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Großer Vergleich

In diesen deutschen Städten ist die Hundesteuer am höchsten

Frau macht sich an die Hundesteuer mit einem Hund neben ihr
Die Hundesteuer ist eine jährliche Abgabe, auf die sich Halter einstellen müssen – allerdings variieren die Sätze extrem, je nach Kommune Foto: GettyImages / Rawpixel
Louisa Stoeffler
Redakteurin

28. März 2025, 15:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Für viele ist der Hund ein vollwertiges Familienmitglied – doch wer ihn in Deutschland hält, muss Steuern zahlen. Was viele nicht wissen: Die Höhe der Hundesteuer unterscheidet sich massiv, je nach Wohnort – und auch danach welche und wie viele Hunde man hält. Ein Vergleich zeigt, wo es für Halter richtig teuer wird – und an welchem Ort in Deutschland sie sogar gar nichts zahlen müssen.

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Die Hundesteuer wird von Kommunen in Deutschland individuell festgelegt – entsprechend groß sind die Unterschiede. Ein Vergleich unter Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern von „Hundemagazin.com“ zeigt in einer großen Übersicht die günstigsten und teuersten Städte 2025 für Erst-, Zweit- und gefährlich eingestufte Hunde.

Wozu dient die Hundesteuer?

Die Hundesteuer gehört in Deutschland zu den kommunal erhobenen Abgaben und dient unter anderem dazu, Kosten für Sauberkeit und Infrastruktur in Städten zu decken. Da jede Kommune die Höhe selbst bestimmt, variieren die Beiträge zum Teil erheblich – insbesondere für Halter mehrerer oder als gefährlich eingestufter Hunde.

Die Hundesteuer erfüllt in Deutschland mehrere Funktionen. Ursprünglich wurde sie eingeführt, um die Zahl der Hunde zu begrenzen und die Haltung zu regulieren – ein Ziel, das auch heute noch gilt. Zusätzlich dient sie dazu, die durch Hunde entstehenden kommunalen Kosten mitzufinanzieren. Dazu zählen unter anderem die Reinigung von Gehwegen und Grünanlagen, die Bereitstellung von Hundekotbeuteln sowie der Ausbau und Erhalt von Hundewiesen.

Obwohl die Steuer keine zweckgebundene Abgabe ist – das heißt, sie muss nicht zwingend für hundebezogene Maßnahmen verwendet werden – fließt sie in den allgemeinen Haushalt der Städte und Gemeinden und trägt somit zur Finanzierung kommunaler Aufgaben bei. Tierschützer fordern daher schon länger, dass zumindest ein Teil der Steuereinnahmen den Tierheimen zugutekommen sollte. Mehr dazu lesen Sie in unserem PETBOOK-Interview: Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder möchte 200 Millionen Euro aus der Hundesteuer. 

Diese deutsche Stadt erhebt die höchste Hundesteuer

Laut der Analyse von „Hundemagazin.com“ ist die Hundesteuer in Mainz mit 186 Euro jährlich für den ersten Hund am höchsten. Auf den nächsten Plätzen folgen Hagen und Wiesbaden mit jeweils 180 Euro.

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Ein anderes Bild zeigt sich jedoch in vielen Großstädten: Die Steuer in der Landeshauptstadt Berlin liegt mit 120 Euro im Mittelfeld, während München und Hamburg jeweils 100 bzw. 90 Euro pro Ersthund aufrufen. Somit hat die Größe der Stadt – und wohl auch die relative Hundedichte – keinen Zusammenhang mit der Höhe der Hundesteuer.

Bundesweit einzigartig! In Ahlen zahlen Hundehalter keine Steuer

Die Analyse ergab aber auch, in welcher Stadt in Deutschland Halter überhaupt keine Hundesteuer berappen müssen. Ahlen im Münsterland ist somit wohl das Paradies für Hundehalter, denn dort gibt es tatsächlich keine steuerliche Regelung für Hundehaltung.

Aber auch in Winsen an der Luhe ist die Hundesteuer deutlich günstiger als der bundesweite Durchschnitt von 94 Euro. Nur 24 Euro ruft die niedersächsische Stadt für einen Ersthund auf. Deggendorf und Neumarkt in der Oberpfalz verlangen 25 Euro Hundesteuer. Und auch in Passau ist die Hundesteuer mit 30 Euro sehr moderat – obwohl sie im Vergleich zum Vorjahr 2024 um 20 Prozent gestiegen ist, bleibt sie ebenfalls weit unter dem Durchschnitt.

Starke Anhebungen in mehreren Kommunen

Allerdings zeigte die Recherche auch, dass in einigen Städten die aufgerufenen Steuersätze kräftig nach oben schnellten. In 36 der 395 untersuchten Städte (9 Prozent) gab es teils saftige Anhebungen. Besonders zu nennen sind Landshut und Bocholt, die die Hundesteuer um volle 100 Prozent anhoben. Allerdings zahlen Hundehalter dort nun 60 bzw. 84 Euro, was immer noch unter dem Durchschnitt liegt. Auch Löhne in Nordrhein-Westfalen erhöhte auf 78 Euro, was einem Plus von 95 Prozent entspricht. In Gütersloh stieg die Abgabe von 70 auf 120 Euro – ein Anstieg um 71 Prozent.

Dem gegenüber stehen aber auch ein paar Senkungen: In Lage wurde die Steuer um 37 Prozent reduziert – von 120 auf 75 Euro. Auch Zwickau senkte auf 108 Euro (–10  Prozent), in Merzig liegt sie nun bei 69 Euro statt zuvor 72 Euro (–4  Prozent).

Deutlich höhere Kosten für Zweithunde – aber nicht überall

Noch deutlicher sind die Zahlen, wenn es um Mehrhundehaltung geht: Diese sind oft weitaus teurer als die Haltung nur eines Tieres. Den Spitzenplatz nimmt Ludwigsburg mit 312 Euro jährlich ein, gefolgt von Wuppertal und Schorndorf mit jeweils 288 Euro. Auch Kirchheim unter Teck (282 Euro) und Esslingen am Neckar (264 Euro) verlangen hohe Beträge. Im Schnitt zahlen Halter eines Zweithundes 140 Euro – rund 50 Euro mehr als für den ersten Hund. In den „Hundesteuerhochburgen“ kommen Halter in einigen Städten in Deutschland also locker auf 500 Euro an Abgaben jährlich.

Besonders im bayerischen Raum finden sich jedoch viele Städte mit sehr niedrigen Sätzen für den Zweithund – ein klarer Kontrast zu den Hochpreis-Kommunen. So bleiben die Steuersätze beispielsweise in Passau auch bei 30 Euro Steuer für den Zweithund. Auch Deggendorf (40 Euro), Straubing (50 Euro) und Neumarkt in der Oberpfalz (40 Euro) machen das Bundesland Bayern zu einem eher günstigen Domizil für Mehrhundehalter.

Extreme Steuerunterschiede bei Listenhunden

Bei Hunden, die als gefährlich eingestuft sind, greifen viele Städte besonders tief in die Tasche von Haltern: In 183 der 395 untersuchten Kommunen gelten laut der Analyse von „Hundemagazin.com“ hierfür eigene Steuersätze.

Angeführt wird die Liste 2025 von Bretten mit 1660 Euro im Jahr. Wer hier also einen American Staffordshire Terrier, einen Bullterrier oder einen Pitbull Terrier hält, der sollte einiges an Geld zur Seite legen. Es folgen die Städte Monheim am Rhein mit 1440 Euro – erhöht um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und Solingen mit 1200 Euro. Auch in Siegburg (1100 Euro), Remscheid (1020 Euro), Wuppertal, Rostock und Neuburg an der Donau (jeweils 1000 Euro) sind die Abgaben hoch.

Am unteren Ende der Skala liegen Städte wie Marburg und Ganderkesee mit 120 Euro, Bad Kreuznach mit 108 Euro und St. Ingbert mit 156 Euro. Selbst Metropolen unterscheiden sich stark: Während München 800 Euro verlangt, sind es in Hamburg 600 Euro.

Auch in dieser Kategorie gab es teils drastische Veränderungen. In Landshut stieg die Abgabe um 75 Prozent – von 400 auf 700 Euro. Magdeburg hingegen senkte den Satz deutlich um 77 Prozent (von 500 auf 114  Euro), in Geesthacht fiel er von 320 auf 220 Euro (–31 Prozent).

Fazit: Hundesteuer unterliegt allein der Kommunalverwaltung

Die Höhe der Hundesteuer hängt also maßgeblich vom Wohnort ab. Während Hundehalter in Ahlen gar keine Steuer zahlen, sind es in Mainz 186 Euro für den ersten Hund. Bei Zweithunden liegen Städte wie Ludwigsburg und Schorndorf mit deutlichen Mehrausgaben vorn, während in Passau und Deggendorf Zweithundehaltung mit denselben Kosten wie für einen Hund verbunden ist. Besonders belastet werden Halter gefährlicher Hunde – mit Spitzen bis zu 1660 Euro jährlich.

Diese 10 Städte in Deutschland erheben die höchste Hundesteuer

Ersthund:

RangStadtHundesteuer 2025
1Mainz186 €
2Hagen180 €
3Wiesbaden180 €
4Bochum168 €
5Oberhausen168 €
6Bonn162 €
7Mülheim an der Ruhr160 €
8Wuppertal160 €
9Essen156 €
10Köln156 €

Zweithund:

RangStadtHundesteuer 2025
1Wuppertal288 €
2Schorndorf288 €
3Backnang288 €
4Kirchheim unter Teck282 €
5Hannover276 €
6Esslingen am Neckar264 €
7Fellbach264 €
8Friedrichshafen264 €
9Kornwestheim264 €
10Villingen-Schwenningen264 €
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Diese 10 Städte in Deutschland erheben die niedrigste Hundesteuer

Ersthund:

RangStadtHundesteuer 2025
1Ahlen0 €
2Winsen (Luhe)24 €
3Deggendorf25 €
4Neumarkt i.d.OPf.25 €
5Passau30 €
6Würzburg50 €
7Neuburg a.d.Donau50 €
8Straubing50 €
9Meppen51 €
10Hoyerswerda51 €

Zweithund:

RangStadtHundesteuer 2. Hund (2025)
1Passau30 €
2Deggendorf40 €
3Neumarkt i.d.OPf.40 €
4Straubing50 €
5Würzburg50 €
6Coburg50 €
7Kaufbeuren60 €
8Bocholt60 €
9Landshut60 €
10Vechta60 €
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