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Hundegesundheit

Ihr Hund hechelt viel? Mögliche Gründe und ab wann es gefährlich wird

Nahaufnahme eines Hundes, der hechelt
Wenn ein Hund viel hechelt, ist ihm wahrscheinlich einfach sehr warm. Es können aber auch ernste dahinterstecken. Halter sollten das Verhalten einordnen können Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

14. Juli 2023, 5:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bei sommerlichen Temperaturen sieht man Hunde vermehrt hecheln. Sie können so ihre Körpertemperatur regulieren. Wann hinter starkem oder übermäßigem Hecheln auch gesundheitliche Probleme oder andere Ursachen stecken können, erklärt PETBOOK.

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Hunde und übrigens auch Schweine können, im Gegensatz zu Menschen, nicht über die Haut schwitzen. Ihre Schweißdrüsen befinden sich nur an den Pfoten, weshalb sie nicht im klassischen Sinne schwitzen können. Deshalb verschafft sich der Hund anderweitig Abkühlung, indem er hechelt. Viele denken, dass die Kühlung hauptsächlich über das geöffnete Maul und die Zunge passiert, aber genau betrachtet ist auch die Nase mit ihren Nasenmuscheln für die Kühlung zuständig. Über diese atmet der Hund ein, und hier sitzen spezielle Drüsen, die eine Flüssigkeit produzieren, die beim Einatmen Verdunstungskälte produziert.

Beim Hecheln wird dem Hund also keine kalte Luft zugeführt, es entzieht dem Körper durch den stetigen, schnellen Luftzug Flüssigkeit, die verdunstet. Daher kommt es auch zu starkem Durst nach dem Hecheln. Bei starker körperlicher Anstrengung oder großer Hitze ist es durchaus normal, wenn der Hund viel hechelt. Doch es gibt auch Situationen, in denen man als Halter alarmiert sein sollte.

Welche Ursachen gibt es dafür, dass ein Hund viel hechelt? 

Neben hoher Körpertemperatur kann es auch andere Gründe für vermehrtes Hecheln geben. Als Halter sollte man immer die Gesamtverfassung des Hundes und die Situation im Auge behalten, um die Gründe für das Hecheln richtig einschätzen zu können. 

  • Starke körperliche Anstrengung bei ausgiebigen Ballspielen oder Fahrradtouren erhöhen die Körpertemperatur und die Atemfrequenz.  
  • Laute Geräusche u.ä. können beim Hund Stress auslösen und zu Angst oder Nervosität führen. Er versucht, dies mit Hecheln zu kompensieren und so Spannungen abzubauen. 
  • Tritt das Hecheln in Kombination mit ständigem Gähnen auf, ist der Vierbeiner vielleicht überfordert und erschöpft. Zusätzlich können Unruhe und starkes Sabbern auftreten. 
  • Ist der Hund stark übergewichtig? Jede Bewegung wird für ihn zur Anstrengung, die ihm wiederum das Atmen erschwert. 
  • Gehört der Hund einer kurzköpfigen Rasse wie Französische Bulldogge, Mops, Pekinese oder Boxer, Boston Terrier oder Malteser an? Brachyzephale Rassen leiden unter erschwerter Atmung im Sommer ganz besonders. Ihre Atemnot kann sogar zur Ohnmacht führen.  
  • Auch Schmerzen und Krankheiten können starkes Hecheln hervorrufen. Dahinter kann etwa eine Vergiftung oder eine Magendrehung stecken. Auch Herz- und Lungenerkrankungen können die Ursache sein. 
  • Alte Tiere leiden häufig unter Gelenkschmerzen und kompensieren dies mit Hecheln. 
  • Hechelt der Hund auch stark in der Nacht im Schlaf, sollten sie dies beobachten. Manchmal ist es nur ein Traum, der ihn beschäftigt. Hält das Hecheln nächtelang an, sollte man einen Tierarzt aufsuchen und den Hund durchchecken lassen.  

Auch interessant: 13 Gründe, warum Hunde stark sabbern und was dagegen hilft

Welche Situationen sollten Halter mit ihrem Hund meiden?

Tierärzte raten, Hunde bereits bei 25 Grad Celsius aus der Sonne zu nehmen. Doch auch im Auto wird es rasch richtig gefährlich. Lassen Sie den Hund niemals, auch nicht bei leicht geöffnetem Fenster, im Auto zurück. Verzichten Sie im Sommer zudem auf anstrengenden Hundesport und längere Fahrradtouren. Gehen Sie nicht in der Mittagshitze, sondern morgens oder nachts Gassi. 

Auch interessant: Hitzschlag beim Hund im Auto – die unterschätzte Gefahr

Wann wird Hitze für Hunde gefährlich? 

Wenn die Körpertemperatur auf 40 Grad Celsius ansteigt, kämpft der Hund bereits mit Kreislaufbeschwerden. Die Atemfrequenz verzehnfacht sich und es kommt zu 300 bis 440 Atemzügen pro Minute. Bei 43 Grad Celsius kollabiert das Tier dann und kann sterben. 

An folgenden Symptomen erkennen Sie, dass ein Hund kurz vor einem Hitzschlag steht: 

  • leuchtend rote Schleimhäute
  • starkes Sabbern
  • wirkt abwesend
  • Herzrasen
  • taumelnder Gang
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • schnelle und flache Atmung

Was kann man tun, wenn der Hund viel hechelt? 

Oft helfen einem Hund, der viel hechelt, schon kleine Dinge: 

  • kühlende Unterlage
  •  frisches Wasser anbieten
  • Hund im Garten mit Wasserschlauch abspritzen
  • ein Planschbecken im Garten aufstellen
  • Hund beim Gassigehen in Bach, Fluss oder See abkühlen lassen
  • Hundespielzeug, wie einen Kong ins Eisfach legen und dem Hund geben
  • Hundeeis anbieten

Helfen diese Maßnahmen zur Abkühlung des Hundes nicht, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. In seltenen Fällen steckt doch eine Krankheit dahinter, wenn ein Hund viel hechelt. In diesem Fall sollte die Behandlung erfolgen.

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Quellen

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