfreut haben. Auch im britischen Königshaus waren die Hunde beliebt.
Eine systematische Zucht fand erst Ende des 19. Jahrhunderts statt. Ein erster Rassestandard wurde im Jahr 1905 festgelegt. Offiziell anerkannt wurde die Rasse durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) allerdings erst 1990 und wird dort unter dem Namen „Epagneul Nain Continental (ECN)“ geführt und ist im deutschen Sprachraum auch als Kontinentaler Zwergspaniel bekannt.
Aussehen & Fell
Das hervorstechendste Merkmal des Papillon sind seine großen, spitz zulaufenden, stehenden Ohren. Sie erinnern an einen Schmetterling, was der Rasse den Namen gab. Im Deutschen werden sie auch manchmal Schmetterlingshunde genannt. Die Ohren können mit langen gewellten Haaren geschmückt sein, was den „Schmetterlingseffekt“ noch verstärkt. Manchmal findet sich auch eine Variante dieser Rasse mit hängenden Ohren, die auf Französisch mit dem Ausdruck „Phalene“ bezeichnet wird.
Ansonsten handelt es sich beim Papillon um einen kleinen Spaniel mit langem Haar und einem normalen, harmonischen Körperbau. Der Fang ist nicht ganz so kurz wie bei anderen Spaniels, laut Standard aber kürzer als der Schädel. Die Rute ist hoch angesetzt, eher lang, mit üppigen Fransen, die einen schönen Federbusch bilden. Mit einer Widerristhöhe von 28 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 2,5 und 5 Kilogramm gehört der Papillon zu den kleinsten Hunderassen der Welt.
Charakter & Gemüt
Auch wenn es sich bei dem Papillon um einen Begleithund handelt, ist er kein Schoßhündchen. Immerhin stammt die Rasse vom Spaniel ab und hat damit Jagdhundeblut. Allerdings laufen diese Hunde höchstens mal Eichhorn oder Maus hinterher. Vielmehr sind sie an der Gesellschaft ihrer Menschen interessiert. Sie möchten gern überall dabei sein und aktiv am Alltag teilhaben. Dementsprechend sind sie sehr zugewandt und haben ein freundliches Wesen. So sollen sie sich nicht nur gut mit Artgenossen, sondern auch mit anderen Tieren wie Katzen verstehen.
Leider wird der Papillon wie viele kleine Hunde immer wieder unterschätzt und unterfordert. Dabei handelt es sich um clevere Kerlchen, die gefordert werden wollen. Stundenlang auf dem Sofa zu hocken oder in Handtaschen herumgetragen zu werden, ist für diese Rasse nichts. Sie wollen gerne etwas erleben – am besten mit ihrem Menschen zusammen.
Erziehung
Auch wenn die Rasse als Anfängerhund gilt, sollte man einiges an Arbeit in die Erziehung stecken. Ähnlich wie andere kleine Rassen wie der Chihuahua oder Zwergspitz neigt der Papillon zum Kläffen. Daran sollte man früh arbeiten. Das funktioniert bei dieser sensiblen Rasse gut über positive Verstärkung. Strenge und harsche Befehle können die Hunde verunsichern, was nicht bedeutet, dass man nicht konsequent bleiben muss. Der Besuch einer Hundeschule bietet sich daher an. Nicht nur für einen guten Grundgehorsam, sondern auch für eine gute Sozialisierung. Diese ist bei kleinen Hunden besonders wichtig.
Zwar gelten Papillons gegenüber Artgenossen als aufgeschlossen. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie mit großen Hunden schlechte Erfahrungen machen, wenn diese im Spiel unvorsichtig sind oder die kleinen Spaniel erst gar nicht ernst nehmen.
Im Hinblick auf Beschäftigung ist geistige Auslastung wichtig. Der Papillon gilt als recht intelligent. Daher bieten sich das Lernen von Klicks, Suchspiele aber auch Sportarten wie Dogdancing oder Agility an.
Richtige Haltung & Pflege
Die anpassungsfähigen Hunde fühlen sich in einer kleinen Stadtwohnung, aber auch auf dem Land wohl. Da sie als Begleithunde gezüchtet wurden, können sie in der Regel schlecht allein bleiben und wollen ihre Menschen am liebsten den ganzen Tag um sich haben. Auch ein Zweithund sollte keine Rechtfertigung sein, die Tiere stundenlang allein zu lassen. Dessen sollte man sich vor Anschaffung bewusst sein.
Das Fell ist zwar lang, aber nicht so pflegeintensiv wie bei anderen Rassen. Da der Papillon keine Unterwolle besitzt, genügt es, sein Fell zwei- bis dreimal wöchentlich gründlich zu bürsten und zu kämmen. Waschen ist in der Regel nicht nötig.
Ernährung
Der Papillon stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Ein Futter, das extra für kleine Rassen angepriesen wird, ist nicht nötig. Höchstens beim Trockenfutter sollte man darauf achten, dass die Krokettengröße angemessen ist. Zudem sollte man bei der Berechnung der Futtermenge beachten, dass die Angaben bei vielen Herstellern erst ab fünf oder acht Kilogramm Körpergewicht beginnen. Daher sollte man einmal ausrechnen, welche Futtermenge das eigene Tier benötigt. Dies hängt nicht nur vom Gewicht, sondern auch von Alter, Lebensstil und Geschlecht ab. Am besten lässt man sich hierzu von seinem Tierarzt beraten.
Anfälligkeit für Krankheiten
Rassetypische Erbkrankheiten gibt es kaum beim Papillon. Allerdings kommt es – wie bei vielen kleinen Rassen – häufig zur Patellaluxation, dem Verschieben der Kniescheibe. Dies kann zu Schmerzen führen und im schlimmsten Fall eine Operation erfordern. Zudem sind die Hunde durch ihren filigranen Körperbau recht zerbrechlich und können sich im wilden Spiel mit schwereren Artgenossen schneller verletzen. Auch die fehlende Unterwolle kann die Hunde empfindlicher gegenüber Hitze und Kälte machen, was sich letztendlich auch auf die Gesundheit auswirken kann.
Italienisches Windspiel
Clumber Spaniel
Basset Hound
Der Papillon im Überblick
- Charakter: aufgeweckt, intelligent, lebhaft, menschenbezogen
- Größe: 20–30 cm
- Gewicht: 2,5–5 kg
- Fell: weiß mit Flecken, mehrfarbig; lang, fein, ohne Unterwolle
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
- Besonderheiten: als Stadthund und für Anfänger geeignet