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Freundlicher Jäger

Wie man den mexikanischen Nackthund Xoloitzcuintle hält und pflegt 

Der Xoloitzcuintle – auch Mexikanischer Nackthund genannt – eignet sich aufgrund seines fehlenden Fells besonders für Hundehaar-Allergiker.
Der Xoloitzcuintle – auch Mexikanischer Nackthund genannt – eignet sich aufgrund seines fehlenden Fells besonders für Hundehaar-Allergiker. Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

19. September 2024, 18:39 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In Europa ist der mexikanische Nackthund mit dem recht unaussprechlichen Namen ein wahrer Exot, doch in seiner Heimat ist der Vertreter dieser uralten Rasse recht weit verbreitet. So geht seine Geschichte den Überlieferungen nach über 3000 Jahre zurück.

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Herkunft

Der Xoloitzcuintle – auch Mexikanischer Nackthund oder kurz Xolo genannt – stammt, wie sein Name vermuten lässt, aus Mexiko. Dort kann die felllose Rasse auf eine Geschichte von über 3000 Jahren zurückblicken. So wurde der Xolo gerne und häufig in Mittel- und Südamerika eingesetzt. Ausgesprochen lautet der Name in etwa „Scholoitzkuintle“ oder kurz „Scholo“.

Bei den Azteken galt er nicht als nur irgendein Hund, sondern wurde von ihnen als „Hundegott“ verehrt. Das ist übrigens auch die Übersetzung des Namens. In der Mythologie wurden dem Xoloitzcuintle von den Azteken nämlich besondere Eigenschaften wie heilende Kräfte nachgesagt, warum er damals auch gerne an die Götter verschenkt, geopfert und auch gegessen wurde.

Aussehen & Fell

Den Xoloitzcuintle gibt es in drei verschiedenen Größen – „Miniatur“ (25 cm – 35 cm), „Intermediär“ (36 cm – 45 cm) und „Standard“ (46 cm – 60 cm). Insgesamt ist diese Rasse für ihr charakteristisches nacktes oder leicht behaartes Äußeres bekannt, was sie zu einem idealen Hund für Halter mit Allergien macht. Dennoch gibt es aber Xolos mit Fell, die ein dichtes, kurzes Haarkleid am ganzen Körper, aber trotzdem den rassespezifischen Gendefekt in sich tragen. Trotzdem kann man sagen, dass die nackten Xoloitzcuintle ganz klar dominieren und weiter verbreitet sind.

Es gibt sie in verschiedenen Farben. So kann ihre Haut Schwarz, Grau, Bräunlich oder Falbfarben sein. Es gibt aber auch Xolos mit weißen oder kaffeebraunen Flecken, für die aber haarlose mit behaarten Xoloitzcuintle gekreuzt werden müssen. Insgesamt verfügt der mexikanische Nackthund über eine breite Brust, einen recht muskulösen Körperbau sowie lange, sehnige Beine. Besonders auffallend sind neben der meist nackten Haut ihre fledermausartigen Ohren sowie ihre mandelförmigen Augen, die dieser Rasse ihr ganz besonderes Aussehen verleihen.

Charakter & Gemüt

Auch wenn der Xoloitzcuintle mit seinem speziellen Äußeren bei vielen für Verunsicherung sorgt, so gibt es eigentlich keinen Grund sich vor ihnen zu fürchten. Denn Xolos gelten als besonders freundliche Hunde, die eine tiefe Beziehung zu ihren Menschen aufbauen und ihnen grundsätzlich liebevoll und gesellig begegnen. Auch wenn er seine Umgebung wachsam im Blick behält, so verhält er sich Fremden gegenüber größtenteils zurückhaltend, manchmal etwas misstrauisch, aber nie aggressiv.

Da dieser Hund sehr sportlich ist, extrem gut klettern und springen kann, sollte man den eigenen Garten gut absichern, da man es hier mit einem begnadeten Ausbruchskünstler zu tun hat. Auch insgesamt sollte diese Rasse körperlich und mental viel gefördert und gefordert werden. Allgemein eignet sich der Xoloitzcuintle mit seinem ruhigen und freundlichen Wesen als Familien- und Therapiehund.

Pflege

Auch wenn der Xoloitzcuintle in der Regel nicht viel oder gar kein Fell hat und die Fellpflege somit wegfällt, so muss sich gut um seine lederartige Haut gekümmert werden, da sie ansonsten schnell austrocknen kann. Dagegen kann mit Babyöl gearbeitet werden. Besonders vor starker Sonne und Kälte sollte man den Vierbeiner schützen. Interessenten sollten sich bewusst machen, dass dieser Hund vor dem Sonnenbaden mit tiergerechter Sonnenmilch eingecremt werden sollte, da Sonnenbrände durchaus möglich sind.

Ernährung

Da gerade Hunde ohne Fell schneller abnehmen, haben sie einen hohen Energiebedarf. Das liegt daran, dass es ihnen schwerer fällt, die Grundtemperatur zu halten. Deshalb sollten Halter darauf achten, dass ihre Hunde sich hochwertig und ausgewogen ernähren. Es wird empfohlen den Xoloitzcuintle mit mehreren kleineren Portionen über den Tag verteilt zu füttern. Da der Xolo rassetypisch mit Zahnproblemen kämpft, sollte Zusatzfutter mit Zucker vermieden werden, da dies die Zahnprobleme noch weiter verschlimmern könnte.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Insgesamt ist der Xoloitzcuintle ein recht robuster Hund, der aber gleichzeitig so einige Wehwehchen mitbringt: Denn insgesamt treten beim mexikanischen Nackthund vermehrt Hauterkrankungen auf. Auch Sonnenbrände können gerade bei helleren Hunden vorkommen. Außerdem hat der Xolo aufgrund eines genetischen Defekts Zahnprobleme: So fehlen oft einige oder manchmal sogar alle Zähne.

Immer wieder wird auch diskutiert, ob er als Qualzucht einzustufen ist. Daher sollte man darauf achten, ob der Xolo Schnurrhaare hat und ihn nur von einem seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz übernehmen.

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Der Xoloitzcuintle im Überblick

  • Charakter: ruhig, intelligent und fröhlich
  • Größe: miniatur: 25–35 cm, intermediär: 36–45 cm, standard: 46 -60 cm
  • Gewicht: je nach Art zwischen 4 und 25 Kg
  • Fell: nackt
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
  • Besonderheiten: eignet sich als Familien-, Therapie und Wachhund, auf seriöse Zucht und Schnurrhaar-Besatz achten
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