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Urbane Legende

Können Hunde wirklich nicht nach oben schauen?

Ein Hund schaut ein wenig nach oben zu seinem Halter im Park
Eine urbane Legende besagt, dass Hunde nicht nach oben schauen können. Zum Teil ist das sogar richtig! Foto: Getty Images / DjelicS
Louisa Stoeffler
Redakteurin

13. Oktober 2023, 16:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer wieder hört man, dass Hunde nicht nach oben schauen können. Aber was ist dran an der Legende und woher stammt der Glaube eigentlich?

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Unsere Hunde haben eigentlich wenig Gründe, in die Luft zu schauen. Meist orientieren sie sich nach vorne, beziehungsweise schnuppern gern an Dingen, die sich direkt in ihrem Sichtfeld oder auf dem Boden befinden. Deshalb scheint sich der Gedanke festgesetzt zu haben, dass Hunde überhaupt nicht nach oben gucken können. Doch woher stammt die urbane Legende eigentlich und gibt es anatomische Beweise dafür? PETBOOK hat nachgeforscht.

Ursprung der Legende wahrscheinlich in britischer Zombie-Komödie

Die urbane Legende geht wahrscheinlich auf die britische Horror-Komödie „Shaun of the Dead“ mit Simon Pegg und Nick Frost in den Hauptrollen zurück. In dem Film, der nach dem klassischen Horrorfilm „Dawn of the Dead“ benannt wurde, geht es darum, wie eine Zombie-Apokalypse in England aussehen würde.

Neben Cricket-Schlägen und der obligatorischen Tasse Tee nach einem Angriff geht es auch um das Pub „The Winchester“. Der Besitzer dieser typisch englischen Bar ist nämlich der Meinung, dass Hunde nicht nach oben schauen können. Die Hauptfiguren Shaun und Eddie unterhalten sich während des Films mehrfach über dieses Thema.

Seitdem der Film im Jahr 2004 in die Kinos kam, finden sich auch immer wieder Erwähnungen im Internet, die sich fragen, ob etwas Wahres hinter der Aussage steckt. Obwohl Shaun eigentlich am Ende des Films bereits aufklärt, dass Hunde sehr wohl nach oben schauen können. Aber das ist wohl nur ein Teil der Erklärung, weshalb sich das Gerücht noch immer hartnäckig hält.

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Hunde können nicht so wie Menschen nach oben gucken

Tatsächlich steckt nämlich ein wahrer Kern in der Aussage aus dem bekannten Film. Auch, wenn es nur teilweise wahr ist. Hunde können ihren Kopf tatsächlich nicht so nach oben neigen, wie es Menschen können. Dies hängt mit ihrer Anatomie zusammen, aber auch mit der Evolution der Tiere.

Wölfe legen den Kopf in den Nacken, um zu heulen, jedoch nicht, um sich nach oben zu orientieren. Denn sie müssen sich in den meisten Fällen keine Gedanken über einen Angriff aus der Luft – etwa von einem großen Greifvogel – machen. Dies lässt sich auch im Aufbau ihrer Wirbelsäule und analog der von Hunden sehen. Sie ist nicht so flexibel wie die von Menschen, daher können Hunde den Kopf nicht so weit nach oben neigen.

Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Hunde nicht unbedingt nach oben schauen, wenn man sie ruft. Das liegt daran, dass Hunde eher auf visuelle Anreize als auf bloße Rufe reagieren. Aus dem scheinbaren Unwillen, nach oben zu schauen, hat sich wahrscheinlich auch die urbane Legende entwickelt. Denn Nick Frost und Simon Pegg drehten noch vor „Shaun of the Dead“ die Serie „Spaced“, in dem ein Hund vorkommen sollte. Doch der Hundetrainer vor Ort schaffte es nicht, den Schnauzer nach oben schauen zu lassen. Hält man Hunden jedoch ein Leckerli vor die Nase und führt es nach oben, zeigt sich deutlich, dass Hunde sehr wohl nach oben gucken können.

Wie Hunde die Welt sehen

Es lässt sich also festhalten, dass die Sicht bei Hunden anders als ist als beim Menschen. Während sich die Eindrücke beider Augen bei uns zu einem Gesamtbild vereinen, nehmen Hunde auf beiden Augen unterschiedliche Dinge wahr. So haben sie ein weiteres Gesichtsfeld, können sich aber auf Dinge, die direkt vor ihnen sind, nicht sehr gut fokussieren. Sie sind zudem aber auch kurzsichtig und können in großer Entfernung nur Bewegung erkennen.

Hunde müssen meist ihren Kopf drehen, um mit den Augen den Fokus auf etwas legen zu können. Weniger häufig orientieren sie sich dabei nach oben, da sie dafür einen visuellen Anreiz brauchen und in der weiten Entfernung im Himmel nichts klar erkennen können.

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Quellen

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