20. Juni 2024, 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Wir müssen draußen bleiben“. Die Schilder, die Halter darauf aufmerksam machen, dass Hunde die Ladenfläche nicht betreten dürfen, stehen vor so ziemlich jedem Lebensmittelgeschäft an der Eingangstür. Daher kann Einkaufen zur Herausforderung werden, wenn es mal schnell gehen muss. Doch würden Sie Ihren Hund deswegen vor dem Geschäft anleinen?
Wer kennt es nicht? Bei der abendlichen Gassirunde fällt einem plötzlich ein, dass man noch zum Supermarkt des Vertrauens muss, um eine wichtige Kleinigkeit fürs Abendessen oder den richtigen Snack für die Couch zu holen. Dummerweise schließen die Läden gleich und zwei Minuten wird der Vierbeiner schon warten können. Also, Hund vor dem Geschäft anleinen und rein – es geht ja ganz schnell …
In solch eine Situation gerät sicher jeder Hundebesitzer irgendwann mal. Aber auch der Wocheneinkauf kann für alleinstehende Halter mit unsicherem Hund, der nicht alleine Zuhause bleiben kann, schnell zur Herausforderung werden. Sie sehen schon, die Gründe, weshalb Menschen ihre Hunde vor Geschäften anleinen sind vielseitig. In unserer Umfrage wollen wir daher wissen, ob Sie Ihren Hund schon einmal vor dem Geschäft angeleint haben oder dies vielleicht regelmäßig tun.
Unbeaufsichtigte Hunde können entführt, vergiftet oder belästigt werden
Lange Zeit war es ganz normal, die Hunde vor dem Supermarkt anzuleinen. Bei einer großen Möbelkette finden sich dafür sogar extra Vorrichtungen. Dabei warnen Tierschützer und die Polizei eindringlich davor, den Hund vor dem Geschäft anzuleinen, denn dies birgt auch große Gefahren. Beispielsweise, dass der Vierbeiner entführt, vergiftet, verletzt oder anderweitig zu Schaden kommt.
Ein weiterer Faktor, den hier viele vermutlich nicht auf dem Schirm haben ist, dass Hunde beim Warten auf ihre Halter durchaus von Fremden belästigt werden können. „Der unbeaufsichtigte Hund kann belästigt werden und in seiner Angst und Verzweiflung vielleicht sogar zuschnappen. In diesem Fall haften Sie!“, mahnt dazu der Tierschutzverein Tasso auf seiner Webseite.
Vor allem in der Corona-Zeit häuften sich die Hundeentführungen
Auch wenn 99 Mal bei der Shoppingtour mit Hund nichts passiert sei, könne es dennoch immer mal ein schreckliches Erwachen vor dem Geschäft geben. So heißt es dazu in einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“, dass sich Hundeentführungen vor allem in den Jahren 2021 und 2022 häuften. Schuld sei der Haustier-Boom während der Corona-Zeit gewesen. Da sei die Versuchung vor dem Supermarkt bei einigen groß gewesen.
Allerdings sollen auch skrupellose Hundehändler gezielt Tiere geklaut haben, um sie als Zuchtmaschinen zu missbrauchen und mit den Welpen das große Geld zu machen. Daher seien vor allem Moderassen wie Französische Bulldogge, Mops, Golden Retriever und Labrador bei Hundediebe hoch im Kurs. Haustierentführungen vor Supermärkten kommen aber auch nach der Pandemie noch vor.
„Die Risiken, die entstehen, wenn ein Hund vor dem Geschäft angebunden wird, sind groß. Sicherlich geht es in den meisten Fällen gut. Aber der eine Fall, der schiefgeht, kann schlimmste Konsequenzen haben“, warnt Tasso daher ausdrücklich. „Lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt vor einem Geschäft zurück.“
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Hund vor Geschäft anleinen – das rät der Tierschutzverein Tasso
Stattdessen sollten Halter, wenn möglich, besser Erledigungen mit einer weiteren Person machen. So könne eine Person mit dem Hund warten, während die andere in den Laden geht. Daher rät Tasso: „Geht das nicht, machen Sie sich dennoch die Mühe, den Hund zunächst nach Hause zu bringen, bevor Sie Ihre Besorgung machen.“
Doch in manchen Fällen ist dies leichter gesagt als getan. Haben Sie Ihren Hund schon mal vor dem Geschäft angeleint? Verraten Sie es uns in der Umfrage.