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Ungarischer Hütehund

Darum sollte der Pumi nicht als „Oma-Hund“ abgetan werden

Der Pumi ist ein ungarischer terrierartiger Treibhund. Außerhalb seiner Heimat ist er bis heute weitestgehend unbekannt
Der Pumi ist ein ungarischer terrierartiger Treibhund. Außerhalb seiner Heimat ist er bis heute weitestgehend unbekannt Foto: Universal Images Group via Getty
Dennis Agyemang
Redakteur

16. Januar 2025, 5:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Pumi ist eine traditionsreiche Rasse aus Ungarn, die ihre Ursprünge im 17. Jahrhundert hat. Einst vielseitig eingesetzt, etwa zum Hüten von Schafen und zum Bewachen von Haus und Hof, zeichnet er sich heute durch lebhaftes Temperament und sportlichen Ehrgeiz aus.

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Der Pumi, ein ungarischer Hütehund, fällt durch sein lebhaftes Wesen und sein markantes Aussehen auf. Seine charakteristischen Stehohren mit nach vorn geneigten Spitzen und sein gelocktes Fell machen ihn unverwechselbar. Doch hinter seinem charmanten Äußeren verbirgt sich ein agiler, intelligenter Hund, der eine klare Aufgabe und aktive Besitzer benötigt. Wer sich für einen Pumi entscheidet, bekommt einen treuen Begleiter – aber auch einen Vierbeiner mit hohen Ansprüchen an Beschäftigung und Pflege.

Herkunft

Der Ursprung des Pumis geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als Merinoschafe nach Ungarn gebracht wurden. Mit ihnen kamen stehohrige Treibhunde aus Frankreich und Deutschland ins Land, die mit dem ungarischen Puli gekreuzt wurden. Das Ergebnis war ein wendiger, vielseitig einsetzbarer Arbeitshund, der sich schnell als unentbehrlicher Helfer in der ungarischen Puszta etablierte. Bis ins 20. Jahrhundert unterschied sich der Pumi kaum vom Puli, doch auf Initiative des Hundewissenschaftlers Emil Raitsis wurde eine eigenständige Zucht etabliert. 1920 erhielt der Pumi einen eigenen Rassestandard, der 1960 offiziell anerkannt wurde. Trotz seiner Geschichte als Arbeitshund wird der Pumi heute überwiegend als Familienhund gehalten, ist aber außerhalb Ungarns immer noch selten.

Aussehen & Fell

Der Pumi ist ein mittelgroßer Hund mit quadratischem, kräftigem Körperbau. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 41 bis 47 Zentimeter, Hündinnen von 38 bis 44 Zentimeter. Das Gewicht liegt zwischen acht und 15 Kilogramm. Auffallend sind die hoch aufgerichteten Ohren, deren Spitzen nach vorn geneigt sind, sowie die leicht verlängerte Schnauze. Das Fell ist dicht, wellig bis lockig und besteht aus einem drahtigen Deckhaar mit weicher Unterwolle. Das Haar ist etwa vier bis sieben Zentimeter lang und bildet charakteristische Locken. Zugelassene Fellfarben sind einfarbig grau, schwarz oder falbfarben; weiße Brustflecken sind zulässig.

Charakter & Gemüt

Der Pumi ist ein energischer, intelligenter und selbstbewusster Hund. Sein lebhaftes Wesen und sein Mut machen ihn zu einem wachsamen Beschützer seines Territoriums. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend, entwickelt aber eine starke Bindung zu seiner Familie. Er ist verspielt, kinderlieb und hat ein sensibles Wesen, das eine enge Beziehung zu seinen Menschen erfordert. Trotz seines freundlichen Wesens verlangt er klare Regeln, da er sonst dazu neigt, eigene Entscheidungen zu treffen. Der Pumi ist ideal für aktive Halter, die Spaß an gemeinsamen Abenteuern haben.

Erziehung

Die Erziehung des Pumi erfordert liebevolle Konsequenz und frühzeitige Sozialisierung. Aufgrund seiner Intelligenz und Lernfreude ist er leicht zu trainieren, sein eigenständiges Wesen stellt unerfahrene Halter jedoch gelegentlich vor Herausforderungen. Eine klare Rudelstruktur ist wichtig, da der Pumi sonst versucht, die Führung zu übernehmen. Lob und positive Verstärkung sind wirksame Methoden, um ihn zu motivieren. Die Teilnahme an Welpenschulen und Hundesport fördert nicht nur seine Entwicklung, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Hund und Halter.

Richtige Haltung & Pflege

Der Pumi ist ein aktiv und benötigt viel Bewegung und geistige Beschäftigung. Ein Haus mit Garten ist ideal, aber auch in einer Wohnung kann er glücklich sein, wenn man den Vierbeiner ausreichend beschäftigt. Regelmäßige Spaziergänge, sportliche Aktivitäten und Aufgaben wie Apportieren oder Suchspiele sind unerlässlich. Das Fell sollte wöchentlich gebürstet und etwa alle drei Monate getrimmt werden. Die Haare um Augen und Ohren sollte man gelegentlich gekürzt, um das typische Aussehen und die Funktionalität zu erhalten.

Ernährung

Der Pumi stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Hochwertiges Hundefutter mit hohem Fleischanteil bildet die Grundlage für seine Gesundheit. Ergänzend können Frischfleisch, Gemüse oder spezielle Kauartikel zur Zahnpflege angeboten werden. Die Futtermenge sollte man dem Aktivitätsniveau des Hundes anpassen. Regelmäßige Gewichtskontrollen helfen, Übergewicht zu vermeiden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Pumi gilt als robuste Rasse ohne häufige Erbkrankheiten. Weiße Exemplare können jedoch anfälliger für genetische Defekte sein. Gelegentlich treten Haut- und Fellprobleme auf. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige vorbeugende Maßnahmen, um die Gesundheit des Hundes langfristig zu erhalten. Ein gesunder Pumi hat im Schnitt eine Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren.

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Der Pumi im Überblick

  • Größe: Rüden 41–47 cm, Hündinnen 38–44 cm
  • Gewicht: Rüden 10–15 kg, Hündinnen 8–13 kg
  • Fell: Lockig, drahtig, in Grau, Schwarz oder Falbfarben
  • Charakter: Intelligent, lebhaft, wachsam, kinderlieb
  • Besonderheiten: Hierzulande eine recht seltene Hunderasse
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