23. April 2024, 13:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Hunde leiden unter ihren Zuchtmerkmalen. PETBOOK wollte daher in einer Umfrage wissen, ob bestimmte Rassen in Deutschland verboten werden sollten. So haben unsere Leser abgestimmt.
Sollten Hunderassen wie der Schäferhund oder der Dackel verboten werden? Das wollte PETBOOK von seinen Lesern in einer Umfrage wissen. Grund war die Diskussion um die Novelle des Deutschen Tierschutzgesetzes. Dabei ging es vor allem um den Teil zu Qualzuchtmerkmalen bestimmter Hunderassen. Zu „lasch“ urteilten die einen – zu „unkonkret“ die anderen. Und dann gab es noch den VDH – Deutschlands größten Verband für Hundezucht –, der sogar ein Verbot von bestimmten Hunderassen durch das neue Gesetz befürchtete. Im Zeitraum von zwei Wochen haben über 10.000 PETBOOK-Leser abgestimmt. Das Ergebnis zeigt: Die Mehrheit ist tatsächlich für ein Hunderassen-Verbot – unter bestimmten Voraussetzungen.
Über 20 Prozent sind für ein pauschales Verbot bestimmter Hunderassen
Unsere PETBOOK-Umfrage zeigt, dass 21 Prozent der Befragten ohne Einschränkung für ein Verbot bestimmter Hunderassen sind. Ganz genau waren es 2200 Personen. 29 Prozent hingegen finden, dass keine Rasse generell verboten werden sollte (3018 Stimmen). Somit sprachen sich etwas mehr gegen ein pauschales Verbot als dafür aus.
Mehrheit für Verbot, wenn Hunderasse unter Zuchtmerkmalen leidet
Allerdings stand noch eine dritte Auswahlmöglichkeit zur Wahl. Für diese sprach sich die Mehrheit aus. Ein Verbot von Hunderassen wie Dackel oder Schäferhund soll laut den PETBOOK-Lesern ausgesprochen werden, wenn diese unter der Zucht leiden. Insgesamt wählten 5191 Teilnehmer diese Option, was knapp 50 Prozent der Stimmen entspricht. Konkret würde dies bedeuten, dass Zuchten, die Dackel oder Schäferhunde mit kaputten Rücken oder Hüften hervorbringen, eingestellt werden müssten.
Gleiches würde allerdings auch für viele andere Hunderassen gelten. Darunter fallen nicht nur die oft als Qualzuchten bezeichneten kurzköpfigen Rassen wie der Mops und die Französische Bulldogge. Auch Dalmatiner, Dobermann, Chihuahua, Golden Retriever und viele andere Rassen wären unter Umständen betroffen – je nach Merkmalsausprägung.
Deutschlands Tierschutzbeauftragte: »Ein Dackelverbot ist nicht zu befürchten
Nach der aktuellen Novellierung des Tierschutzgesetzes befürchtet der VDH ein mögliches Verbot von Hunderassen – selbst, wenn die Tiere gesund seien (PETBOOK berichtete). In einem Presse-Statement der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari vom 18.04.2024 heißt es dazu jedoch: „In der Novellierung des Tierschutzgesetzes geht es darum, die Gesundheit von Tieren langfristig zu fördern und Tierleid zu vermeiden. So soll die Zucht auf bestimmte Qualzuchtmerkmale verhindert werden, indem unter anderem die Verpaarung von Elterntieren, die diese Merkmale bereits aufweisen, verboten wird.“
Zu den Qualzuchtmerkmalen zählten extreme Kurzköpfigkeit oder besonders ausgeprägte Skelett-Anomalien, die für Tiere per se mit schweren gesundheitlichen Folgen wie Atemnot und Gelenk- und Wirbelschäden einhergehen, heißt es weiter. Zwar sei die Zucht von Tieren mit Merkmalen, die zu Schmerzen, Leiden und Schäden führen, bereits im aktuell geltenden § 11b des Tierschutzgesetzes untersagt. In der Novellierung würden diese Qualzuchtmerkmale aber nun konkretisiert, um Rechtssicherheit zu schaffen.
„Ein ‚Dackelverbot‘ ist indes nicht zu befürchten“, stellt Kari klar. Lediglich solche Tiere mit besonders kurzen, krummen Beinen – ein Zuchtmerkmal, das Ähnlichkeiten mit der Achondroplasie, einer Form des Kleinwuchses beim Menschen, habe – solle künftig nicht mehr gezielt verpaart werden dürfen.
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Sollte bestimmte Hunderassen verboten werden? Das Ergebnis im Überblick
Sollten bestimmte Hunderassen verboten werden? | Zahl der Stimmen |
---|---|
Ja, bestimmte Hunderassen sollten verboten werden | 21 % (2200 Stimmen) |
Ja, aber nur, wenn die Hunde wirklich unter der Zucht leiden | 50 % (5191 Stimmen) |
Nein, keine Hunderasse sollte verboten werden | 29 % (3018 Stimmen) |
Insgesamt wurde während des Voting-Zeitraums im April 10.409-mal abgestimmt. Die Teilnahme war pro Endgerät einmal möglich.
Hinweis der Redaktion: Das Voting wurde unter den PETBOOK-Lesern durchgeführt und ist nicht repräsentativ.