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„Mindestens 50 Euro!“

Jochen Bendel fordert Geldstrafe für Halter, die während Gassirunde telefonieren

Jochen Bendel fordert ein Bußgeld für Hundebesitzer, die beim Gassigehen telefonieren, um die Mensch-Hund-Bindung zu stärken.
Hundetrainer Jochen Bendel fordert ein Verbot von Telefonaten während der Gassirunde. Foto: Morris MacMatzen/Getty Images for Purina
Dennis Agyemang
Redakteur

28. Februar 2025, 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Menschen, die beim Spaziergang mit ihrem Hund am Handy hängen, sind ein Bild, das jeder kennt. Doch damit könnte bald Schluss sein. Zumindest, wenn es nach dem TV-Moderator und Hundetrainer Jochen Bendel geht. Der Tierschützer fordert ein Bußgeld für Halter, die beim Gassigehen telefonieren, statt sich um ihren Hund zu kümmern. PETBOOK verriet er, warum.

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„50 Euro oder mehr“ soll es kosten, wenn Hundebesitzer beim Gassigehen mit dem Handy erwischt werden. Das fordert Hundetrainer Jochen Bendel im Gespräch mit PETBOOK. Aber warum eigentlich? „Eine enge Bindung ist die Voraussetzung für eine möglichst problemlose Mensch-Hund-Beziehung“, weiß der Hundeexperte. „Diese wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit gestört, wenn wir mit dem Handy am Ohr Gassi gehen. Für diese Hundehalter gibt es sogar einen Namen: Smombies!“ Das sei eine Wortschöpfung aus den Worten „Zombie“ und „Smartphone“.

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Ablenkung kann gefährliche Folgen haben

Bei mehr als 10,5 Millionen Hunden, die allein im Jahr 2023 in Deutschland lebten, und durchschnittlich 350.000 Vierbeinern, die jedes Jahr neu in deutsche Haushalte einziehen, kann eine gestörte Mensch-Hund-Beziehung schnell große Ausmaße annehmen. 1

So argumentiert auch Bendel im Gespräch mit PETBOOK: „Der tägliche gemeinsame Gassigang, draußen in der Natur, ist für den Hund der Höhepunkt des Tages. Dabei braucht er wie ein Kind oft Unterstützung und volle Aufmerksamkeit. Wenn wir ständig am Handy hängen, Mails checken oder beim Lieferservice bestellen, können wir unseren Hund nicht aktiv unterstützen.“ Und nicht nur das: Die Ablenkung könne oft auch gefährliche Folgen haben, erklärt der Hundetrainer.

»Es ist kein Zufall, dass es überproportional oft knallt, wenn die Halter gerade telefonieren

„Wir verpassen oft wichtige Momente für unseren Hund“, sagt Jochen Bendel. Zum Beispiel in brenzligen Situationen dem Hund beizustehen. „Es ist kein Zufall, dass es bei Hundebegegnungen überproportional oft knallt, wenn Herrchen oder Frauchen gerade telefonieren. Außerdem ist es für einen Hund frustrierend, wenn er merkt, dass sein Mensch wenig Interesse an ihm zeigt und er sich in schwierigen Situationen nicht auf ihn verlassen kann.“

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Das Ergebnis davon seien frustrierte Hunde, die sich dann selbst eine Beschäftigung suchten und bei Hundekontakten oft überreagierten. Zudem falle es ihnen sehr schwer, eine tiefe Bindung zu ihrem Besitzer aufzubauen, weiß der Hundetrainer. „Das ist verantwortungslos! Eigentlich müsste, wie beim Telefonieren mit dem Handy im Auto, auch das Telefonieren beim Gassigehen mit einem Bußgeld belegt werden.“

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Wie sehen andere Hundetrainer diesen Vorschlag?

Das fände er eine weitaus wichtigere Maßnahme, als Hundebesitzern Geld abzuknöpfen, wenn sie die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht ordentlich wegräumen, so Bendel abschließend. Doch wie sehen andere Hundeexperten diesen Vorschlag?

„Wenn die Forderung ist, 50 Euro Strafe zu zahlen, weil man draußen am Handy ist und nicht bei seinem Hund, dann würde ich dem zustimmen.“ Erklärt Hundetrainerin Katahrina Marioth auf PETBOOK-Anfrage. Allerdings unter einer Prämisse: Das damit eingenommene Geld müsse an den Tierschutz gehen. „Allerdings bin ich kein Freund von Strafen, sondern von Aufklärung sowie Qualitätszeit zwischen Hund und Mensch.“

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Quellen

  1. ivh-online.de, „Tiere bleiben in Deutschland beliebte Mitbewohner - In fast jedem zweiten Haushalt lebt ein Heimtier“, (aufgerufen am 26.02.2025) ↩︎

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