9. Juni 2023, 15:39 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
TV-Moderatorin Vanessa Blumhagen verbinden die meisten mit Stars und Glamour. Das Herz des ehemaligen Sat.1-„Frühstücksfernsehen“-Stars schlägt aber nicht nur für den neusten Klatsch der Schönen und Reichen, sondern vor allem für ihre neun Jahre alte French-Bulldog-Dame Enna. Wie sie zu ihr kam und durch welche schwierigen Zeiten sie schon zusammen gegangen sind, hat die 45-Jährige im großen PETBOOK-Interview verraten.
PETBOOK: Wie bist Du an Enna gekommen?
Vanessa Blumhagen: „Ich kam irgendwann mal auf die Idee, dass man ja nicht nur so ein egoistisches Leben führen kann wie ich zwischen Bahn, Flugzeug, Fernsehen und Moderation und dass meine Seele einen Hund bräuchte. Allerdings hatte ich mich davor noch nie mit Hunden beschäftigt. Dann habe ich irgendwo eine französische Bulldogge gesehen und mich mit der Materie beschäftigt. Ich habe mir mehrere Züchter angeschaut, aber war immer nicht zufrieden, weil die Tiere nicht frei atmend waren und ich eine fitte Bulldogge wollte. Nach langem Suchen habe ich eine Züchterin aus Mecklenburg-Vorpommern gefunden, die gerade zwei Würfe hatte. In einem Wurf gab es ein graues Mädchen und genau das wollte ich haben. Ich bin dann da hingefahren, weil ich mir das alles mal ansehen wollte. Dort hat mir die Züchterin Enna auf den Schoß gelegt und sie ist sofort eingeschlafen. Da meinte die Züchterin nur: ‚Keine Diskussion, das ist Dein Hund.‘ So kam ich zu Enna.“
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Vanessa Blumhagen: „Eigentlich wollte ich immer einen Dackel“
Ursprünglich wolltest Du Dir aber eigentlich einen Dackel holen, oder?
Das stimmt. Eigentlich wollte ich immer einen Dackel, weil ich die so niedlich fand, aber mein Ex-Mann meinte: „Auf keinen Fall, die sind immer so stur.“ Mit Enna war ich relativ schnell in der Welpenschule. Die Trainerin hat uns immer ganz ans Ende gesetzt, weil Enna einfach nichts gemacht hat, was man ihr gesagt hat. Auf dem Rückweg zum Parkplatz erzähle ich dann dieser Hundetrainerin, dass wir eigentlich einen Dackel wollten, aber mein Ex wegen ihrer Sturheit keinen wollte. Die Trainerin hat sich totgelacht und hat gesagt: „Und dann kaufst Du Dir eine französische Bulldogge? Die sind ja noch viel sturer.“ Dass Madame einen kleinen Dickkopf hat, habe ich dann tatsächlich auch über die Jahre gemerkt. (lacht)
Gibt es eine Geschichte hinter dem Namen Enna?
Ja, als ich Enna das erste Mal besucht habe, war sie vier Wochen alt und ich musste noch sechs Wochen warten, bis ich sie abholen konnte. In dieser Zeit war ich auf Sizilien und sah dort ein Ortsschild, auf dem „Enna“ stand. Da habe ich mir gesagt: „Das ist der Name meines Hundes“.
Du hast es eben kurz angedeutet: Enna kann eine ganze schöne Diva sein. Wie macht sich das im Alltag bemerkbar?
Das ist halt so typisch: Sie läuft durch die Straßen und gibt sich nicht mit jedem Hund ab. Oft läuft sie mit ganz hocherhobenem Kopf an ihnen vorbei und dann schauen immer alle anderen Hunde und die Besitzer natürlich ein wenig irritiert. Dann muss ich immer sagen: „Na, die ist eine kleine Diva.“ (lacht) Sie macht auch nicht alles, was man von ihr möchte. Sie hat wirklich ihren eigenen Kopf.
Vanessa Blumhagen über Hündin Enna: „Sie ist vollkomen gesund“
Französische Bulldogge polarisieren. Oft sind sie überzüchtet und stehen deshalb auch in der Kritik. Wirst Du deshalb auch manchmal von Menschen angesprochen? Hat sie gesundheitliche Probleme?
Im Internet gibt es manchmal blöde Kommentare, von wegen: „Das ist ja alles Qualzucht!“ Das kommt aber von Leuten, die nicht wissen, wie gesund Enna tatsächlich ist. Ich habe darauf geachtet, dass sie große Nasenlöcher hat. Sie kann herumrennen wie eine Wilde. Sie ist schon im Park mit Windhunden so lange herumgeflitzt, bis die fix und alle am Boden lagen und Enna stand vor ihnen und hat sie angekläfft so nach dem Motto: „Los, spiel mit mir! Mach weiter.“ Sie ist vollkommen gesund und hat keine dieser typischen Sachen, die französische Bulldoggen oft haben wie Allergien oder Hüftschäden.
Enna ist aber so ein kleiner Rabauke und da haben wir dann regelmäßig angebrochene kleine Zehen oder einen Ratscher am Ohr. Aber das hat nichts damit zu tun, dass diese Rasse so fehlgezüchtet, sondern dass sie so ein wilder Racker ist. Ich hatte mal eine Situation, in der eine ältere Dame mich beschimpft hat, weshalb ich denn meinem Hund den Schwanz abgeschnitten hätte. Ich habe das erst gar nicht verstanden und hab dann gesagt: „Gute Frau, in Deutschland ist Kupieren verboten. Sie ist so geboren.“ Das wollte sie aber nicht hören und meinte, Hunde hätten Schwänze und der wäre abgeschnitten worden. Was soll ich machen, wenn sie das denkt?
Vanessa Blumhagen: „Als Hundebesitzer würde man ja sein Leben für sein Tier geben“
Apropos Gesundheit: Im letzten Jahr hattet ihr einen ziemlich gefährlichen Vorfall mit Enna, der so teuer wie ein Urlaub war. Was war da los?
Ja, also das war alles ganz furchtbar, aber rückblickend sage ich: „Gott sei Dank ist das noch passiert, bevor die neue Tierärzte-Gebührenordnung gekommen ist.“ Wir waren mit Freunden im Restaurant und die haben eigentlich auch einen Hund. Jedenfalls haben ihre Kinder Enna Dinge wie Brot und Reis gefüttert. Was eigentlich kein Problem ist, aber irgendwie hat sie sich dann auf dem Rückweg übergeben und ab da ging es ihr schlagartig total schlecht. Sie war nicht mehr sie selber, lag nur noch da und hat so gerasselt beim Atmen.
Ich habe sie am nächsten Tag sofort zum Tierarzt gebracht und wir dachten zuerst, dass es irgendwas im Darm oder im Magen hängengeblieben wäre. Glücklicherweise hat die Tierärztin geistesgegenwärtig etwas ganz Winziges in der Lunge gesehen. Damit hatte sie recht. Wir vermuten, dass das Enna beim Übergeben etwas von ihrem Erbrochenen eingeatmet hat und Teile davon in der Lunge gelandet sind. Es stand wirklich 14 Tage spitz auf Knopf, wo wir nicht wussten, ob sie das überlebt. Wir haben sie immer heruntergetragen und einen Baum gesetzt, Pipi gemacht und dann kam sofort dieser Blick: „Ich will zurück!“ Ich bin alle zehn Minuten zu ihrem Körbchen gelaufen und habe geschaut, ob sie noch atmet. Das war wirklich eine dramatische Zeit. Es hat auch sehr viel Geld gekostet, aber als Hundebesitzer würde man ja sein Leben für dieses Tier geben.
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„Bei meinem Mann darf sie natürlich alles, was sie bei mir nicht darf“
Wie beschäftigt ihr Enna?
Ach, das ist gar nicht so richtig nötig, weil Enna sehr gemütlich ist. Sie braucht es nur zweimal die Woche so richtig Gas zu geben. An den Tagen als ich noch regelmäßig beim Frühstücksfernsehen war, war sie immer bei der Hundesittterin. Die ist mit ihr immer raus aufs Land gefahren und da konnte Enna richtig Gas geben und mit den anderen Hunden spielen. Da ich gerade an meinem Buch schreibe, bin ich jetzt mehr zu Hause und da gehen wir natürlich jeden Tag drei- bis viermal raus. Hier um die Ecke haben wir einen schönen Park, da kann sie frei herumlaufen. Ansonsten habe ich sie immer dabei und nehme sie überallhin mit und das reicht ihr. Sie ist ja auch kein Australian Shepherd, der permanent um irgendwelche Schafherden herumrennen muss. (lacht)
Du hattest Enna schon bevor Du mit Deinen aktuellen Mann zusammenkamst. War Eifersucht ein Thema, weil sie nicht mehr die komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen hat, wie vorher?
Nein, überhaupt nicht. Mein jetziger Mann und Enna sind ein Herz und eine Seele. Bei ihm darf sie natürlich alles, was sie bei mir nicht durfte. Enna darf jetzt bei ihm auf der Seite im Bett schlafen – das durfte sie bei mir nicht. Bei mir sitzt sie im Auto vorne im Fußraum und bei ihm sitzt sie auf dem Beifahrersitz. Die beiden lieben sich über alles und das ist schön. Der Unterschied: Wenn die beiden mich vom Bahnhof abholen, dann schnuppert Enna nur einmal an mir. Wenn Enna und ich meinen Mann vom Bahnhof abholen, dann rastet dieser Hund komplett aus: da wackelt alles. Jeden Abend, wenn mein Mann vom Arbeiten nach Hause kommt, dann habe ich hier ein Schauspiel im Flur. Der Hund rastet also wirklich aus und weiß gar nicht, wohin mit sich vor Freude. Die beiden sind wirklich süß miteinander.
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Vanessa Blumhagen über verstorbene Frühstückfernsehhündin Lotte
Mit welchen Gefühlen denkst Du an Lotte zurück?
„Das ist natürlich wahnsinnig traurig, aber Lotte war ja schon zwölf, als sie gestorben ist. Am Ende hat man tatsächlich bei Lotte gemerkt, dass der Abbau begann. Im Vergleich zu Berta jetzt, war Lotte nie so dieser Kuschelhund. Lotte hatte schon sehr ihren eigenen Charakter und hat auch nicht so mit den Leuten connected wie Berta. Was ich beim Frühstücksfernsehen immer total faszinierend finde ist, wie diese Hollywood-Stars plötzlich auftauen und total redselig werden, wenn da ein Hund wie Berta oder Lotte mit auf der Couch liegt. Es ist schön zu sehen, wie die Gesichter sich erhellen und die Leute total frei von der Leber weg erzählen, weil dieser Hund daneben dran sitzt. Das haben Lotte als auch Berta echt toll gemacht.“