13. Mai 2024, 17:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit dem Hund ins Kino gehen, um dort gemeinsam einen Film zu schauen? Das ist sehr wahrscheinlich ein Gedanke, den bisher die wenigsten hatten. Denn Tiere sind in der Regel in Kinos verboten. Daher stellt sich diese Frage eigentlich nicht. Doch in Bochum kann man tatsächlich seinen Hund ins Kino mitbringen. Madeline und Dackel Ludwig haben es ausprobiert.
In den letzten Jahren wurde immer mehr für Hundehalter möglich gemacht. So kann man mit dem eigenen Vierbeiner nicht nur in viele Parks, Restaurants und Baumärkte, sondern jetzt sogar auch ins Kino. Zumindest bietet eines genau das in Bochum an. So heißt es dazu auf der Internetseite des Union Kinos Bochum: „Hunde willkommen! Wenn wir nicht bellen, beißen und sauber sind, sind wir jederzeit herzlich willkommen!“ Ein schönes, wie auch ungewöhnliches Angebot für Hundehalter, das Madeline Grieff gemeinsam mit ihrem Petfluencer-Dackel Ludwig getestet hat.
So Hundefreundlich ist das Kino in Bochum
Zwar gibt es dieses Angebot schon seit knapp zehn Jahren, aber es gibt immer ein erstes Mal, um neue Dinge auszuprobieren. So ein erstes Mal hat nun auch Madeline mit ihrem Dackel Ludwig erlebt.1 „Wir haben über Instagram davon erfahren und ein Reel gesehen, in dem ein anderer Hund im Kino war. Da Bochum nicht weit weg von uns ist, wollten wir es unbedingt mal ausprobieren“, verrät sie im PETBOOK-Interview. „Als dann noch ‚Arthur der Große‘ – ein Hundefilm – lief, war das für uns der perfekte Moment.“
Im Kino angekommen, sei ihr gleich aufgefallen, wie gut alles auf Besucher mit Hund ausgerichtet sei, sagt Madeline. „Das Kino hat extra Wasser für Hunde bereitgestellt und es war auch so sehr hundefreundlich, mit wenig Treppen, die man steigen musste.“
Die große Überraschung im Kino-Saal
Vor dem Film habe sich die Hundehalterin mit den Kinobetreibern ausgetauscht, was es bei diesem besonderen Besuch so zu beachten gebe, verrät Madeline weiter. So müssten Hunde im Kino angeleint sein und dürften – wie es auch auf der Webseite schon heißt – während der Vorführung nicht bellen und müssten gut sozialisiert sein, um die anderen Kinobesucher nicht zu stören. „Hunde, die bellen oder anderweitig stören, können dann wohl auch des Saals verwiesen werden.“
Doch nachdem es sich das tierische Trio in den weichen Kinositzen bequem gemacht hat und der Film beginnt, folgt die große Überraschung. Außer Dackel Ludwig ist kein anderer Hund im Raum. „Samstagabend, 19:30 Uhr – ich hätte erwartet, dass da viele Hunde sind. Gerade bei einem Hundefilm. Das wäre ja irgendwie passend gewesen.“ Doch das habe dem Erlebnis keinen Abbruch getan. Man sei ohnehin einfach froh gewesen, zusammen diesen Film anschauen zu können.
So fällt das Fazit für den Kinobesuch mit Hund aus
Daher fällt das Fazit für den Kinobesuch mit Hund von Madeline Grieff und Dackel Ludwig durchweg positiv aus. „Es war ein total schönes Erlebnis. Da wir gerne ins Kino gehen und unsere Zeit mit Ludwig verbringen, war das natürlich ein Perfect Match für uns so einen Film mit unserem Hund zu erleben.“
Dackel Ludwig, der es seit Beginn gewohnt sei, immer überall dabei zu sein, sei auch während der Filmvorführung tiefenentspannt gewesen, sagt seine Halterin. „Ich hatte eine große Tasche für ihn dabei, in der er es sich gemütlich gemacht hat. Ludwig hat sich sehr wohlgefühlt und Popcorn hat er auch ein kleines bisschen probiert. Das ist bei so einem besonderen Erlebnis dann auch völlig ok.“
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So reagieren andere Kinobesucher auf die Hunde im Saal
Alles in allem zieht die stolze Hunde-Mama ein überaus positives Fazit und kann sich vorstellen, in Zukunft regelmäßig ins Hundekino zu kommen. Vielleicht treffen sie dann auch auf andere Kinobesucher mit Hund. Denn die soll es im Union Kino Bochum ja geben. Wie viele Halter dort von diesem Angebot Gebrauch machen und ob die Lautstärke des Films irgendwie auf die Vierbeiner abgestimmt wird, konnte PETBOOK bisher noch nicht in Erfahrung bringen. Denn bis Redaktionsschluss blieb die Interviewanfrage seitens der Kinobetreiber unbeantwortet.
Doch laut einem Artikel des Portals „Der Westen“ aus dem Jahr 2023 kämen demnach ungefähr fünf bis sechs Mal pro Woche Halter mit ihrem Hund im Kino vorbei. Und wie eine namenlose Sprecherin des Kinos vom Portal im Artikel zitiert wird, sei die Reaktion der anderen Filmbesucher auf die Hunde „zu 99 Prozent sehr gut“. Nur selten gebe es mal Fragen bezüglich Allergien, aber Probleme oder Beschwerden habe es bis dato nie gegeben, so die Sprecherin weiter.2
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Für alle, die ihre Hunde nicht alleine lassen wollen
„Die Besucher freuen sich schon immer, wenn unsere Hunde hinter der Kasse liegen, und wenn ein Hund mit reindarf, sehe ich nur lächelnde Gesichter“, so die Sprecherin abschließend. Doch wie kam es eigentlich zu dieser ungewöhnlichen Idee? In einem Interview mit dem Portal „Wa.de“ wird Betreiberin Kerstin Schneider mit den Worten zitiert, dass sie selbst als Hundehalterin die Herausforderungen kenne, vor die Halter oft gestellt seien. 3
„Wir wissen, es gibt Leute, die müssen ihren Hund vielleicht schon während der Arbeitszeit alleine lassen. Das wollen sie für den Kinobesuch abends dann nicht noch einmal machen.“ Da ist es dann ein umso schönerer Umstand, wenn Halter in der ihrer Freizeit Hobbys, Sozialleben und Haustier so noch ein bisschen leichter unter einen Hut bekommen können.