9. März 2023, 16:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einmal im Jahr versammeln sich Schauspieler, Moderatoren, Models und andere Promis zum Event „Baltic Lights“. Eine reine Spaß-Veranstaltung ist das Schlittenhunderennen aber nicht.
Bei dem Schlittenhunderennen „Baltic Lights“ versammelten sich 2023 Promis, um Geld für die Welthungerhilfe zu sammeln. Im vergangenen Jahr kamen bereits 45.000 Euro zusammen. Allerdings konnten wegen Corona-Auflagen damals nur etwa 2000 Zuschauer dabei sein. Vor Corona kamen über die drei Tage der Veranstaltung verteilt bis zu 60.000 Besucher.
Zahlreiche Prominente haben am Strand von Usedom wieder einen Hundeschlitten für einen guten Zweck bestiegen. Unter den Teilnehmern waren unter anderem Boxweltmeister Henry Maske, Model Franziska Knuppe, Ex-Tagesschausprecher Jan Hofer und Entertainer Wolfgang Lippert, wie die Veranstalter berichteten. Mit dabei waren außerdem rund 400 Huskys bei der siebten Ausgabe der „Baltic Lights“.
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In diesem Jahr haben Schauspielerin Gerit Kling und ihr Kollege Hendrik Duryn die Promi-Durchläufe des Schlittenhunderennens „Baltic Lights“ auf Usedom gewonnen. Kling war mit einer Zeit von 2 Minuten und 43 Sekunden die schnellste Prominente und schneller als Duryn, der seinen Titel bei den Herren mit einer Zeit von 3 Minuten, 10 Sekunden verteidigen konnte.
Für viele stellt sich aber trotz all dem Glamour und Charity eine wichtige Frage: Wie steht es um das Tierwohl bei so einem Hunderennen? Macht den Tieren sowas überhaupt Spaß? PETBOOK hat bei den Verantwortlichen von „Baltic Lights“ nachgefragt. „Die Huskys sind für uns Schlittenhundeführer keine Sportgeräte“, stellt Rennleiter Andre Bobek auf Anfrage klar. „Schlittenhunde und Musher (Schlittenhundeführer) sind ein Team und nur ein Team ist in der Lage, eine Rennleistung zu erbringen. Tier und Mensch sind durch gemeinschaftliche Leistung besonders verbunden.“
„Kein Hund muss etwas tun, das er nicht will“
So unterliegen nationale und internationale Wettbewerbe – die „Baltic Lights“ inbegriffen – strikten Regeln, wann Hunde nicht mehr starten dürfen, etwa bei zu hohen Außentemperaturen, erklärt Bobek PETBOOK. Außerdem dürften nur gesunde Hunde zu den Rennen antreten. „Die Liebe unserer Musher zu ihren Tieren, mit denen sie ihr Leben, ihren Alltag, ihr Zuhause teilen, steht über allem. Kein Hund muss etwas tun, das er nicht will.“
Das bestätigt auch Veranstalter Till Demtroeder. „An unseren Rennen dürfen ausschließlich reinrassige Schlittenhunde teilnehmen. Diese Hunde sind von ihrer Konstitution perfekt für diese Rennen geeignet und lieben die körperlichen Herausforderungen vor den Schlitten“, so der Veranstalter zu PETBOOK. „Wir versichern, dass es unseren Hunden sehr gut geht und kein Tier gequält wird.“
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Das wird bei Hunderennen für den Tierschutz getan
So werde während des gesamten Events strengstens auf den artgerechten Umgang der Tiere geachtet, sagt Demtroeder zu PETBOOK. Das erfolge durch die Hunde-Experten der Rennleitung. „Der Schutz der Tiere steht für uns an erster Stelle.“ Es gebe vor und während der Veranstaltung auch Überprüfungen durch verschiedene Ämter, um dies sicherzustellen.
Mit verhältnismäßig kurzen Strecken sorge man dafür, die Tiere nicht zu überfordern, erklärt Andre Bobek. „Wir sind ebenfalls keine Freunde von Long-Distance-Rennen, wie sie im Yukon oder in Alaska durchgeführt werden. Dort legen die Tiere eine Strecke von mehr als 1500 Meilen (Anm. d. Red.: entspricht ca. 2.414 km) zurück. Bei unserer Veranstaltung laufen die Huskys eine Strecke von 3 bis 6 km.“ Während dieser kurzen Distanz sei keine Pause nötig, da die Hunde gut auf solche Strecken vorbereitet seien. „Dabei ist eine Dehydrierung ausgeschlossen. Die Hunde werden vor den Rennen bestens vorbereitet, nehmen bspw. ausreichend Flüssigkeit auf. Zusätzlich steht den Hunden im Start-Zielbereich immer Wasser zur Verfügung.“
Mit Material der dpa