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Video begeistert Millionen

In Alaska holt ein Bus Hunde zum Gassigehen ab

Ein Gruppenfoto der Hunde aus der Hundeschule „Mo Mountain Mutts“ in Alaska
Nach einer Fahrt im Hunde-Bus gehen die Teilnehmer von „Mo Mountain Mutts“ spazieren Foto: Mo Thompson/Mo Mountain Mutts
Alexandra Beste

2. Februar 2023, 16:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sitz, Platz, Busfahren! In den sozialen Medien ist ein Video von einem Bus mit ganz besonderen Passagieren viral gegangen. Hier fahren nämlich nicht Menschen, sondern Hunde mit. „Mo Mountain Mutts“ heißt der Fahrservice aus Alaska – was dahintersteckt, verraten die Leiter im Interview mit PETBOOK.

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„Guten Morgen, Jack!“, ruft die Busfahrerin dem English Pointer zu. Es scheint kalt zu sein: Schnee liegt auf dem Boden und der Hund ist mit einer Jack ausgestattet. Das stört Jack aber nicht. Mit wedelndem Schwanz steigt er in den Bus ein und begrüßt die anderen Hunde, die bereits abgeholt wurden. Dann hüpft er zielstrebig auf seinen Platz und wird von der Busfahrerin angeschnallt.

So in etwa fängt jeder Tag für Mo Thompson an. Seit einigen Jahren leitet die Hundetrainerin mit ihrem Ehemann Lee die Hundeschule „Mo Mountain Mutts“ in der kleinen Stadt Skagway im US-Bundesstaat Alaska. Das Besondere: Für ihre Ausflüge in der wunderschönen Natur der Nordpolarregion holt Mo die Hunde von zu Hause ab – mit einem Hunde-Bus.

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Viral auf TikTok: Der Hunde-Bus von „Mo Mountain Mutts“

„Ich liebe es, wie sich die Hunde automatisch hinsetzen, wenn ich die Tür öffne, weil sie die Routine kennen“, erzählt Mo Thompson gegenüber PETBOOK. In den sozialen Medien ist ihr Unternehmen viral gegangen. Mehr als 13 Millionen Mal wurde das oben beschriebene Video bereits auf Instagram aufgerufen, auf TikTok sogar mehr als 57 Millionen Mal. Dabei entstand „Mo Mountain Mutts“ eher durch Zufall.

„Es begann langsam, als (mein Hund) Carl ein Welpe war, weil er Freunde brauchte“, erinnert sich Mo. „Ich holte die Hunde meiner Freunde und Arbeitskollegen ab, wenn ich mit meinem Hund Gassi ging.“ Zunächst holte sie die Hunde mit dem Fahrrad ab. Mit der Zeit wurde aus dem Fahrrad aber ein Mini-Van und aus dem Mini-Van ein Bus. Nun ist Carl sieben Jahre alt – und es gehören um die 40 Hunde zur „Mo Mountain Mutts“-Truppe.

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Aber wie gestaltet sich das Busfahren mit den Hunden?

Für Mo und Lee ist Hundetraining das A und O, damit die Tiere im Hunde-Bus sicher sind. „Die Hunde brauchen eine gute Impulskontrolle für diese Ausflüge“, erklärt die Gruppenleiterin. Je nachdem, welche Kenntnisse ein Hund mitbringe, sehe das Training anders aus. „Das Anlocken per Hand mit Futter zu ihren Plätzen funktioniert bei den meisten Hunden gut.“

Es gibt auch eine Sitzordnung im Bus – wobei das nicht jeder Hund zu wissen scheint. „Hunde, die regelmäßig kommen, kennen ihre Plätze“, sagt Mo. „Neulinge, Welpen oder Hunde, die nicht so oft kommen, springen auf jeden freien Platz.“

In der ersten Reihe hinter dem Fahrersitz dürfen ausgeglichene Hunde Platz nehmen, auf der anderen Seite sitzen die Hunde von Mo und Lee. Dahinter machen es sich die „Mentoren“-Hunde, die schon länger dabei sind, bequem. „Ruhige Hunde sitzen mit ruhigen Hunden zusammen“, erklärt die Hundetrainerin das Prinzip. Das Schlusslicht bilden die Welpen: Für die enthusiastischen Kleinen sind die letzten vier Sitzplätze reserviert.

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„Viele Menschen lächeln, wenn sie den Welpen-Bus vorbeifahren sehen“

Sind alle angeschnallt, geht die Reise los! Zu Beginn macht die Trainerin auch eine Gehorsamkeitsübung mit den Hunden. Die Amerikanerin gibt aber zu: „Es ist viel wichtiger, dass die Plätze vor dem Spaziergang in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind, denn nach dem Spaziergang sind die Hunde ziemlich erschöpft.“

Und darum geht es beim Hunde-Bus schließlich: Die Hunde sollen sich draußen in der Natur bewegen und austoben können. „Wo wir hingehen, hängt davon ab, wer dabei ist und wie das Wetter ist“, sagt Mo. Wenn etwa Welpen dabei seien, die keine großen Steigungen bewältigen sollen, halte sich die Gruppe oft am Strand auf. Bei warmem Wetter dürften die Hunde auch schwimmen gehen, erklärt Mo, bei kaltem Wetter mache die Gruppe eher Waldausflüge.

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Sind die Hunde ausgepowert, heißt es ab nach Hause. Zum Abschied erhalten die Tiere noch ein Leckerli – als Belohnung für ihre tolle Leistung. „Ich sehe viele Menschen, die lächeln, wenn sie den Welpen-Bus vorbeifahren sehen“, sagt Mo. „Ich weiß, dass Menschen, die lange Schichten haben, sehr dankbar sind, dass ich das regelmäßig mache.“

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Durch die gemeinsamen Ausflüge mit Mo Mountain Mutts hätten sich manche Hunde grundlegend verändert. „Ein Besitzer erzählte mir, dass er seinen Hund ohne unser Trainingsprogramm wieder hätte abgeben müssen“, sagt die US-Amerikanerin. Ähnliches hätten ihr auch andere Einwohner bestätigt. „Die Nachbarn meiner Kunden sagen mir: ‘Der und der bellt so viel weniger, seitdem er im Rudel mitläuft, das ist erstaunlich’.“  

Diese Dankbarkeit weiß Mo sehr zu schätzen. Für sie steht aber fest: Ohne die Unterstützung ihrer Nachbarn wäre Mo Mountain Mutts gar nicht erst möglich. „Ein Reifen meines Vans ist mal auf halber Strecke geplatzt“, erinnert sie sich. „Hundebesitzer kamen, um ihre Welpen abzuholen und brachten andere Hunde nach Hause, deren Besitzer arbeiteten. Freunde kamen und halfen mir, meinen Van abzuschleppen und zu reparieren.“

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Auch an anderer Stelle kamen Freunde und Nachbarn zu Hilfe. Zum Beispiel als Reparaturen am Hunde-Bus nötig waren. Andere Hundebesitzer boten Mo ihre Fahrzeuge an – „obwohl ich nicht glaube, dass sie wussten, wie sehr es stinken würde!“, fügt die Amerikanerin hinzu.

Was Millionen von Fans im Internet begeistert, steht und fällt mit einer kleinen Gemeinde in Alaska. „Ich habe die beste Gemeinschaft“, sagt die Hundetrainerin. „Es ist wirklich etwas Besonderes, das tun zu dürfen, was ich hier tue.“ 

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