20. November 2024, 11:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Tosa Inu stammt ursprünglich aus Japan und wurde dort als Kampfhund gezüchtet. Heute hält man die Rasse als Wachhund. Durch sein ruhiges Gemüt und die enge Bindung zum Menschen ist der Tosa Inu aber weit mehr als das.
Herkunft
Der Tosa Inu stammt aus Japan und ist ein ursprünglicher Kampfhund. Hundekämpfe sind in Japan eine alte Tradition und liefen dort deutlich anders ab, als man es sich vorstellt. Im sogenannten Sumo-Stil rangen große und muskulöse Hunde sich zu Boden, ohne dabei zu beißen oder gar zu knurren. Dementsprechend lag der Fokus der Zucht auf imposanten, großen und unerschrockenen Hunden. Das wurde beim Tosa Inu durch eine Kreuzung des Shikoku-Ken mit westlichen Rassen (wie etwa Mastiffs, Doggen und Bulldoggen) erreicht. Der Name der Rasse setzt sich zusammen aus der Gegend Tosa, in der er ursprünglich gezüchtet wurde. Daran wurde das japanische Wort für Haushund – Inu – angehängt. Oft wird er auch als Japanischer Mastiff oder Japanische Dogge bezeichnet. Die Rasse ist relativ alt und entstand bereits ab den 1870er-Jahren.
Fast hundert Jahre später, im Jahr 1964, wurde die Rasse auch von der FCI offiziell anerkannt. Die ersten Hunde kamen in den 1970er-Jahren nach Deutschland. Hierzulande zählt der Tosa Inu allerdings noch immer zu den seltenen Rassehunden.
Aussehen & Fell
Der Tosa Inu gehört zu den Molossertypen und zeichnet sich daher durch einen kräftigen Körperbau aus. Dennoch wirkt er zugleich auch elegant und sportlich. Sein Fell ist kurz, dicht und hart. Rassetypisch sind seine hängenden Ohren, die seitlich am Schädel hoch angesetzt sind, und seine Hängerute, die einem kräftigen Ansatz entspringt. Zugelassene Fellfarben sind falbfarben, apricot, rot, schwarz und gestromt. Feine weiße Abzeichnungen an Brust und Pfoten sind laut Rassestandard auch erlaubt.
Charakter & Gemüt
Anders als sein imposantes Aussehen vermuten lässt, überzeugt der Tosa Inu charakterlich durch sein ruhiges und gutmütiges Wesen. So schnell bringt den geduldigen und mutigen Hund nichts aus der Fassung. Gegenüber Fremden agiert er neutral bis abweisend, bleibt dabei aber immer passiv. Zu seinen Bezugspersonen baut er eine intensive Bindung auf und ist ihnen treu ergeben. Seiner Familie ist er freundlich zugewandt, gutmütig und zeigt sich auch kinderlieb. Nur mit anderen Hunden versteht er sich nicht immer gut.
Erziehung
Heutzutage wird der Tosa Inu meist primär als Wachhund eingesetzt. Aufgrund seiner Größe und der damit einhergehenden physischen Stärke sollte man als Halter gut an Rückruf und Leinenführigkeit arbeiten. Zwar gilt der Tosa Inu als dickköpfig, aber mit etwas Hundeerfahrung und dem richtigen Einfühlungsvermögen lässt er sich gut erziehen. Da die Rasse sich nicht immer gut mit anderen Hunden versteht und in diesem Kontext oft zur Dominanz neigt, empfiehlt es sich, den Hund von klein auf an regelmäßige Begegnungen mit anderen Hunden zu gewöhnen, etwa in einer gut geleiteten Welpengruppe oder später in einer Hundeschule.
Richtige Haltung & Pflege
Als großer Hund braucht der Tosa Inu auch ausreichend Platz und Auslauf, weshalb er sich nicht für die reine Wohnungshaltung empfiehlt. Idealerweise sollte er die Möglichkeit zum freien Zugang zu einem Garten haben, den er als sein Revier sieht und den er bewachen kann. Vor der Anschaffung sollte einem bewusst sein, dass der Tosa Inu in vielen europäischen Ländern auf der Liste der gefährlichen Hunde steht. Daher sollte man sich im Vorfeld mit den geltenden Auflagen vertraut machen. In Deutschland ist der Tosa Inu in Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen als sogenannter Listenhund eingeordnet.
Die Pflege der Rasse ist unkompliziert. Das kurze Fell sollte man lediglich regelmäßig bürsten. Außerdem empfiehlt es sich, die Hängeohren regelmäßig auf Schmutz und Entzündungen zu untersuchen.
Ernährung
Grundsätzlich ist der Tosa Inu kein anspruchsvoller Esser. Sowohl Trocken- als auch Nassfutter kann gefüttert werden. Da die Rasse aber leicht zu Übergewicht neigt, ist es wichtig, auf die richtige Futterzusammensetzung zu achten und die Futtermenge regelmäßig an das Aktivitätslevel des Hundes anzupassen.
Tosa Inus sabbern viel, weshalb man das Trinkwasser regelmäßig wechseln sollte, um eine Bakterienbildung zu vermeiden.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Es sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Aufgrund seiner Größe kann der Tosa Inu aber eine Neigung zur Hüftdysplasie zeigen.
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Der Tosa Inu im Überblick
- Charakter: ruhig, treu, dickköpfig
- Größe: 60–80 cm
- Gewicht: 40–50 kg
- Fell: kurz und dicht
- Bewegungsbedarf: normal
- Durchschnittliche Lebenserwartung: etwa 10 Jahre
- Besonderheiten: seltene Hunderassen, in einigen europäischen Ländern verboten