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Spezielles Fell

Ungarischer Hirtenhund Puli – so aufwendig ist die Haltung und Pflege

Der Puli ist eine aus Ungarn stammende Hunderasse, die traditionell als Hirten- und Treibhund eingesetzt wurde. Besonders charakteristisch ist sein dichtes, zottiges Fell, das ihn unverwechselbar macht.
Der Puli ist eine aus Ungarn stammende Hunderasse, die traditionell als Hirten- und Treibhund eingesetzt wurde. Besonders charakteristisch ist sein dichtes, zottiges Fell, das ihn unverwechselbar macht. Foto: Getty Images for Westminster Ken
Dennis Agyemang
Redakteur

12. Februar 2025, 6:54 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Puli ist eine kleine bis mittelgroße Hunderasse aus Ungarn. Bekannt ist der Hirtenhund vor allem für sein charakteristisches Aussehen, bei dem vor allem sein gelocktes Fell im Rasta-Look ins Auge fällt. Doch der Puli hat weit mehr zu bieten als sein auffälliges Äußeres.

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Der Puli ist eine aus Ungarn stammende Hunderasse, die traditionell als Hirten- und Treibhund eingesetzt wurde. Besonders charakteristisch ist sein dichtes, zotteliges Fell, das ihn unverkennbar macht. Neben seinem besonderen Äußeren punktet der Puli mit Intelligenz und Wachsamkeit – Eigenschaften, die ihn zu einem treuen Begleiter machen.

Herkunft

Der Puli stammt ursprünglich aus Ungarn, wo er in den Weiten der Puszta als Hüte- und Treibhund zur Bewachung der Schafherden eingesetzt wurde. Die ursprünglichen Hunde, die quasi die rechte Hand der Hirten waren und sie bei ihrer Arbeit unterstützten, hatten zunächst ein anderes Aussehen. So waren sie den Überlieferungen zufolge hochbeiniger und hatten nicht das lange, zottelige Fell, das heute als rassetypisch gilt. Denn das wäre für die Herdenschutzarbeit alles andere als praktisch, da es die Sicht- und Bewegungsfreiheit erheblich einschränken würde.

Vielmehr wurde das üppige Fell in den letzten Jahrzehnten angezüchtet. So war das Fell dieser Hunde zwar schon immer recht zottelig, aber nicht vergleichbar mit dem, was heute als „typisch“ für Pulis gilt. Außerdem hatten sie, so wird berichtet, freie, wache Augen, die nicht durch die Zotteln verdeckt waren. Genetischen Tests zufolge liegt der Puli genetisch irgendwo zwischen Schnauzer und Pudel. Die Wurzeln der Rasse werden in Tibet vermutet, worauf auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tibet Terrier hindeutet.

Aussehen & Fell

Der Puli, wie man ihn heute kennt, ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund mit langem, üppigem, manchmal bis zum Boden reichendem, zottigem oder drahtigem Fell. Häufig sind die Locken verfilzt, was ihm sein charakteristisches Rastahaar verleiht. Die Fellfarbe reicht von schwarz über grau bis cremefarben. Puli-Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 39 bis 45 Zentimetern und ein Gewicht von 13 bis 15 Kilogramm, während die Hündinnen im Durchschnitt etwas kleiner und leichter sind.

Charakter & Gemüt

Dass der Puli lange Zeit als Hirtenhund gezüchtet wurde, merkt man ihm heute noch an. Das muss aber nichts Schlechtes sein. So bewacht er heute eben keine Schafherden mehr, sondern seine Menschen und das gemeinsame Heim. Deshalb eignet er sich als aufmerksamer Familienhund. Vor allem für Halter, die es am anderen Ende der Leine etwas temperamentvoller mögen. Alles in allem ist das sympathische Energiebündel intelligent, gelehrig und wendig.

Und auch Ankömmlinge und Besucher werden von ihm stets zuverlässig angekündigt, denn dem Puli entgeht nichts. Hunde dieser Rasse haben eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Eigenschaften, die sie aus ihrer Zeit als Hütehunde mitgebracht haben. Während Pulis eine enge Beziehung zu ihren Menschen aufbauen, sind sie Fremden gegenüber eher zurückhaltend.

Erziehung

Da der Puli ein ziemlich cleveres Kerlchen ist, lässt er sich recht einfach neue Dinge beibringen. Vorausgesetzt, die Halter haben Vorerfahrung und wissen, was sie tun. In der Regel ist der Puli zwar lernfreudig, aber er kann durchaus auch einen gewissen Eigensinn an den Tag legen. Mit Training und Sozialisation sollte früh angefangen werden. Halter sollten hier auf eine liebevolle, aber konsequente Erziehung setzen und mit positiver Verstärkung arbeiten.

Richtige Haltung & Pflege

Wie man sich denken kann, ist die Fellpflege beim Puli die größte Herausforderung, der sich die Besitzer regelmäßig stellen müssen. Hunde dieser Rasse bewegen sich viel und gerne, brauchen aber viel Fellpflege – vor allem, wenn man mit ihnen im Wald war. Es muss immer darauf geachtet werden, dass das lockige Fell nicht zu sehr verschmutzt, was die Bewegungsfreiheit in der Natur doch sehr einschränkt.

Sollte das Fell einmal nass werden, dauert es recht lange, bis es wieder trocken ist. Ansonsten ist der Puli recht genügsam und stellt keine allzu großen Ansprüche an seine Haltung. Wichtig ist nur, dass er körperlich und geistig gefordert und gefördert wird, denn im Zweifelsfall neigt er dazu, sich bei Langeweile und Unterforderung an der Inneneinrichtung zu vergreifen und sich so auszutoben.

Gut zu wissen: Pulis verlieren kaum einzelne Haare, da diese in den Locken hängen bleiben. Stattdessen kann es dazu kommen, dass mal eine komplette Zottel abfällt, aber die lässt sich schnell lokalisieren und aufheben. Dennoch ist ein Puli nicht unbedingt der ideale Traumhund für Menschen, die in einer steril sauberen Wohnung leben wollen, da das besondere Fell des Pulis durch seine Beschaffenheit recht viel Dreck mit in die eigenen vier Wände befördert.

Ernährung

Je mehr der Puli für sportliche oder dienstliche Aktivitäten eingesetzt wird, desto höher ist sein Energiebedarf. Die Futtermenge sollte daher dem Aktivitätsniveau angepasst werden. Wer eine natürlichere Fütterung wünscht, kann auch hier die Fütterung mit selbst zubereitetem Frischfleisch oder das Barfen in Betracht ziehen. Bei Fragen dazu und natürlich auch bei allen anderen Fragen zur optimalen Zusammensetzung und Menge des Futters hilft der Fachhandel oder auch der Tierarzt weiter.

Anfälligkeit für Krankheiten

Grundsätzlich erfreuen sich Hunde dieser Rasse in der Regel einer recht robusten Gesundheit. Dennoch kann es auch hier zu Hüftgelenksdysplasien kommen, die den Pulis das Leben erschweren können. Bei guter Gesundheit hat dieser Hund bis zu 16 Jahre alt werden.

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Der Puli im Überblick

  • Charakter: aufmerksam, agil und kinderlieb
  • Größe: 39–45 cm
  • Gewicht: 13–15 kg
  • Fell: grobes Deckhaar mit feinerer Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–16 Jahre
  • Besonderheiten: besonders ist das auffällige Fell, bei dem Halter dafür sorgen sollten, dass weder die Sicht und noch die Bewegung des Puli behindert werden.
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