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Pudel im Miniaturformat

Was man bei der Haltung des Toypudels beachten sollte

Der Toypudel gilt als kleinster Vertreter der Pudel-Rasse, dennoch ist er bei Tierschützern umstritten. Der Grund: sie sehen bei ihm Qualzuchtkriterien erfüllt.
Der Toypudel gilt als kleinster Vertreter der Pudel-Rasse, dennoch ist er bei Tierschützern umstritten. Der Grund: sie sehen bei ihm Qualzuchtkriterien erfüllt. Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

17. Juli 2024, 18:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Toypudel begeistert mit seinem freundlichen Wesen, dem niedlichen Aussehen sowie der kleinen Körpergröße. Doch viele Tierschützer sind kein Fan des kleinsten Vertreters der Pudelrasse. Sie sehen bei ihm Kriterien der Qualzucht erfüllt.

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Herkunft

Der Toypudel ist nicht nur der kleinste, sondern auch der neuste Vertreter der Pudelrasse. So wurde er in den 80ern in Großbritannien aus Klein- und Zwergpudeln gezüchtet. Seither erfreut sich der Miniatur-Pudel weltweit großer Beliebtheit und gilt für viele als perfekter Familienhund.

Das zierliche Hündchen mit lockigem Fell ist mit Abstand kleiner und zierlicher als seine direkten Verwandten Großpudel, Kleinpudel und Zwergpudel. Und auch wenn gerade die meisten genau das besonders süß finden, so sehen in diesem Umstand Tierschützer Kriterien der Qualzucht erfüllt.

Denn um einen Pudel in diesem Mini-Format zu züchten, greifen Züchter auf besonders kleine Elterntiere – also die kleinsten der Kleinen aus der Familie der Klein- und Zwergpudel – zurück. Dabei sollen wohl häufig auch besonders schwache Tiere mit eingekreuzt worden sein, was zu gesundheitlichen Problemen bei den Nachkommen führen kann – so zumindest der Vorwurf.

Aussehen & Fell

Mit seinen 25–28 cm Körpergröße und seinen durchschnittlich 2–4 kg ist der die „Toy“-Variante ein Pudel im Miniformat, den besonders viele wegen seines Niedlichkeitsfaktor schätzen. Die schmale Schnauze, die mandelförmigen Augen sowie die stark behaarten Schlappohren tun ihr übrigens. Der quadratische Körper ist muskulös und feingliedrig und wird von seinem lockig-gekräuselten Fell verdeckt, welches laut Rassestandard einfarbig ist.

Dennoch kommt dieser kleine Vierbeiner in vielen möglichen Farben: schwarz, braun, dunkelgrau, silbergrau, apricot und weiß. Natürlich gibt es aber auch Tiere, die Schwarz-Weiß gescheckt sind oder auch den Farbschlag „Black-and-Tan“ tragen. Aufgrund der Tatsache, dass Pudel beinahe nicht haaren, gelten sie zudem als hypoallergen. Des Weiteren schätzen Fans dieser Rasse zudem den beim Toypudel typischen, leichten und tänzelnden Gang.

Charakter & Gemüt

Von der süßen Optik und der Mini-Größe sollte man sich aber nicht blenden lassen, denn unter dem kuschligen Fell verbirgt sich ein vollwertiger Hund mit großer Persönlichkeit und Bedürfnissen. Insgesamt gilt der Pudel im Toy-Format als ausgesprochen lebhaft, charmant und verspielt. Zu seinem Menschen baut er eine besonders enge Verbindung auf und setzt alles daran, ihm zu gefallen. Durch seine sensible Art kann er gut die Stimmungen seiner Menschen lesen und hat feine Antennen für ihre Gefühle.

Einsamkeit ist absolut nicht das Ding vom Toypudel, deshalb neigt er zum nervösen Dauerbellen, sollten ihn seine Menschen mal alleine lassen. Und auch allgemein neigt er häufig zu Nervosität und Ängstlichkeit – gerade in neuen Situationen. Aufgrund seiner hohen Intelligenz lässt sich dieser Vierbeiner jedoch sehr gut trainieren und auch Tricks sind eine gern gesehene Abwechslung, die er sich gut beibringen lässt.

Richtige Haltung & Pflege

Der Toypudel ist alles andere als ein faules Schoßhündchen oder Fashionaccesoire. Er möchte sich gern ausgiebig bewegen und geistig und körperlich gefördert und gefordert werden. Deshalb sollten Halter für viel Abwechslung sorgen, damit keine Langweile aufkommt. Eine gute Beschäftigung kann ein größenangepasster Agility-Parcour sein.

Sein gelocktes Fell ist recht pflegeintensiv. Da sein Haar im Vergleich zu anderen Rassen nicht ausfällt, sondern einfach weiterwächst, sollte es mehrfach wöchentlich mit einer weichen Bürste gekämmt werden und Verknotungen gelöst werden, um Verfilzungen vorzubeugen. Außerdem sollte das Fell alle zwei Monate professionell geschoren werden. Das ist unter anderem nötig, um sicherzustellen, dass der Toypudel auch sehen kann, was um ihn herum passiert, und er den vollen Durchblick behält.

Ernährung

Für den Toypudel ist eine proteinreiche Ernährung besonders wichtig. Das Futter sollte also einen besonders hohen Fleischanteil enthalten. Etwa ein Drittel Obst- und Gemüseanteil zur Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs sind erlaubt, Getreide- oder Zuckerzusätze würden dem Vierbeiner aber eher schaden als nützen. Auch wenn der Mini-Pudel viel Bewegung braucht, sollten Halter unbedingt sein Gewicht im Blick behalten und auf Anzeichen von Übergewicht achten. Beim Trockenfutter sollte auf eine Krokettengröße für kleine Hunde geachtet werden.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Toypudel, die von einem seriösen Züchter stammen, gelten als recht robuste Tiere. Dennoch häufen sich durch die gezielte Zucht, um einen extremen Kleinwuchs beim Toypudel zu erreichen, bestimmte erbliche Krankheiten: Dazu zählen Knieprobleme wie Patellaluxation, aber auch die Luftröhrenerkrankung Trachealkollaps. Darüber hinaus kommen beim Toypudel überdurchschnittlich oft Epilepsie, Herzfehler und Augenerkrankungen wie Katarakt oder Glaukom vor.

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Der Toypudel im Überblick

  • Charakter: lebhaft, charmant und verspielt
  • Größe: bis 28 cm
  • Gewicht: 2–4 kg
  • Fell: weich und lockig
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 16 Jahre
  • Besonderheiten: kann nicht gut alleine bleiben, gilt bei Tierschützern als Qualzucht
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