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Spaß in Wasser und Sand

Tipps und Tricks für den Urlaub mit Hund am Meer

Im Urlaub am Meer kann sich der Hund so richtig austoben
Im Urlaub am Meer kann sich der Hund so richtig austoben Foto: Getty Images

15. August 2023, 5:35 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Im Meer schwimmen, am Strand entlangrennen, im Sand buddeln – ein Urlaub mit Hund am Meer klingt nach einer schönen Zeit für Halter und Hund. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, verrät PETBOOK wichtige Tipps und Tricks.

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Für viele Menschen bedeutet der perfekte Urlaub, ans Meer zu fahren. Und am besten immer mit dabei, das vierbeinige Familienmitglied. Hier kann man gemeinsam viel Zeit am Strand verbringen und der Hund nach Herzenslust über Dünen rennen, in Sand und Wellen toben, mit anderen Artgenossen spielen oder sich im Meer abkühlen. Doch auch dabei gilt es ein paar Dinge zu beachten, damit ein entspannter Urlaubstag nicht plötzlich mit einer unschönen Überraschung endet. PETBOOK verrät Tipps und Tricks für den Urlaub mit Hund am Meer. 

Sonnen- und Hitzeschutz nicht vergessen

Auch Hunde können einen Sonnenbrand bekommen. Bei Rassen mit dünnem, kurzem Fell und hellerer Haut ist es ratsam, weniger behaarte Stellen wie Nasenrücken, Ohrinnenseiten, Ohrränder und den Bauch mit Hundesonnenschutzcreme zu schützen. Bei ganz empfindlichen Tieren gibt es auch die Möglichkeit ihnen ein Sonnenschutzshirt oder eine Sonnenbrille anzuziehen. 

Während der Mittagszeit oder bei sehr großer Hitze sollte sich der Hund möglichst nicht in der prallen Sonne aufhalten oder spielen. Ein Sonnenschirm oder eine Strandmuschel spendet Schatten und lädt zum Ausruhen ein. Der heiße Sand kann den Pfoten genauso gefährlich werden wie unseren Füßen. Darum sollte der Hund möglichst nicht durch den glühend heißen Sand rennen. Dabei kann er sich schnell die Pfoten verbrennen, ohne es gleich zu bemerken. 

Auch interessant: Brauchen Hunde Sonnenschutz? Eine Tierärztin klärt auf

Strand: Sand, Kies und Felsen

Ist ein Urlaub mit Hund am Meer geplant, ist es wichtig, dass der Strand auch für Hunde geeignet und offiziell als Hundestrand ausgewiesen ist. Ein Sandstrand ist wesentlich ungefährlicher als ein Stein- oder Felsenstrand, dessen Boden uneben und schlecht einzuschätzen ist. Ein Hundefuß ist schnell verstaucht oder gebrochen, wenn er zwischen großen Steinen oder in einer Spalte stecken bleibt. 

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keinen Sand frisst. Das kann zu einer Sandkolik führen und im schlimmsten Fall tödlich enden. Auch Sandkörner in Augen, Nase oder Ohren können, wenn sie nicht entdeckt und entfernt werden, zu unangenehmen Reizungen und Entzündungen führen. 

Augen, Nase und Ohren sollten nach dem Strandtag genau kontrolliert und gegebenenfalls mit einem weichen, feuchten Tuch gereinigt werden. Auch Glasscherben, scharfkantige Steine, Muscheln, Angelhaken oder Müll können den empfindlichen Hundepfoten gefährlich werden und sie verletzen.  An Stellen, wo geangelt wird, liegen oft Reste von Schnüren oder Haken herum. Sollte ein Angelhaken verschluckt worden sein, sollte man niemals an der Schnur ziehen, sondern sofort einen Tierarzt aufsuchen. Zur Sicherheit kann man seinem Tier für alle Aktivitäten auf unbekanntem Untergrund Hundeschuhe anziehen. 

Salzwasser kann für den Hund unangenehm werden

Das unbekannte Salzwasser zu probieren stellt noch keine Gefahr dar und die meisten Hunde merken sofort, dass es nicht schmeckt. Doch bewusst oder unbewusst zu viel Salz- oder auch Süßwasser zu schlucken, kann für den Organismus gesundheitliche Risiken darstellen. Eine zu große Menge Wasser kann eine Wasservergiftung auslösen und der hohe Salzgehalt im Salzwasser kann Dehydrierung und Übelkeit verursachen. Schon bei geringen Mengen kann es zu Durchfall oder Erbrechen kommen. Darum sollte der Hund immer unter Aufsicht spielen oder baden und ein Napf mit Trinkwasser in unmittelbarer Nähe bereitstehen. 

Nach dem Bad sollten alle Salzwasserreste aus dem Fell, von der Haut und aus den Zehenzwischenräumen abgewaschen werden. Damit kann man Hautreizungen, Juckreiz und Entzündungen vorbeugen. Besonderes sollte man dabei auf die Ohren achten. Wasser in den Ohren kann zu einer langwierigen und schmerzhaften Ohrenentzündung des Hundes führen. 

Heute gibt an nahezu jedem größeren Hundestrand eine Hundedusche zum Abduschen des Tieres. Falls diese Möglichkeit nicht besteht, sollte man dies zeitnah nach Rückkehr vom Strand in der Unterkunft machen. Nach dem ausgiebigen Abduschen mit Süßwasser sollte das Tier gut frottiert werden, damit es sich nicht erkältet. Auch wenn die Außentemperaturen warm sind, kühlt ein nasser Hundekörper schnell aus und der Wind am Meer tut sein Übriges dazu. Gründliches Bürsten entfernt alle noch übrigen Rückstände im Fell und macht es wieder geschmeidig.

Im Urlaub mit Hund auf mögliche Gefahren im Meer achten

Wellengang, Gezeiten, Strömung und Bootsverkehr sind nicht nur für uns Menschen schwer einzuschätzen und unberechenbar, sondern auch für unsere Hunde. Während des Spielens und Badens bemerken sie diese Gefahr vielleicht gar nicht. Unerfahrene Schwimmer können leicht abgetrieben werden. Darum sollte man sein Tier nie unbeaufsichtigt am Strand und ins Meer lassen. 

Andere Lebewesen im Meer, wie Quallen, Seeigel oder Petermännchen (giftig) können auch Hunden gefährlich werden. Selbst eine Krabbe, die zum Spielen animiert, kann mit ihren scharfen Scheren schon beim unbeabsichtigten Drauftreten eine Hundepfote schwer verletzen. Informieren Sie sich, ob Tiere an dem Strand vorkommen, den Sie besuchen möchten. 

Insekten, Viren und Bakterien

Krankheiten, die als unerwünschtes Souvenir von einer Reise am Meer mitgebracht werden, können nicht nur durch Kontakt mit anderen kranken Tieren, Parasiten- und Instektenstiche oder Infektionen hervorgerufen werden. 

Neben den vier typischen Mittelmeerkrankheiten Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose und der Herzwurmerkrankung Dirofilariose (Beratung durch den Tierarzt zur Prophylaxe und Impfungen zwingend notwendig!) lauert eine weitere Gefahr im Meerwasser und das zunehmend auch in Europa: 

Vibrionen – die unterschätze Gefahr für Mensch und Tier in der Ostsee

Was sind Vibrionen und wo kommen sie vor? Es handelt sich dabei um Bakterien, die hauptsächlich im Salzwasser vorkommen und an der gesamten Ostseeküste bis in den baltischen Raum und nach Finnland verbreitet sind. Die Nordsee, das Mittelmeer und der Atlantik sind durch ihren stärkeren Salzgehalt im Wasser weniger gefährdet. Der fortschreitende Klimawandel trägt aber leider dazu bei, dass das Risiko auch hier steigt. Bei Temperaturen ab 20 Grad Celsius ist ein verstärktes Aufkommen von Vibrionen möglich. Sie werden aktiv und vermehren sich.

Die Bakterien können Wundinfektionen oder Entzündungen des Magen-Darm-Trakts hervorrufen, die, wenn sie unentdeckt bleiben, im schlimmsten Fall eine Sepsis verursachen und tödlich enden können. Die Infektion einer erst harmlosen oder unbemerkten Wunde kann sich innerhalb weniger Stunden entwickeln. Allgemeine körperliche Symptome entwickeln sich nach etwa drei bis fünf Tagen. Akutes Fieber, allgemeine Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit und Schwäche sind erste Anzeichen für eine Infektion mit Vibrionen. Wenn der Hund dunkelbraunen Urin absetzt, sind bereits Leber und Niere betroffen, was letztendlich innerhalb weniger Tage in einem Organversagen und damit tödlich enden kann. 

Bei Verdacht auf eine Vibrionen-Infektion ist eine sofortiger Besuch beim Tierarzt und eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Es ist sinnvoll, sich vorab schon bei der Urlaubsplanung zu informieren, ob man in eine eventuell betroffene Gegend fährt. Auf einer speziellen Übersichtskarte des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle für Krankheiten (ECDC) kann man sehen, wo und in welcher Menge Vibrionen nachgewiesen wurden. 

Grundsätzliche Tipps für den Urlaub am Meer mit Hund

  • Ausstattung für den Hund: für den Urlaub am Meer sollten Sie Sonnenschirm, Wasser, Decke, Handtuch, Bürste, Spielzeug, Erste-Hilfe-Set/Notfallapotheke, Hundesonnenschutzcreme, Schleppleine, Kottüten, Snacks, evtl. Hundesonnenbrille, Hundeschuhe oder Hundeschwimmweste dabei haben
  • Sie sollten den Hund nicht direkt vor dem Strandgang füttern, viel Bewegung und Anstrengung kann eine Magendrehung verursachen 
  • Stellen Sie immer genügend Trinkwasser in einem großen Napf zum Trinken bereit (vor allem an Salzwasserstränden) 
  • Nehmen Sie den Hund nie in der Mittagshitze oder bei zu hohen Temperaturen mit an den Strand 
  • Nicht jeder Hund ist eine Wasserratte, wenn er nicht ins Wasser möchte, muss man das respektieren und alternativ nur am Ufer oder im seichten Wasser spazieren gehen. 
  • Soziales Miteinander heißt Respekt und Rücksicht gegenüber anderen Hunden oder Badegästen (Hund nicht auf andere zulaufen lassen, ihn von fremden Handtüchern oder Decken fernhalten und andere Hundebesitzer vorher fragen, ob das Spielen mit dem fremden Hund erlaubt ist) 
  • Nur eine gesunder, fitter und belastbarer Hund sollte mit zum Urlaub am Meer, dabei sollte auch unbedingt auf die Zeit geachtet werden. Denn viele Hunde hören trotz Müdigkeit oder Erschöpfung nicht auf zu toben, zu spielen oder zu baden. Zur Sicherheit sollten alte und kranke Hunde lieber nicht im Meer baden, auch da sie generell schneller an ihre Grenzen kommen. Erschöpfungszustände, Unterkühlung, Herz-Kreislaufbeschwerden oder eine Wasserrute könnten die Folge sein. 
Philine Ebert, PETBOOK-Redakteurin

Meine Erfahrungen mit meinem Hund Bailey

„Für einen schönen, entspannten Urlaub am Meer braucht es lediglich ein bisschen Grundwissen, Informationen, Vorbereitung und die richtige Ausstattung. Ich habe einen tollen Urlaub und schöne Stunden mit Bailey am Strand in Italien verbracht. Auch wenn er weder der waghalsige Wellenspringer, noch der unaufhaltsame Schwimmer oder der flotte Strandflitzer ist, haben uns ausgedehnte Spaziergänge und das Erkunden des Strandes viel Spaß gemacht. Krebse aufzuspüren, kühle Sandlöcher zu buddeln und die salzige Sandnase waren unvergessliche Erlebnisse und sind eine unbezahlbare Erinnerung, die uns keiner mehr nehmen kann. Trauen Sie sich, und machen Sie Urlaub mit Ihrem Hund am Meer. Es lohnt sich! “Philine Ebert, PETBOOK-Redakteurin
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Quellen

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